Industrie 4.0: 350 Mrd. EUR zusätzlich dank Robotik, Wearables & Co.
Düsseldorf – „Ein Blick in die Zukunft der Industrie zeigt: die Fabrik 4.0 wird digitaler, virtueller und ressourceneffizienter. Datengestützte Prozesse, technische Revolutionen und schlanke Wertschöpfungsketten werden der Industrie weltweit 350 Mrd. EUR zusätzlich bescheren. Auf den größten Teil davon dürfen jene Unternehmen hoffen, die mutig vorangehen und die völlig neue Entwicklungs- und Fertigungschancen für sich nutzen“, so Dr. Martin Eisenhut, Zentraleuropachef bei A.T. Kearney.
Wie es mit der Fabrik weitergeht, das diskutieren die Teilnehmer beim Jubiläumskongress des ältesten und härtesten Benchmark-Wettbewerbs für die verarbeitende Industrie in Deutschland und Europa – der „Fabrik des Jahres“. Bereits zum 25. Mal wird „Die Fabrik des Jahres/GEO“ vom Fachmagazin Produktion und A.T. Kearney ausgerichtet. Vom 20.-22. März diskutiert das Fachpublikum in München über Erfolgskonzepte der Fabrik von morgen. Zudem werden die Gewinner 2016 geehrt: Als Fabrik des Jahres wird ASM Assembly Systems ausgezeichnet, die ihre Fertigung komplett neu ausrichteten und damit den Wertstrom massiv optimierten. Der Award Global Excellence in Operations (GEO) geht an das Unternehmen Rohde & Schwarz, das eindrucksvoll bewiesen hat, wie sich Effizienzsteigerung und Agilität ergänzen.
Dr. Marc Lakner, Partner und Produktionsexperte bei A.T. Kearney bemerkt, dass in vielen Aspekten noch nicht geklärt sei, welche konkreten Folgen die Digitalisierung haben wird. Er ist sich aber sicher, dass „die Chancen die Risiken deutlich überwiegen“. Bestätigt sieht er sich durch Ergebnisse des World Economic Forum, das gemeinsam mit A.T. Kearney die fünf wichtigsten technologischen Innovationen (Internet der Dinge, Künstliche Intelligenz, Robotik, Wearables und 3D-Druck) und ihren Einfluss auf die Industrie analysiert hat.
Trotz aller Chancen, die die Industrie 4.0 mit sich bringt: Um das Potenzial neuer Technologien auszuschöpfen, müssen die gesammelten Produktionsdaten intensiver analysiert werden – 70 Prozent der Daten sind heutzutage noch ungenutzt.
In den technologischen Veränderungen sieht Lakner, der die Fabrik des Jahres bei A.T. Kearney verantwortet, große Chancen – auch für die Fabrikmitarbeiter: „Zwischen Mensch und Maschine entstehen neue Beziehungen, und das nicht nur in Konkurrenz, sondern vor allem auch in Partnerschaft.“ So würden Augmented Reality und Wearables die Art und Weise verändern, wie Angestellte in der Fabrikhalle Dinge zusammenbauen oder Entscheidungen treffen. Wearables könnten die Produktivität ihrer Nutzer sogar um 25 Prozent steigern.
„Sowieso ist Produktivitätssteigerung ein entscheidendes Thema in der Diskussion: Die Fabrik der Zukunft ist nicht nur hoch effizient und nachhaltig, sondern zunehmend modularisiert. Dezentralisierte Produktion direkt an der Abnahmestelle wird zur Norm – und zwar on demand“, ist sich Eisenhut sicher. Dadurch sind Kostensenkungen um bis 30 Prozent möglich, so die Berechnungen des WEF und A.T. Kearney.
Wie die Digitalisierung ihren Weg von der Vision zur Umsetzung findet, diskutieren die Teilnehmer der „Fabrik des Jahres“ am 20. März in einem Workshop. Beim darauffolgenden zweitägigen Kongress werden dann die Siegerwerke ihre Erfolgskonzepte präsentieren.
Quelle: ots