Wiesbaden (ots) – Der Vorstand der SCHUFA Holding AG hat heute beschlossen, das Web-Forschungsprojekt nicht weiter zu verfolgen und begrüßt den gleichen Beschluss des Hasso-Plattner-Instituts (HPI) in Potsdam. Durch die öffentliche Reaktion auf das Grundlagenforschungsprojekt und den damit verbundenen Missverständnissen kann eine wissenschaftliche Zusammenarbeit auf sachlicher Ebene nicht weiter geführt werden. Das Forschungsprojekt hat eine Debatte über den Umgang mit frei verfügbaren Daten angestoßen, die die SCHUFA erst mit Vorlage der Forschungsergebnisse erwartet hätte.
„Freunde und Status geben keine Auskunft über die Bonität eines Verbrauchers. Deshalb finden solche Daten auch keine Verwendung in unserem Datenbestand“, sagt Peter Villa, der für das Projekt zuständige Vorstand. „Man darf jedoch vor der Realität des Internet nicht die Augen verschließen. Die grundsätzliche Frage des Umgangs mit öffentlichen Daten im Netz bleibt eine zentrale gesellschaftliche Herausforderung“, so Peter Villa weiter.
Das Netz enthält millionenfach freiwillig eingestellter Daten von Verbraucherinnen und Verbrauchern. Solche personenbezogenen Daten sind nicht vor Missbrauch geschützt. Sie können mit entsprechender Technologie ausgewertet werden.
Die SCHUFA als ein Unternehmen mit hoher Daten- und Verbraucherschutzkompetenz sieht sich in der gesellschaftlichen Pflicht, eine Debatte zu den Chancen und Risiken des Umgangs von öffentlichen Daten im Netz zu initiieren. Diese Debatte muss stets im Kontext von Internet und Nutzung geführt werden. „Wir wollen diese Debatte nicht nur anstoßen, sondern konstruktiv in die Zukunft begleiten. Wir schlagen daher vor, eine Dialogplattform mit allen Beteiligten aus der Politik, dem Verbraucher- und Datenschutz sowie der Wirtschaft und Wissenschaft aufzubauen. Daran wird sich die SCHUFA aktiv beteiligen“, erklärt Dr. Michael Freytag, Vorsitzender des Vorstandes der SCHUFA Holding AG.
Orginal-Meldung: http://www.presseportal.de/pm/25316/2267802/schufa-web-forschungsprojekt-mit-dem-hasso-plattner-institut-beendet/api