Keine Chance für Fahrrad-Diebe: Siegerteam des Deutschen Gründerpreises für Schüler setzt auf GPS-System zur Ortung
Hamburg. Wie kann man mit Fahrrad-Diebstahl wohl am besten legal Geld verdienen? Ganz einfach: Indem man mit einem ausgeklügelten GPS-System gestohlene Räder wieder findet. So hat es sich das „Team Argus.“ aus Nordrhein-Westfalen gedacht, das am Dienstagabend in Hamburg bei der Bundessiegerehrung des Deutschen Gründerpreises für Schüler für sein herausragendes Geschäftskonzept mit dem ersten Platz ausgezeichnet wurde.
Das aus vier Schülern der Städtischen Kaufmännischen Schulen aus Rheine zusammengesetzte Team hat im Rahmen von Deutschlands größtem Existenzgründer-Planspiel der Partner stern, Sparkassen, ZDF und Porsche ein fiktives Unternehmen rund um diese Geschäftsidee gegründet und bis ins Detail durchgeplant. Ihren Businessplan, der laut Jury eine auf dem Markt vorhandene Nachfrage aufgreift, haben die Vier mit großer Sorgfalt ausgearbeitet und sich damit bundesweit gegen insgesamt 1.126 Teams durchgesetzt.
Nach vier Monaten, in denen sich in ihrer Freizeit alles um das Thema Wirtschaft und fiktive Unternehmensgründung gedreht hat, nahmen die Schüler freudestrahlend ihren Siegerpokal entgegen. Ernst Burgbacher, parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie sowie Mittelstandsbeauftragter der Bundesregierung, überreichte die begehrte Trophäe und lobte die Arbeit des Siegerteams: „Ein sehr sorgfältiges und herausragend ausgearbeitetes Konzept, das den 1. Platz verdient hat. Das unternehmerische Denken und Handeln der jungen Leute zeigt, dass wir uns um den Unternehmernachwuchs von morgen keine Sorgen machen müssen. Deshalb ist die Förderung des Deutschen Gründerpreises gut angelegtes Geld.“
Den zweiten Platz belegt das Team „Moderne Porzellan GmbH“ aus Brandenburg. Die drei 19-jährigen Gymnasiasten überzeugten mit einem Konzept für Geschirr, das dank nanotechnisch bearbeiteter Oberfläche lediglich Wasser zur Reinigung benötigt.
Das fünfköpfige Team „ChillySponge“ aus Tübingen sicherte sich den dritten Platz mit einem ökologischen Kühlsystem für unterwegs. Die Schüler möchten auf einfache Weise für kalte Erfrischungen an heißen Tagen sorgen. Eine Produktidee, über die sich alle Picknick-, Camping- und Festivalfans sicherlich freuen würden.
Auch von allen anderen Geschäftskonzepten, die es bis in die Endauswahl geschafft hatten, war die Jury beeindruckt. Die Teams setzten mit ihren ausgearbeiteten Businessplänen in diesem Jahr Maßstäbe. „In den Konzepten steckt viel Fleißarbeit auf hohem Niveau. Es fällt manchmal schwer zu glauben, dass diese Businesspläne von jungen Menschen im Alter zwischen 16 und 24 Jahren ausgearbeitet wurden. Eine tolle Leistung der jungen Teilnehmer, die starkes Engagement und die intensive Auseinandersetzung mit dem Thema Wirtschaft zeigt“, so Nadja Töpper, Projektleiterin des Deutschen Gründerpreises für Schüler.
16 Wochen dauert die Spielphase des Deutschen Gründerpreises für Schüler, neun anspruchsvolle Aufgaben müssen bearbeitet werden. Die Geschäftsidee steht dabei zwar nicht im Mittelpunkt, dient aber dazu, das abstrakte Geschehen in einem Unternehmen auf ein greifbares Produkt oder eine beschreibbare Dienstleistung herunterzubrechen. Bewertet wird die Bearbeitung der einzelnen Schritte, die für eine zwar fiktive, aber dennoch erfolgreiche Unternehmensgründung relevant sind. Dazu zählen zum Beispiel eine Marktanalyse, die Erarbeitung von Werbe- und Vermarktungsstrategien sowie eine realistische Finanzplanung. All das fließt in die Gesamtbewertung der Jury mit ein. Die Anstrengung lohnt sich am Ende für alle: Denn neben den interessanten Erfahrungen in punkto Teamarbeit sowie dem Erwerb von Praxiswissen aus der Wirtschaft können alle Spieler ein Teilnahme-Zertifikat für ihre Bewerbungsunterlagen mitnehmen.
Die zehn besten Teams erhalten darüber hinaus Geldpreise in Höhe von insgesamt 6.000 Euro. Und nicht zuletzt bildet das Future Camp abschließend ein ganz besonderes Highlight: Die bundesweit fünf besten Teams erleben im September ereignisreiche Tage im Schloss Kröchlendorff in der Uckermark. Neben spannenden Outdooraktionen erwartet die Schüler ein individuell auf sie zugeschnittenes Management- und Persönlichkeitstraining. Das Siegerteam fährt am 14. September 2010 zur Verleihung des Deutschen Gründerpreises nach Berlin und erhält dort im Rahmen einer vom ZDF aufgezeichneten Fernsehsendung den Deutschen Gründerpreis in der Kategorie Schüler.