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Umsatz und Ertrag unter Vorjahr / Sondereffekte belasten operatives Ergebnis

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Kirkel (ots) – Der Praktiker Konzern hat im zweiten Quartal 2011 gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres einen Umsatzrückgang und – trotz abermals verbesserter Rohertragsmarge – einen operativen Verlust hinnehmen müssen. Ursächlich dafür war, dass die neue Vermarktungsstrategie von Praktiker Deutschland die erwartete positive Wirkung noch nicht voll entfaltet hat und gleichzeitig das Auslandsgeschäft in wichtigen Teilmärkten nach wie vor schleppend verläuft. Vor diesem Hintergrund passte das Management seine Jahresprognose an.

„Das zweite Quartal ist für den Praktiker Konzern enttäuschend verlaufen“, betonte der scheidende Vorstandsvorsitzende der Praktiker AG, Wolfgang Werner, zur Veröffentlichung des Halbjahresfinanzberichts. „Das Auslandsgeschäft kommt nicht richtig in Gang, und die Neupositionierung von Praktiker Deutschland hat ihre Wirkung auf Umsatz und Ertrag bislang nicht so entfaltet wie erwartet“. Allerdings gebe es ein „eindeutig positives Feedback“ der Kunden und objektiv messbare Verbesserungen der Imagewerte der Marke Praktiker. Deshalb sei es richtig, den mit dem Programm „Praktiker 2013“ eingeschlagenen Weg der strategischen und strukturellen Erneuerung „nicht nur konsequent weiter zu gehen, sondern im Tempo noch zu forcieren und an der einen oder anderen Stelle neu zu justieren.“

Umsatz im In- und Ausland zurückgegangen

Das zweite Quartal brachte im Geschäftsverlauf des Praktiker Konzerns zwar eine leichte Verbesserung im Umsatztrend, aber keine Trendwende. So blieb der Konzernumsatz mit 956,6 Millionen Euro um 7,9 Prozent hinter dem entsprechenden Vorjahresquartal (1.038,9 Millionen Euro) zurück. In den ersten drei Monaten waren die Umsatzerlöse noch um 10,9 Prozent zurück gegangen. Für das gesamte erste Halbjahr ergibt sich ein Umsatz in Höhe von 1.623,0 Millionen Euro – 9,2 Prozent weniger als in der ersten Hälfte 2010.

Seit Beginn des zweiten Quartals wird die Marke Praktiker in Deutschland neu positioniert und beworben. Dies schlug sich jedoch noch nicht in steigenden Umsätzen nieder, zumal das Geschäft im vergleichbaren Vorjahreszeitraum massiv von offenen, allgemeinen Rabattaktionen getrieben war, auf die in diesem Jahr ganz verzichtet wurde. So lag der Umsatz von Praktiker Deutschland im zweiten Quartal um 11,2 Prozent unter dem vergleichbaren Vorjahreswert. Gleichzeitig konnte die Marke Max Bahr den Umsatz stabil halten. Daraus ergab sich für das Deutschlandgeschäft ein Quartalsumsatz von 697,4 Millionen Euro. Das entspricht einem Rückgang um 7,8 Prozent. Das gesamte erste Halbjahr beendete der Praktiker Konzern in Deutschland mit einem Umsatzrückgang um 9,5 Prozent auf 1.187,3 Millionen Euro.

Im Auslandsgeschäft gingen die Verkaufszahlen im zweiten Quartal ähnlich stark zurück wie bereits in den ersten drei Monaten – in Rumänien und Bulgarien sogar erneut mit zweistelligen Raten. In Griechenland hingegen schwächte sich der Umsatzrückgang gegenüber den ersten drei Monaten trotz der sich zuspitzenden Finanzkrise ab. Ein erfreulicher Umsatzzuwachs war in Polen zu verzeichnen, während in der Ukraine der positive Trend der Vormonate aufgrund schwächerer Wechselkurse nicht anhielt. Flächenbereinigt leicht im Plus waren auch Ungarn und Albanien.

Alles in allem ging der Auslandsumsatz – getrieben von der Entwicklung der für Praktiker wichtigen Länder Griechenland und Rumänen – im zweiten Quartal um 8,3 Prozent auf 259,2 Millionen Euro zurück. Im gesamten ersten Halbjahr ergab sich ein Umsatzrückgang um 8,2 Prozent auf 435,8 Millionen Euro. Nur Polen und die Ukraine konnten in diesem Zeitraum ihre Umsatzerlöse steigern.

