Erste Reifen aus Löwenzahn-Naturkautschuk befinden sich im Praxistest
Naturkautschuk ist auch heute noch ein wichtiger Bestandteil moderner Reifen. Bisher stammt er vom Gummibaum, der ausschließlich in tropischen Regionen angebaut wird. Doch schon bald könnte auch der Löwenzahn in der Reifenherstellung eine wichtige Rolle spielen. Denn die Wurzeln einer russischen Löwenzahnart liefern den Saft, aus dem sich nach mehrjährigen Entwicklungen des Reifenherstellers Continental in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer Institut für Molekularbiologie und angewandte Ökologie (IME), dem Julius Kühn-Institut und Pflanzenzüchter Aeskulap ein hochwertiger, für die Reifenherstellung geeigneter Naturkautschuk gewinnen lässt. Er trägt den Namen „Taraxagum“.
„Die Kautschuk-Gewinnung aus der Pusteblume ist auch in nördlichen Regionen möglich, da die Pflanze ja auch bei uns gut gedeiht“, so Klaus Engelhart, Pressesprecher von Continental. Zudem sei die verwendete Löwenzahnart anspruchslos. Daher könne man für ihren Anbau auch auf heute brachliegende Flächen zurückgreifen. Der standortnahe Anbau reduziere zudem die Umweltbelastungen durch Transportwege und den logistischen Aufwand. Erste Reifen befinden sich bereits im Praxistest – mit vielversprechenden Ergebnissen. Engelhart ist zuversichtlich, dass Reifen mit Löwenzahn-Kautschuk in den nächsten fünf bis zehn Jahren Serienreife erlangen werden. Unter www.taraxagum.de gibt es mehr Informationen zum aktuellen Entwicklungsstand.
Quelle: djd