Wohnimmobilienerwerber sichern sich zunehmend günstiges Zinsniveau für die Zukunft
Lübeck (ots) – Stephan Gawarecki, Vorstandssprecher Dr. Klein Co. AG, berichtet über aktuelle Trends in der Baufinanzierung und kommentiert die Ergebnisse des Dr. Klein-Trendindikators Baufinanzierung (DTB).
Für den Monat Juni zeigt der DTB bei sinkenden Zinsen einen Anstieg der anfänglichen Tilgung sowie eine Verlängerung der durchschnittlichen Sollzinsbindung auf und befindet sich damit wieder in gewohnten Entwicklungsbahnen. In den beiden vergangenen Monaten ging die anfängliche Tilgungsrate bei einer etwas niedrigeren Standardrate zurück.
Im Juni sinkt die Standardrate stärker als im Vormonat und erreicht mit 598 Euro einen neuen Tiefstwert. Die durchschnittliche Monatsrate für eine Finanzierung von 150.000 Euro bei zwei Prozent Tilgung, 80 Prozent Beleihung und einer zehnjährigen Sollzinsbildung ist somit 185 Euro niedriger als im Juni 2011 und liegt 35 Euro unter dem Vormonatswert von 633 Euro. Hintergrund ist das historisch niedrige Zinsniveau. Die niedrige Standardrate weist darauf hin, dass Wohnimmobilien in Deutschland höchst attraktiv sind.
Die durchschnittliche Höhe der Finanzierungssumme steigt im Juni auf 164.000 Euro. Vor einem Jahr lag sie noch bei 148.000 Euro. Die anziehende Darlehenshöhe ist auf die wachsenden Kosten von Wohnimmobilien zurückzuführen. Laut EUROPACE Hauspreis-Index EPX haben im Juni vor allem bestehende Ein- und Zweifamilienhäuser starke Preissteigerungen erlebt; auch Neubauhäuser verzeichneten eine deutliche Preiszunahme. Dass der Beleihungsauslauf seinen Abwärtstrend des Vormonats fortsetzt und aktuell bei 77,24 Prozent liegt, zeigt an, dass die gestiegene Darlehenshöhe durch einen niedrigeren Fremdkapital- und höheren Eigenkapitalanteil gedeckt wird. Da nach wie vor große Unsicherheit hinsichtlich der Euro-Schuldenkrise herrscht, nutzen Privat- wie Kapitalanleger Wohnimmobilien verstärkt als sichere Anlage für ihr Geld.
Im Juni zeigen Erwerber von Wohnungen eine stärkere Sensibilität für eine solide und nachhaltige Finanzierung. Neben dem gestiegenen Eigenkapitalanteil nimmt der durchschnittliche Tilgungssatz zu und unterbricht so seinen seit Februar 2012 anhaltenden Abwärtstrend. Aktuell liegt der durchschnittliche Tilgungssatz bei 2,01 Prozent – vor einem Jahr noch bei 1,58 Prozent. Neben einer Tilgung von zwei Prozent und mehr, die eine schnellere Entschuldung ermöglicht, empfiehlt sich die Nutzung von Sondertilgungsrechten. Durch eine Risiko-Lebens- und eine Berufsunfähigkeitsversicherung kann die Rückführung des Darlehens zudem im Todesfall oder bei Arbeitsunfähigkeit gesichert werden.
