„Start Up Energy Transition Award“: Finalisten stehen fest
Berlin – 18 Start-ups aus elf Ländern haben es ins Finale für den „Start Up Energy Transition Award“ der Deutschen Energie-Agentur (dena) geschafft: Die Unternehmen wurden von einer hochrangigen internationalen Jury aus mehr als 500 Bewerbungen aus 66 Ländern ausgewählt, weil sie mit ihren innovativen Ideen und Visionen für den weltweiten Klimaschutz und die Energiewende überzeugten. Ihre Geschäftsmodelle werden die Finalisten am 20. März beim „Start Up Energy Transition-Tech Festival“ in Berlin präsentieren, das Start-ups mit Unternehmensvertretern aus aller Welt zusammenbringt. Die Jury, zu der renommierte Vertreter aus neun Ländern gehören, ermittelt dann die Gewinner in den sechs Kategorien des Awards. Die Preisverleihung findet am selben Tag im Rahmen der Abendveranstaltung des Energiewende-Gipfels Berlin Energy Transition Dialogue (BETD) statt. Der BETD wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie sowie dem Auswärtigen Amt organisiert.
Fünf Finalisten kommen aus Deutschland sowie drei aus Frankreich und zwei aus Indien. Jeweils ein Start-up kommt aus dem Vereinigten Königreich, Finnland, Spanien, Bangladesch, Australien, Brasilien, Kenia und Nigeria. Der „Start Up Energy Transition Award“ bildet die Grundlage für den Aufbau eines internationalen Netzwerks mit dem Schwerpunkt auf Innovationen in der globalen Energiewende.
„Wir freuen uns riesig über den großen Zuspruch für unser Projekt und über die vielen faszinierenden Ideen und Geschäftsmodelle, die uns aus aller Welt erreicht haben. Es zeigt einmal mehr: Die Innovationsdynamik der globalen Energiewende ist gewaltig“, sagt Andreas Kuhlmann, Vorsitzender der dena-Geschäftsführung. „Wir wollen diesen engagierten Start-ups mit dem Projekt in der klimapolitischen Debatte eine Stimme geben. Das passt gut zur G20-Präsidentschaft Deutschlands und zu den Ambitionen, die Deutschland bei der Ausgestaltung dieser Energiewende hat oder haben sollte.“
Neben den finalen Pitches der nominierten Startups werden am 20. März international prominente Akteure als Sprecher auf dem Tech Festival mit dabei sein. Zudem wird in Workshops mit Unternehmenspartnern an konkreten Herausforderungen der globalen Energiewende gearbeitet.
18 Finalisten für den „Start Up Energy Transition Award“ in sechs Kategorien
Der „Start Up Energy Transition Award“ wird in den folgenden sechs Kategorien verliehen:
Für die Kategorie Urban Energy Transition (für Beiträge zur digitalisierten und nachhaltigen Stadt) sind nominiert:
- Sunew Filmes Fotovoltaicos Impressos S. A. (Brasilien): Mit ihrer sehr geringen Dicke, hohen Flexibilität, Lichtdurchlässigkeit und ihrer dämmenden Eigenschaft stellen die hauchdünnen Photovoltaikmodule von Sunew Filmes die nächste Generation dieser Technologie dar.
- Beebryte – Building Energy Intelligence (Frankreich): BeeBryte hat eine cloud-basierte Software-Lösung entwickelt, die den Energiekonsum optimieren soll.
- Glowee (Frankreich): Glowee entwickelt ein neuartiges Beleuchtungssystem, welches auf biolumineszenten Mikroorganismen basiert und damit eine besonders natürliche und nachhaltige Form der Beleuchtung darstellt.
Für die Kategorie Cleantech against Climate Change (für Technologien zur sektorübergreifenden Reduktion von Treibhausgas-Emissionen) sind nominiert:
- Aurelia Turbines Oy (Finnland): Aurelia produziert effiziente Mikro-Gasturbinen. Durch den hohen Effizienzgrad dieser Turbinen will das Unternehmen die Energieproduktion nachhaltig verändern.
