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FiFi und der Technologietransfer auf der Research & Technology 2015

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Hannover – Wer hätte nicht gern einen Laufburschen, der die Wasserkästen schleppt, die Einkaufstüten geduldig hält oder schwere Koffer zum Taxi trägt? Was den normalen Alltag deutlich verbessern würde, ist in vielen Betrieben, in denen häufig noch Material- und Warenflüsse von Hand erledigt werden müssen, von noch viel größerer Bedeutung. Typische Beispiele sind Regallager für Autoersatzteile, Konsumprodukte bei großen Onlinehändlern oder Warenlieferungen zwischen Abteilungen in Betrieben. Für solche Fälle haben Andreas Trenkle und sein Team vom Institut für Fördertechnik und Logistiksysteme am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) das Assistenzsystem FiFi entwickelt. Das fahrerlose Transportfahrzeug, das elektrisch angetrieben ist, hat gegenüber vielen anderen Lösungen der Intralogistik einen entscheidenden Vorteil: Es lässt sich kontaktlos mit bloßen Gesten steuern. Den Besuchern der Research & Technology zeigt sich FiFi erstmals im April 2015 in Halle 2. Das KIT setzt damit auf das langjährige Motto der internationalen Leitmesse für Forschung, Entwicklung und Technologietransfer: innovative Lösungen aus der Wissenschaft in die Wirtschaft zu transferieren.

Quellenangabe: "obs/Deutsche Messe AG Hannover/IFL, KIT"
Quellenangabe: „obs/Deutsche Messe AG Hannover/IFL, KIT“

So funktioniert FiFi

Aber was macht FiFi konkret? FiFi erfasst seine Umgebung mit einer 3-D-Kamera, erkennt dadurch entsprechende Gesten und kann so Befehle ausführen. Das Winken mit dem rechten Arm ist das Signal für die Anmeldung einer Person. Sobald das erfolgt ist, wechselt der Roboter in den Folgemodus – ganz wie ein braver Fiffi. Während sich „Herrchen oder Frauchen“ frei bewegen können, hält die Transporteinheit stets einen gewissen Abstand. In den Folgemodus ist der Übergabemodus eingebettet, der FiFi durch eine weitere Geste signalisiert wird. Dann rückt der elektronische Lastenträger auf Armlänge heran und kann so bequem be- oder entladen werden. Mit einem Zeigen auf eine Linie am Boden fährt der Lastenträger selbstständig entlang dieser Linie zur nächsten Station, in der er vom nächsten Nutzer entladen wird. „Mit FiFi haben wir ein Benutzerinterface entwickelt, das viel intuitiver und natürlicher ist, als die bisher in der Branche üblichen Systeme“, erklärt der Leiter des Instituts für Fördertechnik und Logistiksysteme am KIT, Kai Furmans. „Ziel ist es, Technik wirklich handhabbar zu machen.“

„Wie wichtig innovative Lösungen aus der Wissenschaft für die Wirtschaft sind, wird mit FiFi deutlich. Mit der Research & Technology bieten wir den unterschiedlichen Anwenderbranchen innerhalb der HANNOVER MESSE – und damit allen Unternehmen, die innovative Lösungen für ihr jeweiliges Technologiefeld suchen – eine ideale Plattform, um Kontakt zu den Anbietern im Bereich Forschung und Entwicklung aufzunehmen“, sagt Marc Siemering, Geschäftsbereichsleiter HANNOVER MESSE, Deutsche Messe AG.

FiFi gibt es für verschiedene Aufgaben in Groß und Klein

FiFi wurde bisher in zwei Varianten realisiert: Das kleine Fahrzeug ermöglicht den Transport von Lasten bis 30 Kilogramm und hat eine Grundfläche von 50 mal 50 Zentimetern. Das größere Gefährt wurde vom Industriepartner des KIT, Bär Automation, entwickelt und kann Lasten bis 300 Kilogramm befördern. Zudem ist es in der Lage, einen Wagen zu ziehen. Damit nicht immer auf den Helfer geachtet werden muss, sind die Roboter mit einigen Sicherheitsfunktionen ausgestattet. So ist zur Vermeidung von Kollisionen mit Personen oder Objekten ein Sicherheitslaserscanner installiert, dessen Schutzbereich sich dynamisch an die Geschwindigkeit des Gefährts anpasst. Sollten Menschen oder Gegenstände in das Feld eintauchen, hält FiFi sofort an.

Beide Versionen bewegen sich zudem nur im Schritttempo. Über ein Hubsystem lassen sich verschiedene Arbeitshöhen – auch per Geste – einstellen. „Das hauptsächliche Anwendungsgebiet für FiFi ist die Intralogistik, also der Warenverkehr innerhalb von Gebäuden“, erläutert Trenkle. „Hier kann FiFi dazu beitragen, dass Mitarbeiter entlastet werden und ihre Aufgaben effizienter erledigen.“ Angesicht der demographischen Entwicklung kann FiFi dazu beitragen, Arbeitsplätze altersgerecht zu gestalten, denn er vereinfacht den Transport von leichten und vor allem von schweren Lasten.

Auf der anstehenden HANNOVER MESSE 2015, die vom 13. bis zum 17. April läuft, lässt das KIT den kleinen roten FiFi auf der Research & Technology in Halle 2, Stand B16, von der Leine. Möglicherweise wird bis dahin die erste Pilotanwendung gefunden sein: „Aktuell testen wir FiFi in industriellen Bereichen und sind in Gesprächen über derartige Einsatzmöglichkeiten“, berichtet Trenkle. Für den intensiven Gedankenaustausch über den „elektrischen Laufburschen“ ist auch die Research & Technology ein idealer Ort.

Quelle: ots

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