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Volkswagen führt Ranking mit Gesamtbudget von 13,2 Mrd. US-Dollar vor Samsung und Amazon an

München – Mit einem Gesamtwert von mehr als 680 Mrd. US-Dollar erreichen die Ausgaben der 1000 Unternehmen mit den weltweit höchsten Budgets für Forschung und Entwicklung (F&E) einen neuen Spitzenstand. Die globale F&E-Intensität liegt mit 4,2% so hoch wie zuletzt 2005. Mit einem kumulierten F&E-Volumen in Höhe von 54,4 Mrd. US-Dollar hält Deutschland 8,0% der weltweiten F&E-Investitionen. Der scheinbare Rückgang der Budgets im Vergleich zum Vorjahr (2015: 59,6 Mrd. US-Dollar) ist auf den starken US-Dollar zurückzuführen. Um die Wechselkursschwankungen bereinigt stieg das hiesige F&E-Volumen im letzten Jahr um 9% auf 64,9 Mrd. US-Dollar, wodurch Deutschland seinen europäischen Spitzenplatz vor Frankreich (wechselkursbereinigt 36,3 Mrd. US-Dollar) und Großbritannien (wechselkursbereinigt 26,7 Mrd. US-Dollar) verteidigt. Mit einer durchschnittlichen Forschungsintensität von 4,3% liegen die deutschen Unternehmen sogar leicht über dem globalen Mittelwert. Das sind einige der zentralen Ergebnisse der diesjährigen „2016 Global Innovation 1000“-Studie von Strategy&, der Strategieberatung von PwC, welche die Budgets der 1000 börsennotierten Unternehmen mit den weltweit höchsten veröffentlichten F&E-Ausgaben untersucht. An der Spitze dieser Unternehmen steht auch in diesem Jahr Volkswagen (VW) mit einem Gesamtbudget von 13,2 Mrd. US-Dollar (2015: 12,8 Mrd. US-Dollar).

Quellenangabe: "obs/(C) PwC Strategy& Germany GmbH"
Quellenangabe: „obs/(C) PwC Strategy& Germany GmbH“

Den zweiten Platz der Innovationsrangliste belegt Samsung mit einem F&E-Volumen von 12,7 Mrd. US-Dollar. „Der Spitzenplatz von VW kann aber nicht über die Dominanz der USA bei Innovationsthemen hinwegtäuschen. 13 der weltweit 20 forschungsintensivsten Unternehmen haben dort ihren Sitz. Aus Asien schafft es mit Samsung überhaupt nur ein Unternehmen in die Spitzengruppe. Und auch auf der Gesamtliste der 1000 forschungsintensivsten Unternehmen preschen die USA nach vorn. Während Nordamerika mit 381 Unternehmen und damit 9,5% mehr als noch im Vorjahr vertreten ist, ging die Zahl der europäischen Unternehmen von 244 auf 223 und damit um 9% zurück“, kommentiert Dr. Peter Gassmann, Sprecher der Geschäftsführung im deutschsprachigen Raum von Strategy&. Auf Platz 3 folgt Amazon mit 12,5 Mrd. US-Dollar, das im Vergleich zur Vorjahresrangliste 4 Plätze gutgemacht hat.