- Electrochaea GmbH (Deutschland): Electrochaea bietet den Betreibern von Stromnetzen eine auf dem Power-to-Gas-Ansatz basierende Speicherlösung an. Sie ermöglicht es, Schwankungen in den Stromnetzen auszugleichen.
- Hydrogenious Technologies GmbH (Deutschland): Die Liquid Organic Hydrogen Carrier-Technologie ist eine Lösung zur sicheren und verlässlichen Speicherung von Wasserstoff.
Für die Kategorie Future Production & Manufacturing (für treibhausgasarme Lösungen in der Industrie) sind nominiert:
- CAALA GmbH (Deutschland): CAALA rechnet den Energiebedarf von Gebäuden in der frühen Planungsphase in Echtzeit aus. Gleichzeitig wird eine Lebenszyklus-Analyse inklusive Ökobilanz und Kosten erstellt und anschaulich visualisiert.
- AEInnova (Spanien): HEAT-R ist ein System zur intelligenten Nutzung von Abwärme, deren unterschiedliche Module an verschiedene Wärmequellen anschließbar sind.
- Sicoya GmbH (Deutschland): Sicoya hat kostengünstige, energieeffiziente und skalierbare optische Transceiverchips für Serververbindungen entwickelt, die in die Serienproduktion gehen können.
- Für die Kategorie Mobility meets Energy Transition (für nachhaltige Mobilitätskonzepte) sind nominiert:
- Thermal Energy Service Solutions Private Limited (Indien): Auf Basis der „Thermal Energy Storage“-Technologie hat das Unternehmen einen elektrisch betriebenen Kühllaster gebaut, der nach dem „Plug&Chill“-System funktioniert.
- Blue Inductive GmbH (Deutschland): Blue Inductive entwickelt einen kabellosen Super-Charger für E-Autos und mobile Roboter, bei dem das Problem des Ladens der Batterien vollautomatisiert gelöst wird.
- EP Tender (Frankreich): EP Tender ist eine mobile Zusatzbatterie, welche die Reichweite von E-Autos erhöht und in Form eines kleinen Anhängers an das Auto angehängt wird.
Für die Kategorie Platform und Communities (für den Aufbau von Plattformen) sind nominiert:
- ME SOLshare (Bangladesch): Mit ihren micro-grid bringt SOLshare Energie in Regionen von Bangladesch, die bisher nicht an das Stromnetz angeschlossen sind, und ermöglicht den lokalen Handel mit der gewonnenen Energie.
- Citizengage (Indien): Citizengage bietet mit ihrer Plattform ein Netzwerk für ein nachhaltiges Abfallmanagement, bei dem die beteiligten Akteure miteinander vernetzt und die gewonnenen Daten analytisch aufbereitet werden.
- Greensync (Australien): Die neu entwickelte Plattform von Greensync koordiniert als Marktplatz Interaktionen von Netzbetreibern, Stromproduzenten und Besitzern regenerativer Energiequellen.
Für die Kategorie Special Prize: Sustainable Future For All: Startup SDG 7 (Sonderpreis für Projekte zum siebten Ziel für nachhaltige Entwicklung (SDG 7) der Vereinten Nationen, der bezahlbaren und sauberen Energie für alle) sind nominiert:
- SunCulture (Kenia): SunCulture hat solarbetriebene Bewässerungssysteme entwickelt, die aufgrund ihrer geringen Größe sogar auf Mofas transportiert werden können – und so
zugeschnitten auf die Bedürfnisse kleiner und mittlerer landwirtschaftlicher Betriebe sind. - Enterprise Project Ventures Ltd – Inspirafarms (United Kingdom): InspiraFarms stellt modulare Kühlhäuser her, in denen Nahrungsmittel gelagert werden. Die Kühleinheiten werden durch Solarpanels betrieben und funktionieren ohne Zugang zum Stromnetz.
- Cold Hubs (Nigeria): Cold Hubs ist ein modulares „Plus & Play“-Kühlsystem, das jenseits existierender Stromnetze mit Solarenergie betrieben werden kann und Landwirten die Möglichkeit bietet, die Nutzung über ein pay-as-you-store-System abzurechnen.
