Humanitäre Hilfe weltweit: „Wir brauchen einen langen Atem“
Bonn – Die aktuelle Flüchtlingskrise und die generelle Bewältigung humanitärer Krisen weltweit standen im Fokus der diesjährigen Kuratoriumssitzung von „Aktion Deutschland Hilft“. Unter der Leitung des Vorsitzenden Frank-Walter Steinmeier tauschten sich heute in der Landesvertretung Nordrhein-Westfalens die Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Kirche, Bildung und Gesellschaft mit den Vertretern der Hilfsorganisationen im Bündnis „Aktion Deutschland Hilft“ über die aktuelle Lage, Strategien und Lösungsansätze aus.
„Die deutsche Außenpolitik hat auf den steigenden Bedarf der Humanitären Hilfe weltweit reagiert. Wir erkennen die gewachsene Verantwortung und Verpflichtung sehr deutlich und haben deshalb die Humanitäre Hilfe und Krisenprävention zu Schwerpunkten im Haushalt des Auswärtigen Amtes 2016 gemacht“, sagt Frank-Walter Steinmeier über die politischen Aufgaben bei der Bewältigung humanitärer Probleme. „Außenpolitik muss unter anderem helfen, Perspektiven für Menschen in Krisenländern zu schaffen, und Staaten dadurch in die Lage versetzen, Krisen vor Ort in den Griff zu bekommen“, so Steinmeier weiter.
Die Vertreter der Hilfsorganisationen begrüßen diesen Fokus, denn der Bedarf ist größer denn je: „Hunderte von Hilfsprojekte zur Linderung humanitärer Not werden aktuell auf der ganzen Welt von den Organisationen im Bündnis „Aktion Deutschland Hilft“ umgesetzt. Aber diese Maßnahmen reichen noch lange nicht aus, damit wir an einen Punkt kommen können, an dem wir sagen könnten ‚wir haben die Not im Griff‘. Wir müssen unsere Bemühungen noch ausweiten – auch angesichts der aktuellen Flüchtlingskrise!“, betont Bernd Pastors, Vorstandssprecher von action medor und Vorstandsvorsitzender von „Aktion Deutschland Hilft“.
Das Kuratorium und die Hilfsorganisationen im Bündnis von „Aktion Deutschland Hilft“ formulieren im Rahmen der Sitzung eine klare Handlungsempfehlung: Ein Fokus der Ausweitung Humanitärer Hilfe muss in dauerhaften Maßnahmen in den Herkunfts- und Transitländern liegen: „Wir brauchen jetzt einen langen Atem und müssen uns von der Idee verabschieden, dass wir für ein paar Monate Hilfsgüter verteilen und dann die Krisenregionen wieder verlassen“, sagt Manuela Roßbach, Geschäftsführerin von „Aktion Deutschland Hilft“. „Die aktuelle humanitäre Notsituation auf der ganzen Welt bewältigen wir nur mit Geduld, Mitmenschlichkeit und indem wir gemeinsam als Bündnis im engen Austausch mit Politik, Wirtschaft und Gesellschaft langfristige Lösungen und Maßnahmen finden.“
Quelle: ots