Hamburg (ots) – Nach der Internet-Attacke auf Sony: „Anons“ der Hamburger Zelle im COMPUTERBILD-Interview / Schlagkräftig: Tausende anonyme Mitstreiter
Mit Überlastungsangriffen auf die Server von Sony, Mastercard und dem Bundeskriminalamt hat es das weltweit agierende Online-Kollektiv Anonymous in die Schlagzeilen geschafft. COMPUTERBILD traf fünf „Anons“ der Hamburger Zelle kurz nach deren Angriff auf Sony. Im Interview gaben sie Auskunft über Ziele, Strukturen und Operationen der Organisation (Heft 13/2011, ab Samstag im Handel).
„Wir sind Anonymous. Wir sind eine Armee. Wir vergeben nicht. Wir vergessen nicht. Rechnet mit uns!“ Mit diesem markigen Statement bekennt sich Anonymous regelmäßig zu Angriffen auf Webseiten von Unternehmen oder staatlichen Einrichtungen. Im COMPUTERBILD-Interview erklärten sie, was ihre Motivation ist: „Allgemein arbeitet Anonymous gegen Organisationen, die ihre Kunden ungerecht behandeln, Meinungsfreiheit unterbinden, zensieren oder mit vertraulichen Daten schludrig umgehen. Wenn einem Anon solche Verhaltensweisen bei einer Organisation auffallen, kann er sie als Angriffsziel vorschlagen.“
Diese Vorschläge sammeln die Mitstreiter in verschiedenen Internetforen. Finden sich genügend Unterstützer für ein Angriffsziel, folgt der Aufruf zur Attacke: Per Chat, Facebook oder Twitter werden die anzugreifenden Internetadressen in Sekundenschnelle international anonym verbreitet. Anschließend klinken sich Anons weltweit in die Angriffs-Software L.O.I.C. (Low Orbit Ion Cannon) ein. Mit diesem Programm bündelt Anonymous die Rechenleistung Tausender per Internet verbundener Computer und überlastet die Server der attackierten Internetseiten mit unnützen Daten – bis zum Absturz. Nach einer erfolgreichen Attacke hinterlässt das Kollektiv ein Bekennerschreiben auf dem abgeschossenen Server oder einer Anonymous-Seite.
Ganz klar: Mit ihren Online-Attacken begehen die Aktivisten Straftaten – auch wenn sie in Teilen der Internetszene einen Ruf als Freiheitskämpfer genießen. Doch als Cyber-Terroristen sehen sie sich nicht. „Wir sind eher Cyber-Punks. Terrorismus bedeutet Gewalt. Anonymous droht weder mit Gewalt, noch wenden wir Gewalt an.“
Das komplette Interview steht in der aktuellen Ausgabe 13/2011 der COMPUTERBILD.
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