Frankfurt (ots) – Historisch tiefes Bewertungsniveau in Japan / Nach Kursrutsch an der Börse langsame Erholung erwartet / Kritik am Management der Euro-Schuldenkrise / Warnung vor Investments in Agrar-Rohstoffe
Frankfurt, 30. März 2011 – Der Gründer der Vermögensverwaltung Starcapital, Peter Huber, hält Investments in Japan weiterhin für attraktiv. Im Interview mit dem Anlegermagazin ‚Börse Online‘ (Ausgabe 14/2011, EVT 31. März) sagte Huber: „Erfahrungsgemäß führen unerwartete Katastrophen zu panikartigen Reaktionen in den ersten Tagen, die dann einer langsamen Erholung weichen – wenn es nicht gerade zu einer flächendeckenden Verstrahlung kommt. Wir würden unsere Engagements daher bei weiter schwachen Börsen eher aufstocken.“ Mit einem Kurs-Buchwert-Verhältnis von etwa 1 habe Japan ein historisch tiefes Bewertungsniveau erreicht, das etwa 50 Prozent unter seinem Durschnitt der vergangenen 25 Jahre liege.
Große Sorgen macht Huber dagegen die Euro-Schuldenkrise. Bei den Staatsschulden und Rettungspaketen werde einem regelrecht schwindelig. „Jetzt kleistern wir wieder Schuldenprobleme mit noch mehr Schulden zu“, kritisierte der Fondsmanager. „Es liegt doch auf der Hand, dass damit keine Probleme gelöst werden, sondern man sich lediglich etwas mehr Zeit erkauft.“ Huber befürchtet, dass die Ungleichgewichte – „hier die verschuldeten Industriestaaten, dort ein Land wie China, das immer höhere Währungsreserven auftürmt“ – immer weiter zunehmen.
Im ‚Börse Online‘-Interview sprach Huber auch über die bei vielen Anlegern beliebten Investments in Rohstoffe. Von der Knappheit würden allerdings nicht alle Rohstoffe profitieren, mahnte der Fondsmanager. „Tatsächlich sehen wir bei Industrie-Rohstoffen wie Kupfer, Zink und anderen starke strukturelle Gründe für einen Anstieg.“ Bei Öl hingegen schlage sich ein zu starker Preisanstieg sofort negativ auf das Wirtschaftswachstum nieder. Von der Investition in Agrar-Rohstoffe hält Huber nichts. „Von Agrar-Rohstoffen sollte man ganz die Finger lassen. Das funktioniert langfristig einfach nicht, damit Geld verdienen zu wollen, weil diese Märkte in einem ewigen Schweinezyklus sind.“ Sobald ein Agrar-Rohstoff knapp sei und die Preise stiegen, würden die Anbauflächen deutlich ausgeweitet. „Die Produktion steigt, der Preis sinkt, und das Spiel geht von vorn los“, erklärte er. Hinzu komme, dass Agrarrohstoffe derzeit Treiber der Teuerung in vielen Ländern seien.
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