SEAT erzielt zum ersten Mal seit 2008 Gewinn
Martorell – SEAT hat im vergangenen Jahr einen entscheidenden Schritt in Richtung nachhaltiger Rentabilität getan. Das Unternehmen schloss das Jahr 2015 mit einem Gewinn nach Steuern von 6 Millionen Euro ab, in 2014 lag das Ergebnis nach Steuern noch bei -66 Millionen Euro. Ein Anstieg des Absatzes und ein Produktmix mit höheren Deckungsbeiträgen waren die grundlegenden Faktoren für diesen Wandel. Insgesamt konnte SEAT einen Umsatzerlös von 8,3 Milliarden Euro verbuchen, ein Zuwachs von 11% gegenüber dem Vorjahr. Dies ist der höchste Umsatz in der Geschichte des Unternehmens, der sich somit im Vergleich zu 2009 verdoppelt hat. Der durchschnittliche Ergebnisbeitrag pro Fahrzeug erhöhte sich um 3,5%.
„Dieser Schritt ist für SEAT ein Erfolg in zweifacher Hinsicht – wir haben nicht nur zum ersten Mal seit 2008 schwarze Zahlen geschrieben, wir haben diese auch noch dazu in einem Jahr erreicht, das von großen Herausforderungen geprägt war. Wir haben die passende Strategie implementiert und können uns mit Optimismus der Herausforderung stellen, langfristig eine nachhaltige Rentabilität zu erreichen. Vor uns liegt eine vielversprechende Zukunft, dank der Markteinführung neuer Produkte und der Integration neuer Technologien, sowohl im Bereich Mobilität als auch im Bereich Konnektivität“, erklärte Luca de Meo, Vorstandsvorsitzender der SEAT, S.A., bei der Vorstellung der Bilanz des Geschäftsjahres 2015.
Der erneute Zuwachs der Auslieferungen an Kunden im dritten Jahr in Folge, durch den die Zahl von 400.000 jährlich verkauften Fahrzeugen überschritten wurde, ist insbesondere auf die Erholung auf den südeuropäischen Märkten wie Spanien und Italien, das seit fünf Jahren anhaltende Wachstum in Deutschland – dem Hauptabsatzmarkt von SEAT – sowie den Erfolg der Marke in Mexiko zurückzuführen.
Das anhaltende Wachstum der Verkaufszahlen des Leon und des Ibiza mit insgesamt 160900 (+4.4%) bzw. 153600 (+2.4%) ausgelieferten Fahrzeugen, der starke Zuwachs beim Alhambra (+17.2%) und der Erfolg des Audi Q3 haben dazu beigetragen, dass sowohl die Auslieferungen als auch der Umsatzerlös von SEAT im sechsten Jahr in Folge stiegen.
Diese robuste Geschäftsentwicklung ermöglichte es SEAT die Steigerung der Werbe- und Marketingausgaben zur Stärkung von Markenbekanntheit, ebenso wie die erhöhten Personalausgaben durch den Anstieg von Löhnen und Gehältern sowie die signifikante Zunahme von Investitionen und Forschungs- und Entwicklungskosten für die Markt-einführung neuer Modelle, wie beispielsweise die Anpassung der Linie 1 im Werk in Martorell an die neue MQB A0 Plattform zu verkraften. Im Jahre 2015 beliefen sich die Investitionen und Forschungs- und Entwicklungskosten auf 586 Millionen Euro, was einer Steigerung um 28% im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Der von SEAT in diesen Bereichen in den letzten fünf Jahren getätigte Aufwand beläuft sich auf insgesamt 2,7 Milliarden Euro.
Das operative Ergebnis verbesserte sich um 96% und lag bei -7 Millionen Euro im Vergleich zu -167 Millionen Euro im Vorjahr*.
SEAT hat die Ertragsstärke im Kerngeschäft des Unternehmens erhöht. Der EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen auf Sachanlagen und Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände) verbesserte sich um 30% und lag bei 391 Millionen Euro, der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit stieg um fast 50% auf 781 Millionen Euro. Der Vorstand für Finanzen, IT und Organisation des Unternehmens, Holger Kintscher, sagte: „SEAT hat seine Kompetenz weiter erhöht, Ressourcen zur Selbstfinanzierung von Investitionen zu schaffen und das Unternehmen aus finanzieller Sicht zu konsolidieren. Nach Jahren kontinuierlicher Verbesserungen setzte das letzte Jahr einen weiteren bedeutenden Meilenstein auf dem Weg hin zu nachhaltiger Rentabilität“.
