Wenn Gegner die Waffen aus den Händen legen
Bonn – Im Rahmen eines Festaktes wird heute die israelisch-palästinensische Bewegung „Combatants for Peace“ mit dem Friedrich Siegmund-Schultze Preis für gewaltfreies Handeln ausgezeichnet. Bestehend aus ehemaligen Kämpferinnen und Kämpfern auf unterschiedlichen Seiten des Konflikts, setzt sich die Gruppe „Combatants for Peace“ seit Jahren gemeinsam gegen Gewalt ein.
Seit 1994 wird der Friedrich Siegmund-Schultze Förderpreis für gewaltfreies Handeln von der „Evangelischen Arbeitsgemeinschaft für Kriegsdienstverweigerung und Frieden (EAK)“ vergeben. Die „Combatants for Peace“ sind seit 2001 Partner des Zivilen Friedensdienstes (ZFD).
Itamar Feigenbaum ehemaliger Soldat der israelischen Armee und Preisträger von den „Combatants for Peace“ in Israel, nahm den Preis dankend entgegen: „Die Auszeichnung und die damit verbundene Aufmerksamkeit stärkt unsere Arbeit, sie gibt uns Energie – der Preis zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind“. Yosry Al-sallamin, Mitarbeiter der „Combatants for Peace“ in Palästina, betonte: „Mein erster Kontakt mit der israelischen Armee fand statt, als Panzer vor den Toren meiner Schule auftauchten. Ich habe lange mit Waffen gegen diese Besatzung gekämpft. Ich habe viele meiner Freunde verloren. Mit der Zeit haben mich die Ideen der Gruppe überzeugt und ich weiß, dass der Preis uns dabei hilft, unsere Ziele zu er-reichen.“
Renke Brahms, Friedensbeauftragter des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland lobt: „100 Jahre sind seit dem Beginn des Ersten Weltkrieges vergangen. Heute wissen wir mehr denn je, dass zivile Lösungen Vorrang vor militärischen haben müssen. In einem solchen Jahr mit diesem Preis an den Konflikt im Nahen Osten zu denken, finde ich ein wichtiges und richtiges Zeichen. Die Combatants for Peace sind ein ermutigendes Beispiel für einen Weg des Dialogs.“
Jens Haupt, Stellvertretender Vorsitzender der EAK, kennt die Arbeit der Gruppe schon seit langem: „Als ehemaligen Kämpfern, kommt den Combatants for Peace eine besondere Bedeutung im Friedensprozess zu: Mit ihrem Bekenntnis zu gewaltfreien Konfliktbearbeitung, setzen sie ein wichtiges Zeichen und können Vorbild für andere sein.“
Der Zivile Friedensdienst wird von deutschen Friedens- und Entwicklungsorganisationen getragen. Die Organisationen verfügen über verschiedene Zugänge zu gesellschaftlichen Gruppen in den Partnerländern. Sie widmen sich unterschiedlichen Aufgaben und bringen vielfältige Erfahrungen, Kompetenzen und Methoden in die Arbeit ein. Finanziert wird der ZFD vom „Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)“. Alle Trägerorganisationen des ZFD haben sich zum „Konsortium Ziviler Friedensdienst“ zusammengeschlossen.
Quelle: ots