Schlussfolgerungen der Veranstaltungsreihe Rencontres économiques d’Aix 2012 für einen Neuaufschwung der westlichen Welt
Aix-en-provence, Frankreich (ots/PRNewswire) –
Abschlusserklärung des Cercle des économistes
Pessimismus ist nicht angebracht, denn das Schicksal der Industrieländer ist noch nicht besiegelt.
Was wird die nächste Innovationswelle bringen? Was für Auswirkungen hat die demografische Entwicklung? Wie kann man das weltweite Sparaufkommen zur Finanzierung langfristiger Investitionen nutzen? Welche Entwicklung werden globales, wirtschaftliches und finanzielles Ungleichgewicht nehmen? Mit diesen vier Fragen haben sich die Vereinigten Staaten, Japan und Europa zu beschäftigen, um im neuen weltweiten Gleichgewicht weiterhin als Motor fungieren und wieder an nachhaltiges Wachstum anschliessen zu können.
Der Cercle des économistes formuliert acht Empfehlungen:
Internationale Ebene
1. Koordination der Verschuldungspolitik innerhalb der G7 zur Vermeidung nicht abgestimmter Handlungen in den Bereichen gestaffelte Schuldentilgung und Devisenpolitk. Gleichzeitige Setzung von Anreizen zur Liberalisierung des Devisenverkehrs in den Schwellenländern.
Europa
2. Überarbeitung des Schuldenabbau-Plans in der Eurozone, insbesondere für Spanien, und Umsetzung von Restrukturierungsmassnahmen. Verschuldung stellt kein Problem dar, solange sie das langfristige industrielle Risiko finanziert.
3. Mobilisierung der Strukturfonds zur Finanzierung einer Senkung der Arbeitskosten in den Ländern, die sich makroökonomisch in Bedrängnis befinden. Diese Fonds werden nicht genügend oder schlecht genutzt, wohingegen sie in fiskalischer Hinsicht eine echte Kostensenkung herbeiführen könnten.
4. Rückführung der Zinssätze auf ein annehmbares Niveau in den Ländern, deren Wirtschaft aufgrund ihrer Industriestruktur wieder in Schwung kommen kann. Europa geht mit dem Ankauf von Staatsanleihen durch die EZB oder dem Einsatz des Euro-Rettungsschirms in Richtung einer teilweisen gemeinsamen Schuldenaufnahme.
5. Einführung eines Budgetkomitees zur Ergänzung der Banken- und Währungsunion.
a. Unabhängige Organisationsstruktur, jedoch demokratisch legitimiert durch Entscheidungen aufgrund von qualifizierter Mehrheit. b. Prinzip der gegenseitigen Kontrolle der nationalen Budgets mit dem Ziel eines einheitlichen Budgets für die Eurozone. c. Kontrazyklischer Stabilitäts- und Wachstumspakt.
Frankreich
6. Verbesserung der Unternehmensrentabilität durch massiven Transfer der Arbeitgeberabgaben an die allgemeine Sozialsteuer CSG.
Abschaffung bestimmter Renten, Differenzierung in den Schlüsselbranchen und Förderung des langfristigen Sparens.
Damit kann der für Frankreich notwendige Angebotsschock ausgelöst werden.
7. Umsetzung einer gezielten Jugendpolitik
a. Verstärkte Konzentration hochrangiger Universitäten auf die Ausbildungen mit den besten Anstellungsmöglichkeiten (Abitur +3 Ausbildungsjahre). b. Umsetzung eines unbefristeten und flexiblen Einheitlichen Arbeitsvertrags.
8. Einführung eines Punkte-Rentensystems mit individueller Wahl des Antrittsalters und einem innerhalb von dreissig Jahren angestrebten Gleichgewichtsziel zur Reduzierung der öffentlichen und privaten Verschuldung.
Die vollständige Erklärung finden Sie unter
http://www.lesrencontreseconomiques.fr
Orginal-Meldung: http://www.presseportal.de/pm/76153/2286988/schlussfolgerungen-der-veranstaltungsreihe-rencontres-conomiques-d-aix-2012-fuer-einen/api