Beschäftigungsverhältnis
Die Zunahme der Verkaufs- und Produktionszahlen ermöglichte die Schaffung von 350 neuen Arbeitsplätzen innerhalb der Marke SEAT. Hierzu zählen 100 Ingenieure in der technischen Entwicklung, die letztes Jahr ihr 40-jähriges Bestehen feiern konnte, sowie die Einstellung von 48 Absolventen des firmeneigenen Ausbildungszentrums. Insgesamt investierte das Unternehmen im vergangenen Jahr 14 Millionen Euro in Ausbildungsprogramme für seine Mitarbeiter.
Zukunft
SEAT erwartet für 2016 ein anhaltendes Wachstum. Zu den diesjährigen Highlights zählt die Markteinführung des Ateca, das erste SUV der Marke, welches kürzlich auf dem Genfer Automobilsalon vorgestellt wurde. Das jüngste Modell des Unternehmens wurde im „Centro Tecnico“ von SEAT entwickelt und wird ab Sommer im Handel erhältlich sein.
Der Ateca stellt erst den Anfang der ehrgeizigsten Produktoffensive in der Geschichte von SEAT dar. Das Unternehmen wird das Angebot im Bereich der SUV verstärken und 2017 ein weiteres Modell, einen kleineren Geländewagen, auf den Markt bringen. Ein Crossover, der in Martorell entwickelt und hergestellt wird. „Dies sind sowohl für die Marke als auch für unser Stammwerk gute Nachrichten, da es sich bei den SUV derzeit um das Marktsegment mit dem größten Wachstum handelt. Für uns bedeutet dies einen weiteren großen Schritt nach vorne, da sich die SUV neben den Fahrzeugfamilien des Ibiza und des Leon zum dritten Standbein des Unternehmens entwickeln werden“, betont Luca de Meo.
SEAT möchte zu einem Referenzpunkt im Bereich der Konnektivität in der Automobilindustrie werden. Aus diesem Grund hat es sich mit führenden Unternehmen im Technologiebereich zusammengetan wie etwa mit dem Mobiltechnologieriesen Samsung oder mit SAP, dem weltweit führenden Unternehmen für Businessapplikationen und -netzwerke sowie dem Internet of Things (IoT).
Das Unternehmen ist auf dem Weg zur nächsten Stufe des vernetzten Fahrzeuges. SEAT legt besonderen Wert darauf, die neueste Technologie für seine Fahrzeuge zu entwickeln und sie damit auszustatten. Eine Technologie, die auf Konnektivität sowie höchste Sicherheit für Fahrer und Kundendaten ausgerichtet ist. Diese CONNECT Versionen von SEAT sind mit der Einführung des neuen Ibiza seit Sommer 2015 auf Europas Straßen unterwegs. Die CONNECT Version ist für alle SEAT Modelle erhältlich. Seit der Markteinführung im Juni 2015 repräsentieren die Connect-Modelle 15% des Absatzes.
Die Zukunft fordert Spitzenleistungen im Bereich Konnektivität und SEAT hat sich vorgenommen, bei dieser Technologie ein Vorreiter zu sein. Das Unternehmen war bereits zum zweiten Mal in Folge beim Mobile World Congress vertreten, gemeinsam mit Samsung, SAP und Accenture. Dies ist ein eindeutiger Beweis dafür, dass SEAT sich ganz der Konnektivität verschrieben ist.
(*) SEAT erstellt seine jeweiligen Gewinn- und Verlustrechnungen nach den allgemeinen spanischen Rechnungslegungsvorschriften ohne Einschluss von Tochtergesellschaften. Der Volkswagen-Konzern wendet die internationalen Rechnungslegungsgrundsätze (IAS/IFRS) an und konsolidiert die Markenzahlen von SEAT.
Quelle: ots