Die Ränge 4 und 5 belegen Alphabet (Google) mit 12,3 Mrd. US-Dollar und Intel mit 12,1 Mrd. US-Dollar. Neben VW belegt mit Daimler auf Rang 16 (F&E-Budget: 6,6 Mrd. US-Dollar) nur ein weiteres deutsches Unternehmen einen Platz unter den Top 20. „Von 2015 noch 46 deutschen Unternehmen schaffen es 2016 nur noch 42 unter die weltweiten Top 1000. Zwar sind die F&E-Budgets in Deutschland im Vergleich zum Vorjahr stark gestiegen, doch speziell bei der Digitalisierung darf die nationale Wirtschaft in Entwicklungsfragen nicht nachlassen, um auch langfristig mit den USA Schritt halten zu können“, ergänzt Peter Gassmann. Im nationalen Vergleich bleiben die deutschen Top 10 weitestgehend gleich. Auf Volkswagen und Daimler folgt Siemens mit einem F&E-Budget von 5,2 Mrd. US-Dollar auf Platz 3, Bayer (4,8 Mrd. US-Dollar) und BMW (4,7 Mrd. US-Dollar) belegen die Plätze 4 und 5. SAP, Continental, BASF, Merck und die Deutsche Telekom komplettieren die Liste der 10 forschungsintensivsten deutschen Unternehmen. Mit einer Verdreifachung seiner F&E-Investitionen von 200 Mio. US-Dollar 2015 auf 600 Mio. US-Dollar 2016 engagiert sich auch der Energiekonzern RWE gezielt in der Entwicklung neuer Produkte und Dienstleistungen rund um die neue Energiewelt und verbessert sich von Rang 21 (2015) auf Rang 14. Auch dem Automobilzulieferer Schaeffler gelingt mit einem F&E-Budget von 800 Mio. US-Dollar der Sprung auf die Liste, er erreicht Platz 12.

Im Hinblick auf die branchenanteiligen globalen F&E-Budgets wird der Healthcare-Sektor bis 2018 erstmals die Computer- und Elektronikbranche überholen. Zwischen 2005 und 2016 erhöhten nur 3 Branchen ihre F&E-Ausgaben: der Software- und Internetbereich um 15,4%, der Healthcare-Sektor um 3,6% und die Konsumgüterbranche um 0,7%. Die massivsten Budgetkürzungen nahmen dagegen die Chemiebranche und der Energiesektor (minus 11,5%) sowie die Telekommunikationsdienstleister (minus 12,2%) vor.

Dabei entwickelt sich der Fokus der Forschungsbemühungen branchenübergreifend immer weiter vom Produktbereich weg und hin zu digitalen Services und Software. Während noch 2010 46% des weltweiten F&E-Budgets in produktbasierte Angebote flossen, sank deren Anteil bis 2015 auf 41% und wird bis 2020 auf ca. 37% schrumpfen. Das Budget für die Entwicklung von Software und digitalen Services wächst dagegen innerhalb von zehn Jahren von 54% (2010) auf 63% (2020). Und das aus gutem Grund: Die Unternehmen, die ihre Einnahmen 2015 im Vergleich zu ihren Wettbewerbern schneller steigerten, gaben im Schnitt 25% mehr Geld für die Software-Entwicklung aus als jene Unternehmen, die über ein verglichen mit dem Wettbewerb langsameres Einnahmenwachstum klagten. „Allen voran die Automobilhersteller und -zulieferer sowie die traditionelle Industrie drängen am aggressivsten auf neue Softwareangebote und sind hier für den Löwenanteil des F&E-Budgets verantwortlich, der in den Digitalbereich fließt. Insbesondere in Deutschland sind hierfür Industrie-4.0-Strategien die entscheidenden Trigger“, so Peter Gassmann.

Gleichzeitig sind die tatsächlichen Ausgaben für Forschung und Entwicklung weitgehend entkoppelt von der wahrgenommenen Innovationskraft der Unternehmen. Wie in den Vorjahren ist Apple die unangefochtene Nummer 1 der als am innovativsten wahrgenommenen Unternehmen, obwohl der Konzern im internationalen Vergleich mit seinem F&E-Budget nur Rang 11 belegt. Auf den weiteren Plätzen der als besonders innovativ empfundenen Blue Chips folgen Alphabet, 3M, Tesla und Amazon. „Die Top 10 der innovativsten Unternehmen werden weitgehend von nordamerikanischen Konzernen dominiert. Allein Samsung schaffte es als nichtamerikanisches Unternehmen auf die Liste. Diese Bewertung zeigt deutlich, wie stark Innovationskraft und Erfolg bereits heute mit IT- und Softwarekompetenz verbunden werden. Ein weiteres Argument dafür, dass die erfolgreiche digitale Transformation für Unternehmen aller Branchen ganz oben auf der Strategieagenda stehen sollte“, schließt Gassmann.

Quelle: ots

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