Autobanken stärken Automobilwirtschaft in der Krise
Vertragsvolumen auf 88,5 Milliarden Euro gestiegen
Die Banken der Automobilindustrie haben sich im Jahr 2008 als stabilisierender Faktor für die deutsche Automobilindustrie erwiesen und ihre Marktführerschaft ausgebaut.
Trotz des rückläufigen Automarkts wurden im vergangenen Jahr rund 1,9 Millionen Fahrzeuge für 38,2 Milliarden Euro (+ 2 Prozent) über die Autobanken neu geleast oder finanziert. Ihren Marktanteil bauten die Herstellerinstitute um zwei Prozentpunkte auf nunmehr 66 Prozent aller finanzierten oder geleasten Neufahrzeuge in Deutschland aus. Insgesamt steigerten die Autobanken ihr Vertragsvolumen auf 88,5 Milliarden Euro. Dies entspricht einem Wertzuwachs von drei Prozent gegenüber dem Vorjahr. Diese Zahlen stellte der Arbeitskreis der Autobanken (AKA) auf seiner heutigen Jahrespressekonferenz vor.
Geschäftsmodell der Autobanken stabil in schwierigen Zeiten
In einem insgesamt turbulenten Jahr für die deutsche Automobilbranche erwiesen sich die Autobanken als wichtiger Partner für den deutschen Mittelstand und den Automobilhandel sowie für Privatkunden. „Mehr denn je schätzen private und insbesondere auch gewerbliche Mittelstandskunden heute die Angebote der herstellerverbundenen Autobanken für die Realisierung ihrer automobilen Mobilität“, erklärt Dr. Thomas Brakensiek, einer der beiden Sprecher des Arbeitskreises Autobanken (AKA), das gute Geschäftsjahr 2008. „Autobanken machen für viele Privatleute und auch Firmen Fahrzeuge erst leistbar. Ihre Rolle für das Funktionieren der Automobilwirtschaft – einer Kernindustrie unseres Landes – ist vor diesem Hintergrund bedeutender als jemals zuvor.“
Verschiebung der Kundenwünsche hin zum Leasing
Insgesamt zeigte sich im vergangenen Jahr eine deutliche Verschiebung hin zu den Restwertprodukten der herstellerverbundenen Autobanken. Kunden setzten bei der Fahrzeuganschaffung verstärkt auf Leasing. Während die Anzahl der Leasingverträge mit 861.000 Neu- und Gebrauchtwagen um vier Prozent anstieg, ging die Zahl der abgeschlossenen Finanzierungsverträge um vier Prozent auf rund 1,13 Millionen Einheiten zurück. „Dieser Trend hin zu den Restwertprodukten der AKA-Mitglieder setzt sich aus 2007 weiter fort“, erläutert Klaus Bentz, ebenfalls Sprecher des AKA. „Dies zeigt, dass Leasing heute nicht mehr nur für den gewerblichen Bereich attraktiv ist, sondern auch immer mehr von Privatkunden genutzt wird, die zu niedrigen und planbaren Raten ein Auto fahren möchten.“ Das spezifische Geschäftsmodell der herstellerverbundenen Autobanken erweist sich hier als wesentlicher Erfolgsfaktor: Durch ihr breites Leistungsspektrum können die Banken der Hersteller auch bei veränderten Kundenbedürfnissen stets adäquate Produktlösungen bieten und passende Angebote schnüren.
2,6 Millionen Dienstleistungsverträge abgesetzt
Der Wunsch der Kunden nach zusätzlichen Service- und Versicherungsleistungen rund um das Automobil hält nicht nur an, sondern wurde 2008 noch signifikanter. Insgesamt wurden im letzten Jahr rund 2,5 Millionen Dienstleistungsverträge abgesetzt, ein Zuwachs um 19 Prozent gegenüber dem Vorjahr. „Verbraucher wollen heute die Gesamtkosten ihres Fahrzeugs in einer monatlichen Rate überschauen können. Die Autobanken sind vor diesem Hintergrund zunehmend als umfassende Mobilitätsdienstleister gefragt, die neben der ‚Hardware‘ Automobil auch die passende ‚Software‘ bereithalten“, erklärt Bentz. „Hier setzen die beliebten Paketlösungen der herstellerverbundenen Autobanken an.“
Ausblick: Vorsichtiger Optimismus für 2009
Nach dem aktuellen Aufwärtstrend durch die von der Bundesregierung verabschiedete Umweltprämie ist für das Gesamtjahr eine leichte Erholung der Absatzzahlen zu erwarten. Die nun beschlossene CO2-basierte Kfz-Steuer, die den Verbrauchern Planungssicherheit gibt, sowie zahlreiche umweltfreundliche und marktgerechte Fahrzeugneueinführungen seitens der Hersteller, stellen weitere wichtige Impulse für den Markt dar. „Die Herstellerbanken sind sich als Marktführer ihrer systemstabilisierenden Funktion für die Automobilwirtschaft bewusst“, unterstreicht Dr. Brakensiek. „In Anbetracht der schwachen Automobil-Konjunktur ist die Sicherstellung der Liquidität beim Handel und der automobilen Mobilität bei den Kunden unsere vorrangige Aufgabe. Durch neue Finanzdienstleistungsangebote und einen weiteren Ausbau unseres Marktanteils können wir den Absatzrückgang abfedern und unsere Partner im Automobilhandel noch besser unterstützen.“
Hintergrund
Der „Arbeitskreis der Banken und Leasinggesellschaften der Automobilwirtschaft (AKA)“ ist ein Zusammenschluss aller namhaften herstellerverbundenen Finanzdienstleistungsgesellschaften (Banque PSA Finance, BMW Financial Services, FGA Bank Germany, Ford Financial, GMAC Bank, Honda Bank, Mercedes-Benz Bank, MKG Bank, RCI Banque, Toyota Financial Services, Volkswagen Financial Services und Volvo Auto Bank). Der AKA fungiert als gemeinsames Sprachrohr für die Banken der Automobilindustrie und trägt zur Profilierung herstellerverbundener Finanzdienstleistungen in der Öffentlichkeit bei. Die 12 Mitglieder des AKA sind seit Jahren Marktführer für automobile Finanzdienstleistungen in Deutschland und wesentliches Schwungrad für das volkswirtschaftliche Schlüsselsegment „Mobilität“. Derzeit vertrauen ihnen über zehn Millionen Kunden die Finanzierung ihrer Automobilität an. Die im AKA organisierten Institute repräsentieren 39 Automobilmarken und beschäftigen bundesweit insgesamt rund 9.000 Mitarbeiter.
Weitere Informationen unter:
www.autobanken.de