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Soziale Medien liegen hinter NSA

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Berlin – Das Vertrauen in Datenschutz hängt maßgeblich von der Einrichtung ab, die die Daten bearbeitet. Dabei vertrauen die Deutschen am häufigsten den abgefragten Einrichtungen der Gesundheitsbranche – am seltensten hingegen IT- und Telekommunikationsunternehmen.

Quelle: Initiative Markt- und Sozialforschung e.V.
Quelle: Initiative Markt- und Sozialforschung e.V.

Ein knappes Jahr nach den Veröffentlichungen Edward Snowdens stellt die Initiative Markt- und Sozialforschung e.V. (ISMF) zum Start der 1. Tour der Marktforschung aktuelle Ergebnisse einer repräsentativen Studie zum Vertrauen in den Datenschutz bei verschiedensten Einrichtungen und Institutionen vor. Zwischen dem 5. und 9. Mai wurden Personen ab 14 Jahren befragt. Die Studie zeigt: Vertrauen in den Schutz persönlicher Daten hängt maßgelblich von der Einrichtung ab, bei welcher die Daten bearbeitet werden.

Insgesamt wurde bei der Studie das Vertrauen in den Datenschutz bei 23 Einrichtungen verschiedenster Branchen abgefragt. Dabei vertrauen 44 Prozent der Befragten dem Datenschutz bei den abgefragten Einrichtungen eher oder sehr. Spitzenreiter sind die Einrichtungen der Gesundheitsbranche, deren Datenschutz mit 76 Prozent die meisten vertrauen. Knapp 55 Prozent der Befragten vertrauen dem Datenschutz öffentlicher Einrichtungen, 51 Prozent vertrauen dem Datenschutz bei Finanzunternehmen und nur 19 Prozent dem Datenschutz bei den abgefragten IT- und Telekommunikationsunternehmen.

Bei der Betrachtung der einzelnen Einrichtungen zeigt sich: Am häufigsten vertrauen die Deutschen dem Datenschutz bei der Polizei (82 Prozent) – und trotz des NSA Skandals wird dem Datenschutz bei ausländischen Geheimdiensten (7 Prozent) noch häufiger vertraut als dem Datenschutz bei Sozialen Medien (5 Prozent).

Während Geschlecht und Bildung auf das allgemeine Vertrauen in den Datenschutz keinen Einfluss hat, zeigt sich mit steigendem Alter ein sinkendes Vertrauen in den Umgang mit Daten. Auch der Wohnort hat einen Einfluss – Befragte aus den neueren Bundesländern vertrauen schlechter. Am stärksten ist das Vertrauen in den Datenschutz in Baden-Württemberg.

Das Vertrauen in öffentliche Einrichtungen ist im Mittel mit 55 Prozent überdurchschnittlich stark – ohne Einbezug von Geheimdiensten vertrauen hier sogar 70 Prozent der Deutschen dem Datenschutz. Hier hat der Grad der formalen Bildung einen positiven Einfluss auf das Vertrauen. Während dem Datenschutz bei der Polizei (82 Prozent), Gesetzlichen Pflichtversicherungen (72 Prozent), Kommunalen Einrichtungen (69 Prozent), dem Finanzamt (67 Prozent) und Landes- und Bundeseinrichtungen (60 Prozent) überdurchschnittlich stark vertraut wird, liegen deutsche Geheimdienste (27 Prozent) sowie Ausländische Geheimdienste (7 Prozent) deutlich unter dem Schnitt.

Dem Datenschutz bei allen abgefragten IT- und Telekommunikationsunternehmen wird hingegen unterdurchschnittlich oft vertraut. Im Schnitt vertrauen dem Datenschutz der abgefragten IT-Unternehmen nur knapp 19 Prozent der Befragten. Hier sinkt das Vertrauen in den Datenschutz mit dem Grad der formalen Bildung, der Unterschied zwischen Ost- und Westdeutschland ist hingegen nicht mehr eindeutig. Telefongesellschaften (28 Prozent) schneiden noch am besten ab, gefolgt von Emailkontobetreibern (25 Prozent), Handyherstellern (24 Prozent), Suchmaschinenbetreibern (16 Prozent) und Sozialen Medien (5 Prozent).

Dem Datenschutz aller abgefragten Finanzunternehmen wird hingegen überdurchschnittlich häufig vertraut. Im Schnitt vertrauen 51 Prozent der Befragten den Unternehmen hinsichtlich des Datenschutzes. Vorne liegen Banken und Sparkassen (68 Prozent), gefolgt von Kreditkartengesellschaften und Versicherungen (jeweils 42 Prozent). Bei den abgefragten Finanzunternehmen allgemein ist ein sinkendes Vertrauen in den Umgang mit Daten mit steigendem Alter zu beobachten.

Regional betrachtet vertrauen die Baden-Württemberger dem Datenschutz bei Finanzunternehmen am häufigsten, Personen aus Nordrheinwestfalen sowie dem Nordosten am seltensten. Am stärksten ist das Vertrauen in den Datenschutz in der Gesundheitsbranche (77 Prozent). Trotz der Berichterstattung über den Umgang mit Patientendaten durch Apotheken wird hier dem Datenschutz mit 78 Prozent der Deutschen am zeithäufigsten vertraut.

Auch Ärzten und Krankenhäusern vertrauen mit 75 Prozent überdurchschnittlich viele der Deutschen. Zwar hat die Bildung auf das Vertrauen in die Gesundheitsbranche keinen Einfluss, doch die Gruppe der über 59 Jährigen, die ansonsten dem Datenschutz am kritischsten gegenübersteht, vertraut hier deutlich mehr als die 40 bis 59 Jährige. Die jüngsten bleiben jedoch Spitzenreiter. Mit steigendem Einkommen sinkt jedoch das Vertrauen in den Umgang mit Daten bei Gesundheitseinrichtungen.

Neben diesen Branchen wurde ferner das Vertrauen in den Datenschutz bei Vereinen und Clubs (51 Prozent) Energieversorgern (50 Prozent), Kirchen und Religionsgemeinschaften (49 Prozent), Lotteriegesellschaften (19 Prozent) und Werbeagenturen (8 Prozent) erhoben.

Auch das Vertrauen in den Datenschutz bei Marktforschungsinstituten wurde abgefragt, wobei trotz der strengen und deutlich über das gesetzliche Maß hinausgehenden standesrechtlichen Selbstregulierung mit 40 Prozent der Deutschen nur unterdurchschnittliche viele dem Datenschutz vertrauen. Um den Deutschen die Markt- und Sozialforschung näher zu bringen, über den strengen Datenschutz der Branche sowie den Mehrwert von Erhebungen für die Gesellschaft und jeden Einzelnen aufzuklären, startet die Initiative Markt- und Sozialforschung heute die 1. Bundesweite Tour der Marktforschung. Alle Infos hierzu unter www.deutsche-marktforscher.de

Quelle: ots

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