Highlights

‚Börse Online‘-Interview mit Yale-Vermögensverwalter David Swensen

Frankfurt (ots) – Anleger sollten US-Staatsanleihen vertrauen, aber nur bestimmten Indexfonds (ETFs) / „Manche ETFs verkehren eine ursprünglich gute Idee in ihr genaues Gegenteil“ / Trotz Verlusten in der Krise behält der Anlageprofi und Berater der US-Regierung seine Strategie bei

David Swensen, Verwalter des milliardenschweren Stiftungsfonds der amerikanischen Eliteuniversität Yale, hält eine Staatspleite der USA für undenkbar. „Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Land wie die Vereinigten Staaten pleite geht, tendiert in meinen Augen gegen null“, sagte er im Interview mit dem Anlegermagazin ‚Börse Online‘ (Ausgabe 52/2010 / 01/2011). Darum könnten Privatanleger US-Staatsanleihen weiter vertrauen. Auch von börsengehandelten Indexfonds (ETFs), die die Entwicklung wichtiger Börsenbarometer wie des amerikanischen Dow Jones nachbilden, ist der Anlage-Profi überzeugt. „Ich bin ein Fan dieser ETFs.“ Das gilt aber nicht für alle Indexfonds. Rohstoff-ETFs und gehebelte ETFs beispielsweise hält Swensen für Finanzprodukte, die nicht mehr den Interessen der Investoren dienten. „Manche dieser ETFs widern mich regelrecht an“, sagte der Yale-Geldverwalter, der auch Berater von US-Präsident Barack Obama ist. Denn sie verkehrten eine ursprünglich gute Idee in ihr genaues Gegenteil.

Privatanlegern empfiehlt Swensen derzeit folgende Vermögensaufteilung: 30 Prozent sollten in heimische Aktien fließen und 25 Prozent in ausländische Titel, davon zehn Prozent in Schwellenländeraktien. Je 15 Prozent des Portfolios sollten Anleger in heimische Staatsanleihen, Bonds mit Inflationsschutz und in Immobilien investieren. Trotz starker Verluste auf dem Höhepunkt der Finanzkrise behält Swensen seine Strategie bei, die in der Fachwelt als Yale-Modell bekannt ist: Er investiert in hohem Maße in schwer veräußerliche Vermögenswerte wie Hedge-Fonds und Wälder, von denen er sich Extrarenditen erhofft. Swensen kann diese komplizierten Investments eingehen, da die Anlagestrategie der Stiftung langfristig ausgerichtet ist, er also kurzfristig nur wenig Cash braucht. In der Krise funktionierte der Ansatz nicht, Swensen glaubt jedoch weiter daran: „Zu prognostizieren, wohin der Aktienmarkt läuft, ist extrem schwierig. Es gibt nur eine Möglichkeit, sich gegen diese Unsicherheit zu schützen: mit einem sehr breit gestreuten Portfolio. Das war schon immer mein Ansatz – vor der Krise und auch danach.“ Swensen verwaltet derzeit für die Universität Yale rund 16 Milliarden Dollar.

Orginal-Meldung: http://www.presseportal.de/pm/67525/1738743/boerse_online_g_j_wirtschaftsmedien/api

Zeige mehr

Ähnliche Artikel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"