Startschuss für die Herbergen der Zukunft
Berlin – Die 40 Teilnehmer im Pilotprojekt „Check-in Energieeffizienz: Ein Modellvorhaben zur Energieoptimierung in Hotels & Herbergen“ der Deutschen Energie-Agentur (dena) stehen fest. Eine Expertenjury hat unter einer Vielzahl an Bewerbern 11 Herbergen und 29 Hotels in ganz Deutschland ausgewählt, die ihren Energieverbrauch deutlich reduzieren möchten. Anhand dieser Beispiele soll gezeigt werden, welche Möglichkeiten es gibt, Energie einzusparen und damit zugleich den Komfort für die Gäste zu erhöhen. Die dabei entwickelten Sanierungsansätze sollen modellhaft gestaltet sein, um die Übertragbarkeit der Sanierungserfolge zu gewährleisten. Unter den Herbergen befinden sich Jugendherbergen, Naturfreundehäuser und Häuser aus dem Bereich der Erwachsenenbildung. Bei den Hotels reicht die Bandbreite der Teilnehmer vom traditionellen Landhotel bis hin zum 5 Sterne-Hotel. So gehört auch das Grand Hotel Heiligendamm in Bad Doberan zum Teilnehmerkreis – das Hotel, in dem die Staats- und Regierungschef der G8 im Juni 2007 zusammenkamen, um über internationale Klimaschutzmaßnahmen zu beraten.
„Wir freuen uns über die Vielzahl an qualifizierten Bewerbern. Sie zeigen, wie innovativ der Tourismusstandort Deutschland ist und wie vielfältig die Energieeinsparpotenziale sind, die in diesem Bereich ausgeschöpft werden können“, betont Iris Gleicke, Beauftragte der Bundesregierung für Tourismus und Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Wirtschaft und Energie. „Gemeinsam mit den ausgewählten Betreibern wollen wir mit dem Modellvorhaben Vorbilder schaffen, um nachhaltig die Wettbewerbsfähigkeit des Hotel- und Herbergswesens in Deutschland zu verbessern.“
Die geplanten Effizienzmaßnahmen offenbaren die Bandbreite der Möglichkeiten energieeffizienten Handelns: von der Optimierung der bestehenden Technik und des Nutzungsverhaltens über die Verbesserung der Gebäudehülle durch beispielsweise neue Fenster bis hin zum Einsatz von Blockheizkraftwerken oder anderen innovativen Anlagentechniken. Auch die Warmwasserbereitstellung und die Beleuchtung stellen zentrale Handlungsfelder bei vielen Teilnehmern dar. Die Mitarbeiter sollen zudem gezielt für die Verbesserung der Energieeffizienz sensibilisiert und damit zu Botschaftern für die Herberge der Zukunft werden.
„Die Teilnehmer eint die Vision für eine nachhaltige Unterkunft, in der Mitarbeiter und Gäste den Komfort energetisch optimierter Gebäude erleben können“, bringt dena-Geschäftsführer Ulrich Benterbusch das Ergebnis der Bewerberauswahl auf den Punkt. „Durch die Erarbeitung von Sanierungsfahrplänen im nächsten Schritt bringen wir die Betreiber mit erfahrenen Energieeffizienzexperten zusammen, um den Weg zu den Herbergen der Zukunft zu entwickeln.“
Nach der Erstellung von gebäudespezifischen Sanierungsfahrplänen beginnen die Eigentümer mit der Umsetzung einer oder mehrerer der empfohlenen Maßnahmen. Ziel ist eine Endenergieeinsparung von mindestens 30 bzw. 50 Prozent – je nach energetischem Zustand des Gebäudes vor der Sanierung. Nach Abschluss der Effizienzmaßnahmen werden die Energieverbräuche im Rahmen des Forschungsvorhabens Energieoptimiertes Bauen (EnOB) wissenschaftlich ausgewertet.
„Investitionen in Energieeffizienz rechnen sich und helfen bei der Erschließung neuer Gästegruppen“, sagt Christian H. Fuhrmann vom denkmalgeschützten Hotel „Schwarzer Bock“ in Ansbach und Teilnehmer am dena-Modellvorhaben. „Wir haben schon einiges erreicht, wollen aber noch besser werden. Ich bin davon überzeugt, dass wir gemeinsam mit der dena und im Austausch mit den übrigen Teilnehmern Lösungen entwickeln werden, von denen die gesamte Branche nachhaltig profitieren kann.“
Das Modellvorhaben wird durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) gefördert sowie durch die DAIKIN Airconditioning Germany GmbH, die Viessmann Werke GmbH & Co. KG und das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) unterstützt. Die Förderung der baulichen Sanierungsmaßnahmen erfolgt über die KfW Bankengruppe, die Förderung für die Sanierungsfahrpläne über das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA).
Quelle: ots