Das Zeitalter des Onlinedatings
Eine aktuelle Studie vergleicht das Flirtverhalten online und offline
Onlinedating ist in erster Linie etwas für Schüchterne und Mauerblümchen? Diese Zeit scheint vorbei zu sein. Das zeigt zumindest eine aktuelle Studie von FriendScout24-Beziehungsexperte Manfred Hassebrauck. Der Professor für Sozialpsychologie an der Universität Wuppertal hat gemeinsam mit seinen Studenten das Flirtverhalten von 300 Deutschen untersucht und kommt zu einem überraschenden Ergebnis: „Weder findet sich ein höherer Anteil von Schüchternen auf den Partnerportalen im Internet, noch sind die aufgeschlossenen und offeneren Typen eher in Bars anzutreffen“, sagt Hassebrauck. Onlinedating sei heute in der Mitte der Gesellschaft angekommen.
In der Online-Welt tauscht man sich schnell über Wesentliches aus
Das heiße aber nicht, dass sich auch das Verhalten bei einem Flirt in der Online- und Offlinewelt gleiche, sagt der Experte. So sinke die Hemmschwelle für die erste Kontaktaufnahme, wenn man auf Partnerportalen unterwegs sei, was für Schüchterne einen großen Vorteil darstelle. Zudem geben Introvertierte schneller etwas von sich Preis – und das sei entscheidend, wenn es um die Liebe geht. „Klassischerweise beginnt ein Gespräch an der Oberfläche und verlagert sich über die Zeit hinweg in die Tiefe“, sagt Hassebrauck. „Online ist es oft genau anders herum und man tauscht sich sehr schnell über das Wesentliche aus.“ Sucht der Chat-Partner nur einen Flirt oder eine feste Partnerschaft? Was ist für den anderen wichtig in der Liebe? Welche Erwartungen stellt man in einer Beziehung? „Nur wenn man sich über essentielle Themen austauscht, kann das Vertrauen aufgebaut werden, das nötig ist, um sich zu verlieben“, so Professor Hassebrauck.
Man sollte sich schnell von Angesicht zu Angesicht sehen
Ein Treffen ist aber auch im Zeitalter des Onlinedatings wichtig. „Man sollte sich relativ schnell auch von Angesicht zu Angesicht sehen, sonst entwickelt sich ein Bild vom anderen im Kopf, das der Realität nicht standhält“, sagt der Sozialpsychologe. Zudem seien für das Entstehen von Sympathie – eine Vorstufe zur Liebe – auch die Mimik, Gesten und die Stimme wichtig. „Das Onlinedating kann die reale Begegnung nicht ersetzten. Oft macht es sie aber erst möglich.“
Zwar unterscheiden sich die Singles in der On- und Offlinesphäre nicht voneinander. „Vor allem für Menschen, die sehr ländlich leben, lohnt es sich besonders, durch Onlinedating den Suchradius auszuweiten“, sagt Hassebrauck. Und das gehe nirgendwo besser als im Internet. So sind allein auf FriendScout24, Deutschlands größtem Partnerportal, rund eine Million Singles online – so viele Möglichkeiten, Mr. oder Mrs. Right zu begegnen, haben weder Singles in der Stadt noch auf dem Land.
Quelle: djd