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Eurokrise und Börsenturbulenzen kühlen Geschäftsklima im Mittelstand stark ab

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Frankfurt (ots) –

– Rekordeinbruch der mittelständischen Geschäftserwartungen,

starker Rückgang des Geschäftsklimas – Lageurteile bei Großunternehmen und Mittelständlern noch immer

positiver als im Boomjahr 2007 – Ende des Beschäftigungsaufbaus und wirtschaftliche Abkühlung

erwartet

Im August gibt das mittelständische Geschäftsklima sehr deutlich um 6,3 Zähler nach. Einen noch stärkeren Klimarückgang gegenüber dem jeweiligen Vormonat hat es bisher nur im Nachgang der Lehman-Insolvenz im November 2008 und zu Beginn der auf den Wiedervereinigungsboom folgenden Rezession im August 1992 gegeben. Bei den Großunternehmen ging das insgesamt stärker schwankende Geschäftsklima sogar um 8,8 Zähler zurück – der viertgrößte Rückgang seit Beginn der Datenerhebung im Januar 1991.

Der wesentliche Grund für die starke Abkühlung des Geschäftsklimas im August ist der Einbruch der Geschäftserwartungen, was angesichts des aktuellen Umfeldes wenig überrascht. Mit einem Minus von 9,1 Zählern wird im Mittelstand ein neuer Rekordrückgang der Erwartungen verzeichnet. Der entsprechende Wert bei den Großunternehmen entspricht mit -11,2 Zählern dem zweitstärksten Einbruch seit 1991.

Etwas weniger dramatisch zeigt sich das Bild bei der Einschätzung der aktuellen Lage. Diese gibt sowohl im Mittelstand als auch bei den Großunternehmen zwar ebenfalls spürbar nach (Mittelstand: -3,1 Zähler, Großunternehmen: -6,0 Zähler), ihr Niveau ist aber mit 33,9 Saldenpunkten im Mittelstand und mit 35,2 Saldenpunkten bei den Großunternehmen weiterhin sehr positiv. Die Erwartungen gehen demgegenüber deutlich zurück und bewegen sich bereits nahe an bzw. unterhalb der Nulllinie (Mittelstand: 1,9 Saldenpunkte, Großunternehmen: -3,1 Saldenpunkte), die konzeptionell dem langjährigen „konjunkturneutralen“ Durchschnitt entspricht.

Die Entwicklung der Beschäftigungs- und Absatzpreiserwartungen, die bei den Mittelständlern um 3,3 Zähler bzw. 5,4 Zähler und bei den Großunternehmen um 4,5 Zähler bzw. 3,2 Zähler nachgeben, bestätigen das Bild einer abkühlenden Wirtschaft in Deutschland. Beide Indikatoren liegen allerdings weiter über ihren historischen Durchschnitten und zeigen damit noch immer expansive Beschäftigungspläne sowie eine anhaltende, wenn auch etwas ruhigere Preisdynamik an.

Dr. Norbert Irsch, Chefvolkswirt der KfW: „Im außergewöhnlich starken Rückgang des Geschäftsklimas im Mittelstand, insbesondere im Rekordeinbruch der Erwartungskomponente, spiegelt sich die hohe Verunsicherung über die Eurokrise und die jüngsten Verwerfungen an den Aktienmärkten. Man sollte aber im Blick behalten, dass die Mittelständler ihre Lage immer noch positiver beurteilen als im Boomjahr 2007. Wir erwarten deshalb in den nächsten Quartalen lediglich eine Abkühlung der wirtschaftlichen Dynamik in Richtung Potenzialwachstum. Auch für 2012 gehen wir nicht von einer Rezession aus. Dies setzt allerdings eine gewisse Stabilisierung an den Finanzmärkten voraus sowie eine überzeugende Umsetzung der von der europäischen Politik vorgesehenen Krisenbewältigungsmaßnahmen.“

Die ausführliche Analyse mit Datentabelle und Grafiken zum KfW-ifo-Mittelstandsbarometer ist unter www.kfw.de in der Kategorie „Research“ abrufbar.

Orginal-Meldung: http://www.presseportal.de/pm/41193/2102836/eurokrise-und-boersenturbulenzen-kuehlen-geschaeftsklima-im-mittelstand-stark-ab/api

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