Innovationen und Internationalisierung treiben Röchling Wachstum
Mannheim (ots) –
– Steigerung des Umsatzes auf Rekordwert von 1,2 Milliarden Euro
– Größtes Investitionsprogramm in der Röchling-Geschichte
– Finanzielle Lage nach wie vor sehr solide
– Ausbau Medizintechnik durch Akquisition von Advent Tool & Mold,
USA
– Übernahme MAYWO Kunststoffe in Bad Grönenbach-Thal
Der Röchling-Gruppe gelang in einem Umfeld schwieriger wirtschaftlicher Rahmenbedingungen ein erfreulicher Start in das Geschäftsjahr 2013. Der Umsatz erreichte mit 305,7 Mio. Euro exakt den gleichen Wert wie im ersten Quartal 2012. Der Auftragseingang lag mit 316,0 Mio. Euro leicht darüber. Zum Ende des ersten Quartals 2013 beschäftigte die Röchling-Gruppe 7.305 Mitarbeiter. „Wir treiben unsere Internationalisierung mit Nachdruck voran“, sagte Georg Duffner, Vorsitzender der Röchling-Gruppe. „Dies betrifft die USA ebenso wie China, Brasilien und Indien. Auch in Japan sehen wir gute Möglichkeiten, unsere Marktposition weiter zu verstärken“.
Das Jahr 2012 war für die Röchling-Gruppe kein leichtes Geschäftsjahr. Die Konjunktur in der Eurozone verschlechterte sich kontinuierlich, weil der Abschwung wirtschaftlich schwächerer Länder zunehmend auf die Kernländer übergriff. In Deutschland wuchs das Bruttoinlandsprodukt mit 0,7 Prozent weniger stark als in den beiden Jahren zuvor. Das Geschäft mit den anderen Ländern Europas ging zurück. Dies vermochten kräftige Exporte nach Asien und insbesondere in die USA nicht vollends zu kompensieren. Dennoch steigerte die Röchling-Gruppe den Umsatz um 5,2 Prozent auf 1.192,8 Mio. Euro und übertraf damit den bisherigen Höchstwert von 1.133,5 Mio. Euro aus dem Jahr 2011. Der Auftragseingang stieg um 5,9 Prozent auf 1.195,7 Mio. Euro.
Das Jahr 2012 stand erneut im Zeichen kräftiger Investitionen in künftiges Wachstum. Mit einem Investitionsvolumen von 140,8 Mio. Euro übertraf die Röchling-Gruppe das bisherige Rekordvolumen von 2011. „Trotz sehr hoher Investitionsprogramme in den letzten beiden Jahren ist die finanzielle Lage bei Röchling nach wie vor sehr solide“, betonte Marc Trube, kaufmännischer Geschäftsführer der Röchling-Gruppe.
Die Mitarbeiterzahl der Röchling-Gruppe wuchs im Geschäftsjahr 2012 – vor allem bedingt durch Akquisitionen – um 9,2 Prozent von 6.559 auf 7.165.
Hochleistungs-Kunststoffe:
Auftragseingang steigt um 5,6 Prozent
Der Umsatz des Geschäftsbereichs Hochleistungs-Kunststoffe stieg im Vorjahr um 2,7 Prozent auf 593,7 Mio. Euro. Der Auftragseingang legte um 5,6 Prozent auf 601,1 Mio. Euro zu. Die Mitarbeiterzahl wuchs um 14 Prozent bzw. 388 auf 3.159 Beschäftige.
Die Investitionen betrugen 78,4 Mio. Euro. Der Schwerpunkt lag auf der Akquisition neuer Unternehmen: Mit der Übernahme des Spritzgussunternehmens Advent Tool & Mold Inc., Rochester, NY/USA, im Mai 2012 setzt Röchling konsequent die Strategie fort, den Bereich Kunststoffprodukte für die Medizintechnik weiter auszubauen. Röchling Advent Tool & Mold ist ein Full Service Spezialist für die Herstellung von spritzgegossenen Präzisionskunststoffteilen für die Medizintechnik und Komponenten für Elektronikbauteile mit besonderer Kompetenz im Formenbau für unkonventionelle Produktlösungen.
Im September 2012 übernahm Röchling den süddeutschen Kunststoffverarbeiter MAYWO Kunststoff GmbH aus Bad Grönenbach-Thal. MAYWO fertigt im Extrusionsverfahren Kunststoffplatten und -folien aus den Werkstoffen Acrylnitril-Butadien-Styrol (ABS) und Polystyrol (PS) für die Tiefziehindustrie.
