Jetzt auf vorhandene emissionsarme alternative Kraftstoffe setzen
Berlin – Anlässlich der Diskussion um Kaufprämien und Sonderabschreibungen zur Erhöhung der Marktdurchdringung von Elektromobilität fordert der Deutsche Verband Flüssiggas (DVFG), die bereits vorhandenen alternativen Kraftstoffe auszubauen. „Wenn die Bundesregierung schnell die klima- und umweltschädlichen Auswirkungen des Straßenverkehrs verringern will, dann sollte der Fokus auf den emissionsarmen alternativen Antriebsarten liegen, die tatsächlich genutzt werden“, erklärt Rainer Scharr, Vorsitzender des DVFG. „Ein wichtiges Signal wäre daher die schnelle Verlängerung des Steuervorteils für Autogas“, so Scharr weiter.
Mit knapp 500.000 zugelassenen Autogas-Fahrzeugen (Stand Januar 2015) besetzt der Alternativkraftstoff Nr. 1 etwa 70 Prozent des Marktes alternativer Antriebe in Deutschland. Hybrid- (15 Prozent) sowie Erdgas-Fahrzeuge (12 Prozent) folgen vor dem Schlusslicht Elektromobilität (3 Prozent). Alternative Kraftstoffe stellen insgesamt 1,6 Prozent des PKW-Bestands in Deutschland.
Die Infrastruktur für Autogas ist im Gegensatz zu anderen alternativen Antrieben flächendeckend ausgebaut: Mit bundesweit über 6.900 Tankstellen kann an fast jeder zweiten Tankstelle Autogas getankt werden. Europaweit gibt es etwa 40.000 Tankstellen.
Hinzu kommt der ökologische Aspekt: Der CO2-Ausstoß von Autogas ist in der Gesamtbetrachtung um etwa 20 Prozent geringer als bei Benzin. Autogas verbrennt außerdem mit verringerten Feinstaub- und Stickstoffdioxidwerten.
Autogas ist wie Erdgas als Kraftstoff bis 2018 steuerlich begünstigt. Im Koalitionsvertrag von CDU/CSU und SPD ist vereinbart, dass der Steuervorteil für Auto- und Erdgas auch nach 2018 bestehen bleiben soll. Die Umsetzung ist bisher noch nicht erfolgt.
Energieträger Flüssiggas:
Flüssiggas (LPG) besteht aus Propan, Butan und deren Gemischen und wird unter geringem Druck flüssig. Der Energieträger verbrennt CO2-reduziert sowie schadstoffarm. Flüssiggas wird als Kraftstoff, für Heiz- und Kühlzwecke, als Prozesswärme in der Industrie und im Freizeitbereich eingesetzt.
Quelle: ots