Mit 13 Jahren erreicht die durchschnittliche Sollzinsbindung einen neuen Höchststand. Im Vormonat lag sie bei 12 Jahren, im Vorjahresmonat bei zehn Jahren und sechs Monaten. Da die Baufinanzierungszinsen derzeit auf einem sehr niedrigen Niveau sind und das Zinsänderungsrisiko von Anschlussfinanzierungen für die kommenden Jahre hoch ist, sind Darlehen mit sehr langen Zinsbindungen von 20 bis 30 Jahren zu empfehlen. So kann das Risiko, dass viele Kreditnehmer ihre Raten nicht mehr zahlen können, wenn die Zinsen zukünftig stark ansteigen sollten, minimiert werden. Im Idealfall wird das niedrige Zinsniveau somit für die komplette Darlehenslaufzeit gesichert. Auch die Forward-Finanzierung, die nach einem Rückgang im Vormonat, im Juni wieder anzieht und auf 13,03 Prozent steigt (Vormonat: 10,34 Prozent) zeigt, dass die Bedeutung einer guten Anschlussfinanzierung in das Bewusstsein von Darlehensnehmern gerückt ist, die vor einiger Zeit einen Kredit aufgenommen haben. Sie schätzen die Planungssicherheit dieser Darlehensart. Im Gegenzug sinkt der Variable Zinssatz von 2,51 Prozent auf 1,56 Prozent. Die risikobehaftete Zinsspekulation lässt nach. Im Vorjahresmonat hatte der Variable Zinssatz mit 3,73 Prozent noch eine größere Bedeutung.
Pressemitteilung und Grafik können Sie hier herunterladen: www.tinyurl.com/dtb-juni
Über den Dr. Klein-Trendindikator „Baufinanzierung“ (DTB)
Der DTB zeigt die monatliche Entwicklung der wichtigsten Baufinanzierungs-Parameter. Dazu zählt neben der Darlehenshöhe, dem Tilgungssatz und dem Beleihungsauslauf auch die Verteilung der Darlehensarten. Die Standardrate zeigt zudem an, wie viel ein durchschnittliches Darlehen von 150 Tsd. Euro an monatlicher Rate kostet. Anders als oft schwer vergleichbare Durchschnitts-Zinssätze, ermöglicht die Standardrate dem Privatkunden, die tatsächlichen Kosten für die Finanzierung einer Immobilie zu vergleichen. Die Ergebnisse des DTB werden monatlich aus Daten der EUROPACE-Plattform errechnet. EUROPACE ist der einzige unabhängige Marktplatz für Immobilienfinanzierungen in Deutschland. Der DTB basiert auf bis zu 20.000 Finanzierungen mit einem monatlichen Finanzierungsvolumen von über 3 Mrd. Euro.
Über die Dr. Klein Co. AG
Dr. Klein ist unabhängiger Anbieter von Finanzdienstleistungen für Privatkunden und Unternehmen. Privatkunden finden bei Dr. Klein zu allen Fragen rund um ihre Finanzen die individuell passende Lösung. Über das Internet und in mehr als 190 Filialen beraten rund 680 Spezialisten anbieterunabhängig und ganzheitlich zu den Themen Girokonto und Tagesgeld, Versicherungen und Geldanlagen sowie Immobilienfinanzierungen und Ratenkredite. Schon seit 1954 ist die Dr. Klein Co. AG wichtiger Finanzdienstleistungspartner der Wohnungswirtschaft, der Kommunen und von gewerblichen Immobilieninvestoren. Dr. Klein unterstützt seine Institutionellen Kunden ganzheitlich mit kompetenter Beratung und maßgeschneiderten Konzepten im Finanzierungsmanagement, in der Portfoliosteuerung und zu gewerblichen Versicherungen. Die kundenorientierte Beratungskompetenz und die langjährigen, vertrauensvollen Beziehungen zu allen namhaften Kredit- und Versicherungsinstituten sichern den Dr. Klein Kunden stets den einfachsten Zugang zu den besten Finanzdienstleistungen. Dr. Klein ist eine 100%ige Tochter des an der Frankfurter Börse gelisteten internetbasierten Finanzdienstleisters Hypoport AG.
Orginal-Meldung: http://www.presseportal.de/pm/17116/2297409/dr-klein-trendindikator-baufinanzierung-dtb-06-2012-wohnimmobilienerwerber-sichern-sich-zunehmend/api