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Von Gewalt und Unrecht zu einer gemeinsamen Zukunft

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Bonn/Berlin – Wie mit den Erfahrungen der Vergangenheit in Nachkriegsgesellschaften umgegangen werden kann, zu dieser Frage fand am 08. Oktober 2014 die Veranstaltung „Erinnern fördern, Versöhnung stärken – Erfahrungen aus der ZFD-Praxis“ in Berlin statt. Dabei verfolgten rund 150 geladene Gäste die Grußworte und die Podiumsdiskussion anlässlich des 15-jährigen Bestehens des Zivilen Friedensdienstes (ZFD).

„Menschen in Konflikten und Kriegen erleben unvorstellbares Leid, das sie oft ein Leben lang verfolgt“, sagte Gunther Beger, Leiter des Leitungsstabs im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), in seinem Grußwort. Dabei betonte er die Leistung der ZFD-Fachkräfte in der Begleitung von Opfern, sie leisteten Herausragendes. „Sie kümmern sich um traumatisierte Menschen, bringen Friedensprozesse voran und geben den Menschen die Möglichkeit, ihre Erinnerung nicht totzuschweigen, sondern die schlimmen Erfahrungen zu überwinden.“

Quellenangabe: "obs/Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden e.V./Martin Zint"
Quellenangabe: „obs/Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden e.V./Martin Zint“

Die Sprecher des Konsortiums ZFD, dem Zusammenschluss der neun Trägerorganisationen des ZFD, betonten die Vielschichtigkeit von Prozessen der Arbeit mit von Krieg und Unrecht betroffenen Gesellschaften. „Versöhnung wird nicht durch die rein juristische Aufarbeitung der Verbrechen möglich, aber auch nicht ausschließlich durch Versöhnungsarbeit zwischen Opfern und Tätern auf zwischenmenschlicher Ebene“, erklärte Carsten Montag, einer der Sprecher des Konsortiums. Vergangenheitsaufarbeitung sei ein ganzheitlicher Prozess, so Montag weiter.

Besondere Aufmerksamkeit auf Nachkriegsländer

In diesem Prozess sei die Bedeutung der ZFD-Arbeit in Nachkriegsgesellschaften nicht zu unterschätzen, erklärte Dieudonné Kibinakanwa, Vertreter der ZFD-Partnerorganisation Mi-Parec in Burundi, in der anschließenden Podiumsdiskussion: „Ich glaube, dass es eine sehr wichtige Arbeit ist und weiter sein wird, diejenigen Länder zu begleiten, die sich in der Nachkriegsperiode befinden“. Diese Länder bedürfen der besonderen Aufmerksamkeit, denn ein Rückfall in Gewalt habe enorme Konsequenzen, so Kibinakanwa.

Anja Petz, Geschäftsführerin der Kurve Wustrow Bildungs- und Begegnungsstätte für gewaltfreie Aktion, betonte die vielen Erfahrungen des ZFD und die Möglichkeit, im ZFD voneinander zu lernen: „Wir haben unterschiedliche Formen des Austausches und es stellt sich immer als sehr fruchtbar heraus, unterschiedliche ZFD-Partner und Fachkräfte zusammen zu bringen, so dass gegenseitiges Lernen passieren kann.“

Ausreisende Fachkräfte verabschiedet

Im November 1999 wurden die ersten ZFD-Fachkräfte offiziell in ihren Dienst verabschiedet, bis heute haben rund 950 von ihnen in rund 50 Ländern gearbeitet. Auch auf der jetzigen Veranstaltung wurden 11 neue Fachkräfte in ihren Dienst verabschiedet. Sie gehen in aktuelle Krisen- und Konfliktregionen wie Sierra Leone, Afghanistan und Burundi, um dort unter anderen in der Vergangenheitsarbeit und der Ausbildung von Journalistinnen und Journalisten zu arbeiten.

Der Zivile Friedendienst

Der Zivile Friedensdienst wird von neun deutschen Friedens- und Entwicklungsorganisationen getragen, die sich im Konsortium ZFD zusammengeschlossen haben. Die Organisationen verfügen über vielfältige Zugänge zu zivilgesellschaftlichen, kirchlichen und staatlichen Akteuren in den Partnerländern und sind so in der Lage, überall dort anzusetzen, wo lokale Friedenspotenziale gestärkt werden können. Sie arbeiten auf Augenhöhe mit den einheimischen Partnern und bringen hohe Fachkompetenz und internationale Perspektive und Vernetzung in die Arbeit ein. Finanziert wird der ZFD vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ).

Quelle: ots

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