Fleischersatz im Kühlregal boomt
Bochum – Eine aktuelle Analyse von Verbraucherwelt.de untersucht das Sortiment an Fleischersatzprodukten und vergleicht Supermärkte und Discounter in Bezug auf Angebotsvielfalt, Preisniveau sowie Verbraucheraufklärung und deckt auf, dass Veganer bei der Auswahl der Produkte achtsam sein müssen.
Vegetarische und vegane Ernährung findet immer mehr Freunde. Sie ist weder etwas für Hippies, noch für Ökofreaks. Viele Menschen wenden sich aus gesundheitlichen oder ethischen Gründen vom Fleischkonsum ab oder wollen ihn zumindest einschränken. Gar nicht so leicht. Deswegen wächst die Anzahl der Fleischersatzprodukte stetig an. Aber wer hat das bessere Angebot – Supermärkte oder Discounter? Und wie sieht es mit den Preisen aus? Das Internetportal Verbraucherwelt.de war in vielen Lebensmittelgeschäften unterwegs und hat deren Angebot verglichen. Das Ergebnis der Untersuchung ist eindeutig.
In puncto Produktvielfalt liegen Kaufland, Edeka und Real vorne. Alle drei Märkte bieten durchschnittlich mehr als 20 verschiedene Fleischersatzprodukte an. Dabei handelt es sich um eine Mischung aus Eigenmarken und den Produkten bekannter Hersteller, wie der Rügenwalder Mühle oder Valess. Aldi Nord und Penny haben die kleinste Auswahl. Vor Ort waren nur fünf beziehungsweise sieben Fleischersatzprodukte verfügbar. Das Mittelfeld: Netto, Rewe, Lidl und Aldi Süd. In diesen Märkten gibt es durchschnittlich zehn bis 15 verschiedene Fleischersatzprodukte.
Bei der Vielfalt müssen Discounter passen, dafür überzeugen sie im Preis. Für die Studie hat das Internetportal einen Beispielwarenkorb erstellt. Sein Inhalt: jeweils 100 Gramm Burger-Pattys, Frikadellen, Schnitzel, Bratwurst und Nuggets – natürlich vegetarisch oder sogar vegan. Am teuersten war der Warenkorb bei Edeka. Dort kostete er 7,82 Euro. Rewe folgte mit 6,20 Euro auf dem zweiten Platz und Real mit 5,56 Euro auf dem Dritten. In allen anderen Märkten kostet der Warenkorbinhalt weniger als fünf Euro. Die genauen Preise können der beigefügten Tabelle entnommen werden.
Übrigens: Veganer müssen oft leider genauer hinsehen. Nicht alle Artikel sind als vegan gekennzeichnet – und das, obwohl sie frei von tierischen Erzeugnissen sind. Ein möglicher Grund: Es könnten trotz allem tierische Rückstände enthalten sein, da nicht alle Hersteller getrennte Produktionsanlagen für Fleisch und Fleischersatz besitzen. Die Rügenwalder Mühle erklärt auf ihrer Internetseite, man plane für vegetarische und vegane Produkte einen eigenen Produktionsstandort. „Bis wir dort mit der Herstellung starten können, nutzen wir für die Herstellung unserer Veggie-Produkte derzeit noch teilweise dieselben Räume und Maschinen wie für unsere Fleischprodukte und arbeiten zusätzlich mit Partnerbetrieben“, so das Unternehmen.
Fazit: Veggie muss nicht teuer sein. Selbst Discounter erweitern stetig ihr Angebot an Fleischersatzprodukten. Die größere Auswahl bieten aber bislang die klassischen Supermärkte. Dafür lässt sich bei den Discountern Geld sparen.
Quelle: ots