Start-ups und Investoren beim Tech Festival
Beim Tech Festival in der Berliner Kulturbrauerei am 20. März haben Start-ups die Chance, potenzielle Firmenkunden und Investoren kennenzulernen. Eine Ausstellung zeigt erfolgreiche Gründer, die mit innovativen Tätigkeiten zum Klimaschutz beitragen. Das Programm wird ergänzt durch prominente Keynotes und Panels. Speaker sind unter anderem Felix Zhang (Windkraftanlagenersteller Envision Energy), Peter Terium (Innogy, Stromversorger aus erneuerbaren Energien), Christopher Burghardt (Dienstleistungsunternehmen Uber Technologies), Dr. Jeremy Leggett (Solarenergie-Unternehmen Solarcentury & Solar Aid), Jules Kortenhorst (Rocky Mountain Institute, Organisation zur Forschung, Beratung und Öffentlichkeitsarbeit im Bereich der nachhaltigen Entwicklung), Dirk Ahlborn (Hightech-Start-up Hyperloop Technologies), Prof. Stephan Reimelt (GE Germany & Austria, digitales Industrieunternehmen), Philipp Schröder (Batteriespeicherhersteller Sonnen GmbH), Lisa Besserman (Netzwerk-Organisation Startup Buenos Aires) und Claus Wattendrup (Energiekonzern Vattenfall Europe Innovation GmbH).
Energiewende-Gipfel Berlin Energy Transition Dialogue (BETD)
Beim parallel zum Tech Festival stattfindenden Berlin Energy Transition Dialogue (BETD) werden mehr als 1000 hochkarätige Teilnehmer aus 70 Ländern erwartet. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie sowie das Auswärtige Amt organisieren die alljährliche Konferenz, um Experten aus Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft zusammenzubringen. Damit sollen internationale Kooperationen bei Klimaschutz, erneuerbaren Energien und Energieeffizienz vorangetrieben werden. Die Gäste des BETD haben die einmalige Gelegenheit, sich beim Tech Festival über die Geschäftsmodelle der zukünftigen Gestalter der Energiewende zu informieren. Rund um den 20. und 21. März wird Berlin damit das Zentrum der internationalen Debatte zur Zukunft der globalen Energiewende sein.
Internationale Unterstützer der Initiative
Mehr als 100 Kooperationspartner aus über 25 Ländern unterstützen die Initiative, darunter die Internationale Energieagentur (IEA), die International Renewable Energy Agency (IRENA), die international renommierte Allianz Rocky Mountain Institute / Carbon War Room, die European Climate Foundation, das internationale Gründerzentrum Hub:raum, Climate-KIC, KIC Inno Energy sowie wichtige Wirtschaftsverbände aus Deutschland. Zentrale Partner sind die Deutsche Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ), die Außenwirtschaftsagentur GTAI, das Borderstep-Institut für Innovation und Nachhaltigkeit, die Deutsche Welle, die Außenhandelskammern, die KfW Bankengruppe, die Deutsche Welle und die Beratungsagentur DWR eco.
Internationale Botschafter des „Start Up Energy Transition Award“ sind unter anderem Patricia Espinosa, Generalsekretärin der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen (UNFCCC), Hans Joachim Schellnhuber, Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK), Philipp Schröder, Managing Director bei der sonnen GmbH, Dirk Ahlborn, CEO von Hyperloop Transportation Technologies (HTT) und JumpStarter, sowie Dr. Jeremy Leggett, Gründungsdirektor von Solarcentury sowie Gründer und Vorsitzender von SolarAid.
Unternehmenspartner sind das chinesische Energieunternehmen Envision Energy, das Unternehmen innogy Innovation Hub, der französische Stromversorger Enedis, Vattenfall Deutschland, die französische Elektrizitätsgesellschaft EDF, das E.ON-Innovationsförderprogramm :agile accelerator, das Unternehmen wilo, der Netzbetreiber State Grid Corporation of China und der österreichische Energieversorger Verbund.
Quelle: ots