Ein weiterer Schwerpunkt lag auf dem Produktionsausbau mehrerer Standorte insbesondere mit neuen Extrudern und Pressen: Im neuen Werk in Itupeva São Paulo/Brasilien wurde nach elf Monaten Vorbereitungszeit der erste Plattenextruder in Betrieb genommen. Im indischen Vadodara erwarb Röchling ein Grundstück und begann dort mit dem Bau eines neuen Werkes für thermoplastische Kunststoffe.
In Troisdorf stellt ein neues Logistikcenter einen noch effizienteren Warenumschlag sicher. Es hebt Synergien zwischen den Standorten Haren und Troisdorf und schafft Platz für neue Produktionsanlagen.
Am Sitz in Lützen wurden ein neues Verwaltungsgebäude mit einer Fläche von 580 Quadratmetern und ein Lager mit 1.250 Quadratmetern in Betrieb genommen.
„Kunststoff ist der Werkstoff des 21. Jahrhunderts“, sagte Ludger Bartels, Geschäftsführer der Röchling-Gruppe. „In den nächsten Jahrzehnten werden technische Kunststoffe mit maßgeschneiderten Materialeigenschaften neue Anwendungsgebiete erobern und klassische Werkstoffe an vielen Stellen ersetzen“.
Die fortlaufend wachsende Spanne außergewöhnlicher Einsatzbereiche und Innovationen zeigt das Potenzial der Röchling-Gruppe. So ist die Röchling-Technologie an der Rettung Venedigs beteiligt. Gleitplatten aus Polystone® M unterstützen das Jahrhundert-Projekt „Mose“, dessen 78 riesige Fluttore das gefährdete Weltkulturerbe künftig vor dem Untergang durch Hochwasser schützen soll.
Für Tankwagen eines australischen Futtermittelherstellers entwickelte Röchling eine besondere zweischichtige Platte aus Polystone® P Copolymer natur und Polystone® P Copolymer grau, die auf der Innenseite die Vorgaben für den Kontakt mit Lebensmitteln erfüllt und auf der Außenseite besonders beständig gegen die intensive Sonneneinstrahlung ist.
In der Förder- und Automatisierungstechnik gewährleisten zwei neue Hochleistungswerkstoffe LubX® C und LubX® S mit herausragenden Trockenlaufeigenschaften höhere Prozessstabilität, geringeren Energieverbrauch der Anlage und ein nahezu ruckfreies Gleiten der Transportbänder.
Dem Wunsch vieler Transformatorenhersteller nach großformatigen Bauteilen entspricht Trafoboard®. Seit 2012 können Ringe aus dem Hochspannungs-Isolationswerkstoff mit Durchmessern bis zu 3.100 Millimeter aus einem Stück jeweils nach den Designvorgaben der Kunden hergestellt werden.
Automobil-Kunststoffe:
Umsatz wächst um 7,9 Prozent auf 600 Mio. Euro
Im Geschäftsbereich Automobil-Kunststoffe verbuchte die Röchling-Gruppe ein Umsatzplus von 7,9 Prozent auf 599,2 Mio. Euro. Der Auftragseingang legte um 6,2 Prozent auf 594,7 Mio. Euro zu. Eine deutliche Erhöhung verbuchte die Gruppe bei den Investitionen, die um 40,4 Prozent auf 61,9 Mio. Euro stiegen. Davon profitierten insbesondere die Werke in Worms, Wackersdorf, Pitesti/Rumänien und Suzhou/China. Ein weiterer Teil floss in den Aufbau des Werkes Akron/USA. Am 20. Juni 2012 eröffnete Röchling Automotive ein neues Werk in der chinesischen Stadt Chengdu. Der 13.000 Quadratmeter große Standort fertigt Luftklappensteuerungen, Saugrohre und Pressteile für Unterboden und Motorraum. Die Zahl der Beschäftigten stieg im Geschäftsbereich Automobil-Kunststoffe um 6 Prozent auf 3.974. Der Belegschaftsaufbau konzentrierte sich hauptsächlich auf die Wachstumsmärkte Nordamerika und Asien.
