Hamburg – Was ist der perfekte Mix für Afrika, wie lässt sich die deutsche Energiewende nach Afrika exportieren und welche innovativen Ideen aus Afrika können wir in Deutschland übernehmen? Fragen, über die heute und morgen mehr als 400 deutsche und afrikanische Energieexperten aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft auf dem 10. Deutsch-Afrikanischen Energieforum in Hamburg diskutieren, darunter fünf afrikanische Spitzenpolitiker aus den Energieministerien und Vertreter aus insgesamt 41 afrikanischen Ländern.
„Deutsche Firmen sind Vorreiter auf dem Gebiet der erneuerbaren Energie, die auf den afrikanischen Kontinent zugeschnitten sind. Der Erfolg, den wir in diesem Bereich hierzulande mit Forschung und Entwicklung erzielt haben, könnte und sollte jetzt zum Exportschlager für Afrika werden“, betont Stefan Liebing, Vorsitzender des Afrika-Verein der deutschen Wirtschaft.
Es sei mehr als erstaunlich, was sich derzeit im Bereich der erneuerbaren Energien in Afrika tut. „Weltgrößte Energieprojekte, Mammut-Wasserkraftwerke und zahlreiche innovative dezentrale Projekte! Quer über den Kontinent, auf die jeweiligen regionalen Bedingungen und Potenziale für erneuerbare Energien angepasst, arbeiten afrikanische Regierungen gemeinsam mit dem Privatsektor an wichtigen Projekten, die für deutsche Firmen hochinteressant sind“, so Liebing weiter.
„Afrikas Energiemärkte bieten deutschen Firmen heute große Chancen für den Export ihrer Produkte und Dienstleistungen, aber auch für Investitionen. Wichtig dabei ist aber eine entsprechende politische Unterstützung. Nachholbedarf gibt es sowohl beim Thema Risikoabsicherung als auch bei der Fähigkeit der deutschen Wirtschaft, in Afrika Gesamtlösungen und nicht nur Produkte und Komponenten anzubieten“, so der AV-Chef.
Für Afrika ist das Thema Energie ein Dreh- und Angelpunkt. „Auch für die Industrialisierung des Kontinents ist das Thema von zentraler Bedeutung. Da die Kosten für Strom aus erneuerbaren Quellen weiter sinken werden, ist Experten zufolge jetzt der ideale Zeitpunkt, das Energiesystem zu transformieren. Die Internationale Agentur für erneuerbare Energien (IRENA) schätzt, dass Afrika seine Energieversorgung bis 2030 um 25 Prozent steigern und durch den Aufbau einer dezentralen Energieversorgung bis zu 4,5 Millionen neue Jobs entstehen könnten“, so Liebing.
Unter den Teilnehmern des 10. Deutsch-Afrikanischen Energieforums vom 25. bis 26. April 2016 sind Minister, Vize-Minister und Staatssekretäre aus Äthiopien, Sudan, Namibia, der Demokratischen Republik Kongo und Madagaskar. Von deutscher Seite sprechen die Parlamentarischen Staatssekretäre Uwe Beckmeyer (BMWi) und Thomas Silberhorn (BMZ) sowie Hamburgs Wirtschaftssenator Frank Horch.
Quelle: Afrika-Verein der deutschen Wirtschaft e.V.