Einzelhandel: Aldi, Lidl, REWE und Zalando sind Top-Marken in Europa
Aldi und Lidl sind nach wie vor die wertvollsten europäischen Marken im Einzelhandel. Im internationalen Retailer-Ranking belegen sie die Plätze 13 und 14. Mit REWE (Platz 19) schafft es eine weitere deutsche Marke unter die Top 20 der Welt. Das geht aus dem aktuellen Report „Brand Finance Retail 100 2022“ hervor, der jetzt veröffentlicht wurde. Aldi glänzt in der Auswertung mit dem höchsten Markenwert aller deutschen Retailermarken mit 16,59 Milliarden Euro und der höchsten Markenstärke. Hier erreicht Aldi 82.0 von 100 möglichen BSI Punkten. Lidl bleibt weiter hinter Aldi, weist aber den größten Markenwertzuwachs (+ 60,7%) zum Vorjahr auf. Den nationalen und auch europäischen Titel für das größte Wachstum bei der Markenstärke holt sich der Online-Versandhändler Zalando mit dem Wert 77.1. Keine Veränderungen gibt es bei den globalen Spitzen-Brands im Einzelhandel: Amazon wächst weiter und bleibt mit einem Markenwert von 302,04 Milliarden Euro unangefochten auf Platz eins, dahinter folgt Walmart (96,51 Milliarden Euro) vor Home Depot (alle USA), das Taobao (China) überholt hat. Den Report zum Download und weitere Informationen gibt es unter: https://brandirectory.com/rankings/retail.
Brand Finance ist ein Beratungsunternehmen für Markenbewertung und Markenanalyse mit Hauptsitz in London. Im Report „Brand Finance 100 2022“ hat es nun die weltweit wertvollsten Marken im Retailer-Market ermittelt. Vor allem zwei Kennzahlen sind dafür entscheidend: die Markenstärke (Brand Strength) und der Markenwert (Brand Value). Die Markenstärke trifft eine nicht-finanzielle bzw. nicht-monetäre Aussage über die Bedeutung der Marke gegenüber wichtigen Interessensgruppen sowie die Wirksamkeit im konkreten Wettbewerbskontext. Der Markenwert hingegen trifft eine ökonomische Aussage über den monetären Wert einer Marke, auch unter Einbezug strategischer Geschäftsziele und Börsenberichte.
Deutsche Marken behaupten sich gut
Die deutschen Einzelhandelsmarken haben sich im Jahr 2021 sehr gut behauptet. Mit Aldi, Lidl und REWE führen gleich drei deutsche Marken die Top-Brand Europas an. Mit dem höchsten Markenwert aller europäischen Retailermarken landet Aldi im globalen Ranking auf Platz 13, Lidl folgt dahinter auf Rang 14. REWE, auf Rang 19, rundet die gute Platzierung der deutschen Marken in den Top 20 der Welt ab. Mit Zalando (Platz 36), Edeka (45), Kaufland (48), dm (53), Rossmann (57), Metro (91) sowie Penny (97) und Netto (99) schaffen es insgesamt elf deutsche Retailer-Marken in die Top 100 der Retailer-Welt. Mit einem Gesamtmarkenwert von über 80 Milliarden Euro liegt Deutschland damit im Werteanteil der Top100 auf Rang drei hinter den USA und China.
Einzelhandel und E-Commerce profitieren von der Krise
„Der aktuelle Report zeigt eindeutig: Der Einzelhandel bleibt eine Gewinnerbranche. In Krisenzeiten, insbesondere durch die Folgen der Corona-Pandemie, konnten die Verbraucher- und Supermärkte ihre Rolle als verlässliche und präsente Versorger unter Beweis stellen und damit auch ihre Markenwerte weiter steigern. Die international agierenden Retail-Marken aus Deutschland profitieren besonders von dieser Entwicklung. Erstmalig schaffen es nun auch die deutschen Drogeriehändler dm und Rossmann in das Markenranking“, sagt Ulf-Brün Drechsel, Country und Client Service Director DACH bei Brand Finance Deutschland mit Sitz in Hamburg.
Was außerdem auffällt: Die Geschäftsmodelle aller großen Retail-Marken werden konsequent in den Online-Handel ausgeweitet und mit Leistungsangeboten wie Reisen, Telekommunikation, Textilien oder Finanzdienstleistungen vermischt und ausgeweitet. „Das zahlt sich auch in den Markenwerten aus“, so Drechsel.
Alle Top-Brands haben im Vergleich zum Vorjahr noch einmal mächtig zugelegt: Bei Amazon stieg der Markenwert um fast 40 %, bei Walmart um über 20 % und Lidl legte sogar um über 60 % zu. Absoluter Shootingstar beim Wertezuwachs ist allerdings die US-Marke Burlington, die um sage und schreibe 82 % zulegte und sich im globalen Ranking um 15 Plätze von Rang 98 auf 83 vorkatapultierte.
Quelle: Brand Finance