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Soziales Finanzwesen funktioniert

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Bochum – Ein Netzwerk von sozial-ökologisch orientierten Finanzinstituten, die sich über neue Wege des sozialen Wirtschaftens austauschen und weltweit voneinander lernen können – das war 1989 die Motivation zur Gründung der International Association of Investors in the Social Economy (INAISE). Zum Netzwerk gehören Gründungsmitglieder wie GLS Bank oder die Triodos Bank, aber auch andere Akteure wie die Genossenschaft Oikocredit und das Institute for Social Banking. In den letzen Jahren ist die Organisation kontinuierlich gewachsen und trifft sich nach u.a. Äthiopien und Mexiko am 7. und 8. Mai zum Jahrestreffen erstmalig in Deutschland.

Quellenangabe: "obs/GLS Bank/stephan muennich"
Quellenangabe: „obs/GLS Bank/stephan muennich“

„Mittlerweile haben wir 50 Mitgliedsorganisationen“, so Dominique Lesaffre, Präsident der INAISE. „Auch wenn wir in Europa gegründet wurden, so sind wir längst auf allen Kontinenten durch unsere Mitglieder aktiv. Das zeigt die globale Entwicklung und auch die Wichtigkeit, sich über Herausforderungen und Chancen der sozialen oder solidarischen Finanzwirtschaft auszutauschen.“ INAISE verbindet unter ihrem Dach weltweit sehr verschiedene Mitglieder. Das spiegelt sich auch bei den Gastgebern des diesjährigen Jahrestreffens wider: Die Tagung findet in den Räumlichkeiten der GLS Bank in Bochum statt, wird aber von der Genossenschaft Oikocredit (Entwicklungsfinanzierung) und dem Institute for Social Banking (ISB, Bildung) mit organisiert. „Aus den vielen verschiedenen Blickwinkeln gewinnen wir neue Ideen und neuen Antrieb für unsere Arbeit – zumal wir merken: Global arbeiten wir eigentlich alle an den gleichen Fragestellungen, wie Landwirtschaft und Ernährung, genossenschaftliche Unternehmensstrukturen, Energie und Ressourcenschutz oder aber solidarische Finanzierungsmodelle“, beschreibt Andreas Neukirch, Vorstand der GLS Bank, die Begegnungen bei INAISE.

„Mobilising Social Finance Globally“

Das diesjährige Jahrestreffen steht darum unter dem Motto „Aktivierung sozial-orientierter Finanzierungsmöglichkeiten weltweit – voneinander lernen“. David Woods, Geschäftsführer des Co-Gastgebers Oikocredit, ist überzeugt von dieser Art der Zusammenarbeit: „Wir haben in der Vorbereitung gemerkt, dass diese Themen uns alle umtreiben. Fragen der Energieversorgung oder der Solidarität gehen weltweit alle an. Deshalb ist es so wichtig, dass wir hier an einem Strang ziehen und gemeinsam neue Ideen entwickeln.“ Malcolm Hayday, Geschäftsführer des ISB, ergänzt: „Ein Kulturwandel im Finanzwesen, wie ihn sich alle Mitglieder der INAISE wünschen, kann letztlich nur stattfinden, wenn wir unsere Ideen in die Welt tragen, uns über Möglichkeiten und Hindernisse austauschen und auch Bildungsmöglichkeiten bieten. Denn natürlich setzen Akteure auf dem Finanzmarkt das um, was sie gelernt haben.“

„Kulturwandel in der Finanzwelt ist möglich.“

Die INAISE hat sich daher zum Ziel gesetzt, gemeinsam zu zeigen, dass anderes Wirtschaften möglich ist. Mitglieder wie die Genossenschaft Oikocredit, die seit über 35 Jahren auch in Deutschland arbeitet, oder die GLS Bank, die 2014 ihr 40-jähriges Bestehen feiert, sind dafür das beste Beispiel. „Wir blicken zufrieden auf die letzten 25 Jahre“, zieht so auch Dominique Lesaffre ein Fazit. „Aber vor allem schauen wir voller Tatendrang in die Zukunft: Ein Kulturwandel hin zu sozialem Wirtschaften ist möglich und wir wollen uns weltweit mit den unterschiedlichsten Akteuren dafür stark machen.“

Quelle: ots

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