Frankfurt (ots) – Mechanische Börsen-Strategien haben den DAX in den vergangenen 22 Jahren deutlich geschlagen / Untersuchung von ‚Börse Online‘ und HypoVereinsbank zeigt: Renditen von durchschnittlich bis zu 14,4 Prozent pro Jahr erreicht / Index legte nur 7,8 Prozent pro Jahr zu / Anlagerisiko der Sieger-Strategien nicht höher als beim DAX
Frankfurt, 30. März 2011 – Mechanische Börsen-Strategien haben seit 1989 bis zu 14,4 Prozent Rendite pro Jahr erzielt. So lautet das Ergebnis einer Untersuchung der HypoVereinsbank im Auftrag des Anlegermagazins ‚Börse Online‘ (Ausgabe 14/2011, EVT 31. März). Methoden wie Top-Flop, Sell in Summer, MACD, Value-Growth oder Stop-Loss konnten den DAX seit seiner Einführung demnach deutlich schlagen. Der Index kam nur auf ein Plus von 7,8 Prozent jährlich. Beste Strategie war der Top-Flop-Ansatz, bei der Investoren im halbjährlichen Wechsel auf die DAX-Gewinner und -Verlierer aus der Vergangenheit setzen. In 22 Jahren machte sie aus 10.000 Euro mehr als 190.000 Euro, ohne Berücksichtigung von Steuern und Gebühren. Zum Vergleich: Wer sein Geld in den deutschen Leitindex steckte, hat sein Kapital im gleichen Zeitraum lediglich auf knapp 52.000 Euro gemehrt.
Alle Sieger-Strategien sind einfach umzusetzen. Sie geben feste Regeln vor, nach denen der Anleger handelt. Dadurch schützen sie ihn vor unüberlegten Käufen und Verkäufen. Hohe Transaktionsgebühren fallen nicht an, weil der Investor nur wenige Orders im Jahr aufgibt. Das Risiko der Strategien hält sich ebenfalls in Grenzen. Gemessen wird dieses an den Wertschwankungen der Portfolios. Nur die Top-Flop-Methode weist ein ähnlich hohes Risiko auf wie der DAX. Bei den anderen Strategien fallen die Ausschläge geringer aus.
Am besten schützten die MACD- und die Stop-Loss-Strategie vor Verlusten. Das Jahr 2008, in dem die Lehman-Bank pleite ging und der DAX um gut 40 Prozent abstürzte, überstanden sie mit einem Minus von weniger als zwölf Prozent. Auch in der dreijährigen Baisse nach dem Jahrtausendwechsel verbuchten beide Strategien weit geringere Verluste als der Index. Dafür legten sie in Aufwärtsphasen nicht so stark zu wie die Top-Flop- oder die Value-Growth-Methode. Mit ihnen konnten Anleger in guten Börsenjahren wie 1993 oder 1997 mehr als 50 Prozent Gewinn einstreichen.
Ohne Fehler war allerdings keine Börsen-Formel. Alle Strategien liefen in einzelnen Jahren schlechter als der DAX. Solche Phasen sollten Anleger durchhalten. Denn die Methoden sind ausschließlich auf den langfristigen Erfolg ausgerichtet.
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