Zu den wichtigsten Ereignissen im Geschäftsjahr 2012 gehörte der Aufbau des brasilianischen Werks Itupeva mit drei großen Aufträgen für VW Brazil. Für die neue Fertigung in Akron in Ohio schloss die Gruppe mit General Motors einen Liefervertrag über die Ausstattung für jährlich 480.000 Fahrzeuge der Modelle Chevrolet Equinox, Captiva sowie GMC Terrain mit Unterbodenpaketen ab. Hinzu kommen 1,6 Millionen Luftklappen für die Marken Chevrolet und Opel sowie Buick, Holden und GMC. 400.000 werden davon in Akron und 1,2 Millionen in Suzhou hergestellt. Weitere Großaufträge erhielt Röchling Automotive von Nissan für die Modelle Qashqai, Altima Hybrid und Murano sowie für alle Renault-Modelle, die auf der gleichen Plattform basieren.
Weitere Erfolge sind mehrere große Volkswagenaufträge wie der erste Serienauftrag für den Audi A8 sowie eine weitere Order für den Q5. Hinzu kommen Kühlwasserausgleichsbehälter für die Modelle A4, A5, Q7 und VW Touareg sowie Porsche Cayenne. Für die Ford-Modelle S-Max und Galaxy fertigt Röchling künftig Motorabschirmungen, Unterbodenverkleidungen und Heckdiffusoren. Volvo setzt in Oberklasse-Modellen Luftklappen und Ausgleichsbehälter von Röchling Automotive ein. Auch BMW und Mercedes vergaben weitere Großaufträge an Röchling.
Die Innovationskraft der Röchling-Gruppe dokumentiert die Beteiligung an der Entwicklung des ersten Erdgas-Wasserstoff-Panda von Fiat. Neue Glas- und Plastikfasermaterialien dämmen Geräusche und isolieren besonders gegen Hitze und Kälte.
Zwei begehrte Preise erhielt das Unternehmen für herausragende Produkte: Ford zeichnete ein Luftklappensystem mit dem Award „New Consumer – Focused Technology“ aus. Die Society of Plastic Engineers prämierte in der Kategorie Powertrain zwei Röchling-Erzeugnisse: ein VW-Saugrohr mit Platz eins und ein Audi-Rücklauf-Ladeluftrohr mit Platz zwei.
Auf der Messe eCarTec in München dokumentierte die Gruppe ihre Kompetenz bei der Entwicklung von Anwendungen und Systemlösungen für Elektro- und Hybridfahrzeuge. Im Mittelpunkt standen Akustik, Leichtbau und Thermomanagement sowie die Zusammenarbeit in Forschungsprojekten unter anderem mit Audi und Daimler.
Neue Produkte für neue Märkte
Für das laufende Geschäftsjahr 2013 sieht Duffner gute Chancen, dass im zweiten Halbjahr auch der Euroraum vom Anstieg der weltweiten Nachfrage profitiert. „Wir setzen unseren Internationali-sierungskurs mit voller Kraft fort und verstärken unsere Unabhängigkeit von regionalen Marktentwicklungen“, erläuterte er die Strategie der Röchling-Gruppe. „Zugleich forcieren wir unser Wachstum mit neuen Produkten für neue Märkte“.
Die weltweit operierende Röchling-Gruppe steht mit mehr als 7.300 Mitarbeitern an 60 Standorten in 20 Ländern für Kompetenz in Kunststoff. Mit ihren beiden Geschäftsbereichen Hochleistungs-Kunststoffe und Automobil-Kunststoffe konzentriert sie sich auf die Verarbeitung hochwertiger Kunststoffe zu Halbzeugen, Teilen und Systemen für eine Vielzahl industrieller Anwendungen.
Röchling steht für innovative Produkte und modernste Prozesstechnologie in der Verarbeitung von technischen Kunststoffen.
Der Geschäftsbereich Hochleistungs-Kunststoffe verfügt über ein Produktspektrum von Halbzeugen wie Platten, Rund-, Hohl- und Flachstäben über Profile und Formgussteile bis hin zu mechanisch bearbeiteten Fertigteilen.
Der Geschäftsbereich Automobil-Kunststoffe versorgt Automobilhersteller und Systemlieferanten auf der ganzen Welt mit technologisch anspruchsvollen Kunststoffanwendungen, die eingesetzt werden, um die aktuellen Herausforderungen der Automobilindustrie zu lösen: Verminderung von Gewicht, Verbrauch, Emissionen und Kosten.