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Eco Innovation: EU-Vermarktungshilfe in Deutschland fast unbekannt

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Das auf Vermarktungshilfe für umweltbezogene Innovationen ausgerichtete EU-Programm „Eco Innovation“ ist unter Mittelständlern in Spanien, Italien oder Frankreich offensichtlich bekannter und gefragter als in Deutschland.

Auf dieses Manko verweist die Innovationsberatung GEWI aus Erkrath vor dem Hintergrund neuester Programm-Beteiligungszahlen aus Brüssel. Danach zeigten deutsche Mittelständler (hier vor allem kleine und mittlere Unternehmen als Hauptzielgruppe) im vergangenen Jahr nur marginales Interesse. Lediglich fünf Prozent aller Projektanträge – soviel wie jeweils aus Griechenland oder Slowenien –  kamen aus Deutschland (Stand: November 2010).

Vermarktungszuschüsse unterstützen Ressourceneffizienz

2008 zur Überbrückung der Kluft zwischen Forschungsergebnis und Vermarktung im Mittelstand aufgelegt, setzt das Programm CIP Eco Innovation (http://ec.europa.eu/environment/eco-innovation/) derzeit mit den Schwerpunkten Materialrecycling, Green Business, nachhaltige Bauprodukte sowie Nahrungsmittel/Getränke massiv auf Ressourceneffizienz. Bis 2013 stehen für die Umsetzung marktfähiger, umweltfreundlicher Produkte und Dienstleistungen insgesamt rund 200 Mio. € zur Verfügung – bei einem Fördersatz von 50 Prozent. Pro Jahr werden bis zu 50 Anträge mit einer Gesamtfördersumme von 35 Mio. € bewilligt. Antragsteller müssen dafür nicht zwingend mit anderen Firmen in Deutschland oder aus dem EU-Raum kooperieren; jedoch sollte ein EU-Mehrwert des Projektes beachtet werden.

„Leider mangelt es dem Programm mit relativ schlankem Verfahren derzeit an deutscher Beteiligung, obwohl es mit Zuschüssen für Vermarktungsaktivitäten eine vielfach beklagte Förderlücke schließt“, bedauert Gewi-Geschäftsführerin Sonja Stockhausen. Im EU-Vergleich seien deutsche Anträge völlig unterrepräsentiert. „Dabei haben wir auf nationaler Ebene in Deutschland kein annähernd so attraktives Programm, das zugleich genügend Spielraum bei der Ausgestaltung bietet“, so die Chefin einer der bundesweit ältesten deutschen Fördermittelberatungen (www.gewi.de). Eco Innovation empfehle sich aus ihrer Sicht besonders für hiesige Unternehmen, weil damit Mittel für die großtechnische Umsetzung umweltrelevanter Innovationen, für die kommerzielle Verwertung und auch die Marktdemonstration zur Verfügung gestellt würden.

Kein vergleichbares deutsches Programm

Auch seien die Erfolgsaussichten von Eco Innovation mit einer Bewilligungsquote von 25-30% im Vergleich zu solchen EU-Fördertiteln wie dem „7. Forschungsrahmenprogramm“ (5-10%) hoch – hinzu kommt noch, dass Anträge aus Deutschland aufgrund der bisher geringen Resonanz besonders gefragt sind. Aus Gewi-Sicht ist es für die Antragstellung wichtig, nicht nur Formfehler zu vermeiden, sondern neben dem Innovationsgrad auch den EU-Mehrwert sowie die ökologische Relevanz des Vorhabens dazustellen. Eine solche „förderoptimale Argumentation“ lasse die Erfolgsaussichten auf deutlich über 50% steigen.

Was in Deutschland noch Zukunftsmusik ist, läuft in den Niederlanden fast reibungslos: Hier gehört Eco Innovationen mit jährlich sechs, sieben Projektteilnehmern zu den nachgefragteren EU-Programmen. Die in Rotterdam ansässige Unternehmensberatung Pouwer Stevers verweist in diesem Zusammenhang auf zahlreiche Finanzhilfevereinbarungen zum Thema Recycling. In der Mehrzahl der Projekte gehe es um die Erstanwendung neuer Techniken sowie neue Produktionsverfahren mit Umweltrelevanz, betont Inhaber Eelke Pouwer. ++

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