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Zukunftsaussichten und Entwicklungsmöglichkeiten der Reiseindustrie in Deutschland

Frankfurt – Zu einer Podiumsdiskussion rund um die Zukunftsaussichten des Deutschlandtourismus lud der Travel Industry Club (TIC) jetzt in das Sheraton Düsseldorf Airport Hotel ein. Michael Beckmann (Geschäftsführer Winterberg Touristik und Wirtschaft), Jens Huwald (Geschäftsführer Bayern Tourismus Marketing), Karina-Anna Dörschel (Geschäftsführerin Sonnenhotels Deutschland) und Udo Schröder (Bereichsleiter Auto- und Städtereisen DER Touristik Köln) diskutierten, welche Aspekte die Buchungsentscheidungen der Verbraucher beeinflussen und mit welchen Innovationen sich Deutschland-Touristiker auch in Zukunft ihre Daseinsberechtigung im nationalen und internationalen Wettbewerb sichern.

Quellenangabe: "obs/Travel Industry Club/Thorsten Keller & newsaktuell"
Quellenangabe: „obs/Travel Industry Club/Thorsten Keller & newsaktuell“

Nachhaltigkeit als Zukunftsmodell

In einem Impulsvortrag hatte Roland Gaßner von der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) zunächst verdeutlicht, dass besonders der ländliche Raum im ersten Halbjahr 2013 überdurchschnittlich im Deutschlandtourismus verloren habe – auch als Folge zunehmender Wetterkapriolen. Dabei sei der Binnentourismus mit 80 Prozent der Gästeankünfte noch immer von besonderer Bedeutung für den überwiegenden Teil der deutschen Destinationen, da Ausländer zumeist eher die bekannten Metropolen besuchten. Aus diesem Grund müssten deutsche Destinationen auch weiterhin in Konkurrenz zu ausländischen Destinationen um die touristische Kaufkraft der Deutschen werben. Eine neue Chance für die zukünftige Entwicklung biete insbesondere die Nachhaltigkeit touristischer Angebote in ökologischer, ökonomischer und sozialer Hinsicht. „Diese Nachfrage nach sanftem Tourismus ist da. Die Menschen schätzen das“, so die Einschätzung Gaßners.

Die Einflüsse von Pkw-Maut und Mindestlohn

„Auch in der Schweiz, Österreich und Frankreich gibt es eine Pkw-Maut. Ich glaube nicht, dass Ausländer deswegen eine Reise nach Deutschland nicht antreten würden“, zeigte sich Jens Huwald optimistisch. In diesem Punkt waren sich die Experten einig. Die Einführung eines Mindestlohns von 8,50 Euro pro Stunde hingegen sah Karina-Anna Dörschel eher skeptisch: „Flächendeckend ist das etwas kritisch, weil der Gast nicht an jeder Destination das gleiche zu zahlen bereit ist, auch wenn die Leistung die gleiche ist. Das bleibt also noch abzuwarten.“

Demographischer Wandel braucht neue Themen

Dass im demographischen Wandel eine Chance für den zukünftigen Binnentourismus steckt, sehen alle Experten. „Die Gruppe der 50- bis 75-Jährigen wird wachsen und eine eigene neue Zielgruppe darstellen“, sagte Udo Schröder. Besonders Themen- und Konzepthotels dürften für diese Kundengruppe interessant werden, die ansonsten schon vieles in der Welt gesehen hat. Deshalb müsse man neue Themen aufsetzen und Erlebniswelten schaffen, in der sich diese Zielgruppe, die über eine hohe Kaufkraft verfüge, wiederfinden kann. Als gute Beispiele dafür nannte Jens Huwald den Film- und den Garten-Tourismus, wie er in Nachbarländern bereits kultiviert werde. Die neuen Senioren „wollen Aktivitäten haben und frei sein“, brachte Michael Beckmann die Anforderungen des demografischen Wandels an den Tourismus auf den Punkt.

Hintergrundinformation:

Der Travel Industry Club wurde im Jahr 2005 gegründet und hat sich als unabhängiger und einziger Wirtschaftsclub etabliert, in dem Macher und Beweger sämtlicher Segmente der Reisebranche organisiert sind. Die rund 670 persönlichen Mitglieder (Stand November 2013) sind führende Köpfe der Reisebranche. Zu den Mitgliedern gehören Führungskräfte von Verkehrsträgern, Hotellerie, Reiseveranstaltern, Reisemittlern, Flughäfen, Verbänden, Technologieanbietern, Versicherungen und Beratungsunternehmen sowie Pressevertreter und akademische Lehrbeauftragte. Der Club versteht sich als innovativer „Think Tank“ der Branche und hat sich zum Ziel gesetzt, die wirtschaftliche Bedeutung der Reiseindustrie stärker ins Licht der Öffentlichkeit, der Medien und der Politik zu rücken. Bei verschiedenen Veranstaltungsformaten werden zukunftsweisende, wirtschaftlich relevante, gesellschaftspolitische und wissenschaftliche Themen in die breite Diskussion gebracht. Der Travel Industry Club ist die zentrale Netzwerk- und Kommunikationsplattform für die Entscheider der Reiseindustrie und der im Wertschöpfungsprozess verbundenen Unternehmen, zeichnet Persönlichkeiten sowie herausragende Leistungen der Branchenteilnehmer aus und schafft die Bühne für eine gebührende öffentliche Wertschätzung der Branchenbelange.

Quelle: ots

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