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BVR-Studie zum Weltspartag

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Berlin – Das Sparen bleibt bei den Bundesbürgern äußerst beliebt. Die Sparquote der privaten Haushalte in Deutschland, das heißt der Anteil der Ersparnisse am verfügbaren Einkommen, hat sich trotz der andauernden Niedrigzinsphase im ersten Halbjahr 2015 auf 9,6 Prozent erhöht. 2014 hatte sie noch bei 9,5 Prozent gelegen und 2013 mit 9,1 Prozent den tiefsten Stand seit 2000 erreicht. Eine Trendwende im Sparverhalten stellt der Anstieg der Sparquote aber nicht dar, so der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) in seinem aktuellen Konjunkturbericht. Vielmehr sei der Anstieg der Sparquote auf den enormen Rückgang der Energie- und Treibstoffkosten zurückzuführen. Dieser habe den Ausgabenspielraum vieler Bundesbürger überraschend erhöht. „Die privaten Haushalte dürften ihren Konsum ausweiten, sodass die Sparquote im zweiten Halbjahr dieses Jahres wieder leicht zurückgehen dürfte. Auf Jahressicht rechnen wir mit einer Sparquote von rund 9,5 Prozent“, schätzt BVR-Vorstand Dr. Andreas Martin.

Quellenangabe: "obs/BVR Bundesverband der dt. Volksbanken und Raiffeisenbanken"
Quellenangabe: „obs/BVR Bundesverband der dt. Volksbanken und Raiffeisenbanken“

Die Herausforderungen für die private Altersvorsorge bleiben trotz der gestiegenen Sparquote groß. „Die Zinsen befinden sich seit Jahren auf einem historisch niedrigen Niveau. Das dämpft den Anlageertrag des Finanzvermögens der privaten Haushalte in Deutschland nachhaltig“, so Martin. Den Zahlen des Statistischen Bundesamtes zufolge habe sich der Anteil der Zinseinkommen am verfügbaren Einkommen der privaten Haushalte seit 2002 von 5,0 auf 2,5 Prozent halbiert. Viele Bundesbürger seien daher gezwungen mehr zu sparen, um die angestrebte finanzielle Absicherung im Alter zu gewährleisten. Insbesondere den einkommensschwachen Bundesbürgern fehlten hierfür jedoch oft die finanziellen Spielräume. „Ein dauerhaft niedriges Zinsniveau erhöht das Risiko einer unzureichenden finanziellen Versorgung vieler Bürger im Alter“, erläutert Martin.

Bankprodukte gefragt

Die Geldvermögensbildung der Bundesbürger ist 2014 höher ausgefallen als im Vorjahr. Sachinvestitionen wurden stärker als bislang über Kredite finanziert, entsprechend mehr Mittel standen für die Geldvermögensbildung zur Verfügung. Vor diesem Hintergrund kletterte die Geldvermögensbildung im vergangenen Jahr um 13,4 auf 160,2 Milliarden Euro. Die Vorliebe der Bundesbürger für das Sparen bei Banken blieb 2014 ausgeprägt. Insgesamt flossen den Geschäftsbanken 86,9 Milliarden Euro zu. Das war etwas mehr als die Hälfte der gesamten Geldvermögensbildung der privaten Haushalte. Versicherer erhielten unterm Strich Gelder in Höhe von 75,7 Milliarden Euro. Wertpapiere konnten im vergangenen Jahr erstmals seit 2011 wieder Zuflüsse verbuchen. Große Gewinner waren dabei börsennotierte Aktien und Investmentzertifikate, die per Saldo einen Zugang an Geldvermögen in Höhe von 10 beziehungsweise 26,5 Milliarden Euro verzeichneten. Rentenpapiere waren hingegen wenig gefragt. Sie verzeichneten 2014 einen Abfluss von 20,3 Milliarden Euro.

Geldvermögen steigt um über 4 Prozent

Das Geldvermögen hat im Zuge deutlicher Bewertungsgewinne und einer höheren Geldvermögensbildung 2014 sichtbar zugenommen. Binnen Jahresfrist stieg es um 212,8 Milliarden Euro beziehungsweise um 4,2 Prozent auf 5,2 Billionen Euro. Die Wachstumsrate fiel damit ähnlich hoch aus wie 2013. Die Geldvermögensbildung machte gut drei Viertel des gesamten Anstiegs des Geldvermögens aus. Der restliche Anstieg in Höhe von 52,6 Milliarden Euro ist auf Wertsteigerungen bei Aktien und Investmentzertifikaten zurückzuführen. Sie profitierten von der guten Entwicklung an den Aktienmärkten in der zweiten Jahreshälfte 2014.

Quelle: ots

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