Rohertragsmarge gesteigert

Die Rohertragsmarge im Konzern ist im zweiten Quartal gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum um 1,3 Prozentpunkte auf 35,7 Prozent angestiegen. Für das erste Halbjahr ergab sich ein Plus von 1,1 Prozentpunkten auf 33,7 Prozent. Maßgeblich hierfür war vor allem der Verzicht auf offene, generelle Rabattaktionen bei Praktiker in Deutschland.

Operatives Ergebnis (EBITA) durch Sondereffekte verzerrt

Verzerrt wird das operative Konzernergebnis im zweiten Quartal durch beträchtliche Sonderaufwendungen, Wertberichtigungen und Rückstellungszuführungen. Aufgrund dieser Sondereffekte musste ein EBITA von minus 72,0 Millionen Euro ausgewiesen werden, woraus sich für den Zeitraum von Januar bis Juni ein operativer Verlust von insgesamt 143,5 Millionen Euro errechnete. Dabei erreichte nur Max Bahr im zweiten Quartal ein positives EBITA. Es lag bei 9,7 Millionen Euro (Halbjahr 8,8 Millionen Euro). Praktiker Deutschland wies im zweiten Quartal ein EBITA von minus 47,8 Millionen Euro aus (Halbjahr minus 97,1 Millionen Euro). Für das Inlandsgeschäft insgesamt ergibt sich im zweiten Quartal ein operativer Verlust von 38,4 Millionen Euro, im gesamten Halbjahr liegt dieser bei 91,1 Millionen Euro. Praktiker International schloss das Quartal mit minus 33,5 Millionen Euro, das Halbjahr mit minus 52,4 Millionen Euro ab.

Allein die Sonderaufwendungen zur Umsetzung des Programms „Praktiker 2013“ betrugen – nach 4,9 Millionen Euro im ersten Quartal – 22,6 Millionen Euro im zweiten Quartal. Wertberichtigungen des Anlagevermögens und Rückstellungszuführungen für belastende Verträge, die sich aus einer Neueinschätzung der Zukunftserwartungen der einzelnen Märkte ergeben haben, schlugen im Konzern-EBITA im zweiten Quartal mit 91,0 Millionen Euro zu Buche. Hiervon waren 42,5 Millionen Euro dem internationalen Geschäft, der Rest hauptsächlich der Vertriebslinie Praktiker in Deutschland zuzurechnen.

Vor Sondereffekten erzielten im zweiten Quartal alle Geschäftssegmente ein positives EBITA. Dieses lag auf Konzernebene bei 41,7 Millionen Euro (Vorjahr 65,1 Millionen Euro). Im Ausland überstieg es mit 9,5 Millionen Euro sogar geringfügig das Vorjahresniveau, bei Max Bahr lag es mit 17,3 Millionen Euro mäßig, bei Praktiker Deutschland mit 13,6 Millionen Euro deutlich darunter.

Neben den beschriebenen Sondereffekten ergaben sich unterhalb EBITA ferner Wertminderungen auf den Geschäfts- oder Firmenwert von Praktiker in Deutschland in Höhe von 159,5 Millionen Euro. Diese – wie auch die Wertminderungen des Anlagevermögens und Rückstellungszuführungen für belastende Verträge von insgesamt 91,0 Millionen Euro – waren nicht zahlungswirksam, führten also zu keiner Verschlechterung der soliden Finanzsituation des Praktiker Konzerns.

Prognose für das laufende Geschäftsjahr angepasst

Mit dem operativen Ergebnis vor Sondereffekten wurden die Erwartungen an das zweite Quartal deutlich verfehlt. Für das Management war dies Anlass, die bisher vertretene Prognose für das gesamte Geschäftjahr, wie ad hoc bereits gemeldet, anzupassen: Es ist jetzt damit zu rechnen, dass nicht nur der Konzernumsatz, sondern auch das operative Ergebnis vor Sondereffekten unter Vorjahr liegt.

Orginal-Meldung: http://www.presseportal.de/pm/32439/2085417/2-quartal-2011-der-praktiker-ag-umsatz-und-ertrag-unter-vorjahr-sondereffekte-belasten-operatives/api

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