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Erfahrungsaustausch zum Ausbau des lokalen Gesundheitswesens

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Berlin und Naypyidaw – Im Rahmen des Besuches von Bundespräsident Joachim Gauck in der Republik der Union Myanmar unterzeichneten das dortige Gesundheitsministerium und der deutsche Diagnostik- und Biotechnologiespezialist Partec GmbH in Anwesenheit der Parlamentarischen Staatssekretärin im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, Brigitte Zypries, ein Kooperationsabkommen zur Einrichtung eines Exzellenz- und Trainingszentrums in den Bereichen der molekularen und zellulären Diagnostik. Die vereinbarte Zusammenarbeit soll unter anderem bei der Bekämpfung drängender Gesundheitsprobleme in Myanmar helfen, insbesondere bei HIV/AIDS, Tuberkulose, Malaria, bislang vernachlässigten tropischen Erkrankungen und weiteren Blutkrankheiten.

Quellenangabe: "obs/Partec GmbH"
Quellenangabe: „obs/Partec GmbH“

Als eines der 22 von Tuberkulose am meisten betroffenen Ländern weltweit und mit einer der höchsten Infektionsraten bei HIV/AIDS in Asien steht Myanmar vor immensen Herausforderungen. Dabei erschwert die in den verschiedenen Landesteilen sehr unterschiedlich ausgeprägte Infrastruktur die sich dem Gesundheitssystem Myanmars stellenden Aufgaben erheblich. Zu den wesentlichen Zielstellungen der heute in der Hauptstadt Naypyidaw beschlossenen engen Zusammenarbeit, an der sich auch die Universität Münster beteiligen wird, zählen die Dezentralisierung, Kostenreduzierung und eine deutlich verbesserte Verfügbarkeit von speziell angepassten diagnostischen Lösungen landesweit.

Dr. Kyaw Zin Thant, Generaldirektor des Fachbereiches für Medizinische Forschung in Nieder-Myanmar und Mitunterzeichner des Vertrages: „Gemäß den Berichtsangaben aus ‚Health in Myanmar 2013‘ benötigten im Jahr 2012 mehr als 125.000 HIV/AIDS-Betroffene antiretrovirale Therapie, 143.164 Patienten wurden bezüglich aller auftretenden Formen von Tuberkulose registriert. Ein beträchtlich hoher Prozentsatz unserer Bevölkerung ist von dem Risiko bislang vernachlässigter tropischer Erkrankungen betroffen. Hierzu zählen u.a. Denguefieber und lymphatische sowie über kontaminierte Böden herbeigeführte und von Tier zu Mensch übertragene Wurmerkrankungen. In der Zusammenarbeit mit unseren deutschen Partnern sind wir guter Hoffnung, Wege zu finden, die benötigte Technologie und das entsprechende Know-how rasch ins Land zu bringen, um das Gesundheitswesen unserer Nation weiterzuentwickeln. Langfristig wollen wir gemeinsam durch innovative Weiterbildungsmethoden wie Trainingsseminare und webbasierte Lernprogramme unsere Wissenschaftseinrichtungen dabei unterstützen, nachhaltige Lösungen für alle Bevölkerungsschichten in Myanmar zu entwickeln und bereitzustellen.“

Der in Görlitz und in Münster ansässige Entwickler und Hersteller Partec ist bereits seit 2005 in Myanmar aktiv und hat bislang über 70 Krankenhäuser und Hilfsprojekte mit Analysegeräten zur lebenslang erforderlichen Immunstatusüberwachung von unter antiretroviraler Therapie stehenden HIV/AIDS-Patienten ausgestattet. „Myanmar hat bei der Bekämpfung essenzieller Gesundheitsprobleme im Land bereits beachtliche Erfolge erzielen können“, so der Geschäftsführer der Partec GmbH, Roland Göhde, der den Bundespräsidenten auf seiner neuntägigen Reise nach Indien und Myanmar als Teilnehmer einer hochrangigen Wirtschaftsdelegation begleitet. „Unter Nutzung der von uns vor Ort in nahezu zehn Jahren gesammelten Erfahrungen können Therapieprogramme – unter anderem auch über neuartige mobile Diagnostikkonzepte – nun in noch mehr Landesteilen und für weitaus mehr Patientengruppen angeboten werden. Dadurch tragen wir dazu bei, die Kontrolle der nationalen Behandlungsprogramme weiter zu verbessern und die Sterblichkeitsraten bei einer Reihe von Erkrankungen zu reduzieren.“

Die Umsetzung der vereinbarten Projekte wird nach nunmehr erfolgtem Vertragsschluss umgehend gestartet. Während zu Beginn der Kooperation die Einführung innovativer Diagnostiklösungen und die dazugehörige Ausbildung im Fokus stehen, zählen zu den längerfristigen Zielen Forschungsprojekte, wissenschaftliche Studien, wachsende Aufklärungsmaßnahmen, die Nutzung von Unterstützungsangeboten beider Regierungen und des privaten Sektors, die Schaffung neuer hoch qualifizierter Arbeitsplätze in Myanmar und die lokale Produktion von biologischen Produkten und Diagnostiklösungen für den medizinischen Bereich.

Die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, Brigitte Zypries, begrüßt das positive Signal, das von dem Vertragsschluss in Bezug auf die sich spürbar intensivierende Zusammenarbeit beider Länder ausgeht: „Die heute vereinbarte Kooperation wird die Gesundheitsversorgung in Myanmar stärken. Insgesamt zeichnet sich die deutsche Wirtschaft über die verschiedenen Branchen hinweg in ihrem Engagement in Auslandsmärkten insbesondere durch langfristig und nachhaltig angelegte Partnerschaften aus. Von einem echten Know-how- und Technologietransfer mit Partnern in den Zielländern vor allem im Bereich der Hoch- und Zukunftstechnologien profitieren alle Beteiligten gleichermaßen.“

Quelle: ots

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