AktuellPolitik - Wirtschaft

ZDF-Politbarometer Extra Sachsen-Anhalt Januar 2016

ARKM.marketing

Mainz – In Sachsen-Anhalt ist die CDU rund zwei Monate vor der Landtagswahl klar stärkste Partei, die AfD käme aus dem Stand auf ein deutlich zweistelliges Ergebnis, während der Linke deutliche Verluste drohen und der Einzug der Grünen in den Landtag gefährdet erscheint.

Wenn schon am nächsten Sonntag gewählt würde, dann ergäben sich die folgenden Projektionswerte für die Parteien: Die CDU käme zurzeit auf 33 Prozent, die Linke auf 19 Prozent und die SPD ebenfalls auf 19 Prozent. Die Grünen könnten mit 5 Prozent rechnen, die AfD mit 15 Prozent und die FDP mit 3 Prozent. Die anderen Parteien erreichten zusammen 6 Prozent. Damit hätte von den realistischen Koalitionsmodellen lediglich die Fortsetzung der Regierung aus CDU und SPD eine ausreichende Mehrheit. Rechnerisch möglich wäre allerdings auch eine Regierung aus CDU und AfD.

Diese Projektion zeigt die momentane Stimmungslage und stellt keine Aussage über den Ausgang der Landtagswahl am 13. März dar. (Ergebnis der Landtagswahl 2011: CDU: 32,5 Prozent, Linke: 23,7 Prozent, SPD: 21,5 Prozent, Grüne: 7,1 Prozent, FDP: 3,8 Prozent, NPD: 4,6 Prozent, Andere: 6,8 Prozent)

Quellenangabe: "obs/ZDF/ZDF/Forschungsgruppe Wahlen"
Quellenangabe: „obs/ZDF/ZDF/Forschungsgruppe Wahlen“

Gewünschter Ministerpräsident

Bei der Frage, wen man lieber als Ministerpräsidenten in Sachsen-Anhalt hätte, liegt Amtsinhaber Reiner Haseloff mit 53 Prozent weit vorne. Linke-Herausforderer Wulf Gallert kommt lediglich auf 11 Prozent, SPD-Spitzenkandidatin Katrin Budde wünschen sich ebenfalls nur 11 Prozent (keinen davon: 8 Prozent; weiß nicht: 17 Prozent). Selbst bei den SPD-Anhängern unterstützen mehr Befragte Haseloff (46 Prozent) als die eigene Spitzenkandidatin Budde (27 Prozent).

Bewertung der Spitzenkandidaten

Bei der Bewertung auf der +5/-5-Skala (sehr hohes bis sehr niedriges Ansehen) erhält Reiner Haseloff als einziger einen positiven Durchschnittswert (1,3), während der Spitzenkandidat der Linken, Wulf Gallert, mit 0,0 und die Herausforderin von der SPD, Katrin Budde, mit minus 0,2 bewertet wird. Auffällig ist vor allem die sehr mäßige Bewertung von Budde bei ihren eigenen Anhängern (1,0). Haseloff und Gallert werden von ihren Anhängern jeweils wesentlich deutlicher wertgeschätzt (2,6 bzw. 1,9).

Themen und Kompetenzen

Bei den aktuell wichtigsten Problemen in Sachsen-Anhalt wird das Thema Flüchtlinge und Asyl mit Abstand am häufigsten (61 Prozent) genannt. Auf Platz zwei liegt die Arbeitsplatzproblematik (31 Prozent). Mit deutlichem Abstand folgen die Themen Schule und Bildung (9 Prozent) und Wirtschaft (7 Prozent).

Beim wichtigsten Thema, der Flüchtlingspolitik, wird der CDU mit 26 Prozent am meisten zugetraut, 14 Prozent setzen hier am ehesten auf die SPD, 11 Prozent auf die AfD und nur 9 Prozent auf die Linke (alle anderen Parteien jeweils unter 3 Prozent; keine Partei: 13 Prozent; weiß nicht: 21 Prozent).

Beim zweitwichtigsten Problem, der Arbeitslosigkeit, ist der Kompetenz-Vorsprung der CDU sehr deutlich ausgeprägt: Ihr trauen 42 Prozent am meisten zu, der SPD 14 Prozent und der Linken 6 Prozent (alle anderen Parteien jeweils unter 3 Prozent; keine Partei: 14 Prozent; weiß nicht: 19 Prozent).

Mehrheitliche Unterstützung nur für eine Koalition aus CDU und SPD

Bei der Bewertung verschiedener Koalitionsmodelle fände mit 45 Prozent nur eine CDU/SPD-Koalition eine mehrheitliche Unterstützung (schlecht: 30 Prozent; Rest zu 100 Prozent hier und im Folgenden jeweils „egal“ oder „weiß nicht“). Eine rot-rote Regierung aus Linke und SPD fänden 31 Prozent gut, aber 48 Prozent schlecht. Rot-Rot-Grün kommt auf 25 Prozent „gut“ und 54 Prozent „schlecht“. Eine Regierung aus CDU und AfD fänden 12 Prozent gut und 69 Prozent schlecht.

Die Umfragen zu diesem Politbarometer Extra wurden wie immer von der Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen durchgeführt. Die Interviews wurden in der Zeit vom 11. bis 13. Januar 2016 unter 1003 zufällig ausgewählten Wahlberechtigten in Sachsen-Anhalt telefonisch erhoben. Die Befragung ist repräsentativ für die dortige wahlberechtigte Bevölkerung. Der Fehlerbereich beträgt bei einem Anteilswert von 40 Prozent gut +/- drei Prozentpunkte und bei einem Anteilswert von 10 Prozent gut +/- zwei Prozentpunkte.

Quelle: ots

ARKM.marketing
Zeige mehr

Ähnliche Artikel

Das könnte auch interessieren
Schließen
Schaltfläche "Zurück zum Anfang"