Solarparks sollen Energiewende voranbringen: Im Visier der Kupferdiebe
Deutschland ist bereits seit Jahren auf dem Weg zur Energiewende. Windkraft und Photovoltaik spielen bei dieser Generationenaufgabe eine große Rolle. Der Klimaschutzvertrag von Paris erwartet von allen Industrieländern erhöhte Anstrengungen für die Dekarbonisierung der Industrie. Das Klimaziel heißt 2 Grad maximale Klimaerwärmung bis 2040, wenn möglich auch weniger. Entsprechend sind neue Solarparks und die Ausstattung von freien Dachflächen – egal ob Industrie, Landwirtschaft, oder Privatdächer – nun die wichtigste Herausforderung für das Gelingen der Energiewende samt paralleler Sektorenkopplung.
Rohstoffpreise ziehen an: Kupfer wird immer wertiger und lockt “Kupferdiebe”
Mit den natürlichen Eigenschaften wie hohe Leitfähigkeit und Langlebigkeit von Kupfer ist der Rohstoff unerlässlich für die Sammlung, Speicherung und Verteilung von Solarenergie. Daher sind Solarpanels voller Kupfer. Kupfer steckt ja nicht nur in den Solarpanels, sondern auch in allen möglichen Verkabelungen für den Abfluss der erzeugten Ströme. Mit immer weiter steigenden Preisen von Kupfer gelten gerade Solarparks als ein wahrer “Goldtopf” für Kupferdiebe. Die auf Freiflächen vorrangig installierten Solarmodule und auch entsprechenden dicken Leitungen sind in den weitläufigen Solarparks oft nur schwer zu schützen. Kupferdiebe sehen hier eine zentrale Chance, Geld zu verdienen. Je höher der Kupferpreis ist, umso mehr Solarparks werden Opfer von Diebstählen, da immer mehr Leute das schnelle Geld wittern.
Wirksame Gegenmaßnahmen gegen Kupferdiebe
Selbstverständlich laufen die Betreiber von Solarparks nicht ins offene Messer und investieren Geld zum Schutz der Anlagen. Es handelt sich bei dem Kupferdiebstahl an Solarparks nicht um ein rein deutsches Problem. In ganz Europa bestehen hier massive potentielle Gefahren für Betreiber von Solaranlagen. Das deutsche Unternehmen Leonidas Management betreibt insgesamt 37 Solaranlagen in Deutschland, Frankreich und Italien.
Leonidas Management wurde Opfer von Kupferdieben
Vor wenigen Wochen wurde Leonidas Management erneut Opfer von Kupferdieben. Von einer Photovoltaik-Freiflächen-Anlage in Süd-Italien wurden über 250m Kupferkabel gestohlen. Sogenanntes Schrott-Kupfer im Wert von 2.500 EUR wurden entwendet – der Einbruch und die Zerstörungen an der Anlage verursachten Schäden in Höhe von insgesamt circa 15.000 EUR!
Leonidas Geschäftsführerin Antje Grieseler: „Die Einbrecher hatten glücklicherweise nur wenig Zeit vom ersten Zaunkontakt bis zum Eintreffen der Sicherheitskräfte, aber sie waren zu mehreren und haben es geschafft in der Zeit ca. 250 m Kupferkabel abzuschneiden, unter Lebensgefahr, denn sie konnten nicht wissen, ob diese Kabel Strom führen, oder nicht. Wir haben alles daran gesetzt, unsere Anlage schnellstmöglich wieder in Betrieb zu bringen und konnten den gröbsten Schaden innerhalb von nur zwei Tagen beheben.“
A. Grieseler zu den Hintergründen: „Die konjunkturelle Belebung, die geplanten Konjunkturprogramme, die große Nachfrage insbesondere aus China, die Knappheit gerade zu Beginn der Corona Pandemie und der Nachholeffekt hieraus, all dies führt zu steigenden Rohstoffpreisen. Und einer der gefragtesten Rohstoffe, der von manchen sogar als Indikator für den Zustand der Weltwirtschaft gesehen wird ist Kupfer.“
Kupfer ist ein Rohstoff, der in nahezu allen industriellen Produkten (natürlich gerade aktuell beim Boom der Elektromobilität, Unterhaltungsprodukten, IT-Produkten, Ausrüstung von Rechenzentren usw.) massiv gefragt ist. Entsprechend wird dieser Rohstoff mit Sicherheit in den kommenden Jahren immer wertvoller werden. Die Grundproblematik wird sich also nicht “aussetzen” lassen, sondern Entscheidern im deutschen Mittelstand können wir hier an dieser Stelle auch immer nur dazu den Rat geben, Sicherungsmaßnahmen für die Sicherung von Produktionsstätten, Solarparks, Umspannungswerken und natürlich Rohstofflagern, möglichst auch ein Sicherheitskonzept zu erstellen und ständig zu hinterfragen!