Bad Rodach (ots) – Knapp zwei Wochen vor der Bundestagswahl 2013 läuft der Wahlkampf auf Hochtouren. Die Parteien sind bemüht, letzte unentschlossene Wähler von sich zu überzeugen. Das Zünglein an der Waage können mitunter familienpolitische Aspekte des Wahlprogramms sein. Laut einer repräsentativen Umfrage von JAKO-O halten 96 Prozent der Eltern die Familienpolitik für einen wichtigen Aspekt innerhalb der Regierungsarbeit. Gefragt danach, wem sie eine bessere Familienpolitik nach der Bundestagswahl zutrauen, stimmen die Eltern mit 40 Prozent für eine rot-grüne Regierungskoalition. 34 Prozent sprechen sich für eine Regierung aus CDU/CSU und FDP aus. Was aber soll sich konkret ändern?
In Hinblick auf bestehende familienpolitische Leistungen halten 99 Prozent der Eltern die beitragsfreie Mitversicherung der Kinder in der Kranken- und Pflegeversicherung für wichtig. Mit 96 Prozent ist das Kindergeld fast von ebenso großer Bedeutung. Beim Betreuungsgeld sind die Eltern geteilter Meinung: Die eine Hälfte der Befragten (exakt 50 Prozent) hält es für wichtig, die andere für unwichtig.
Die Top-Drei der familienpolitischen Ziele, um die sich die Bundesregierung in Zukunft kümmern sollte, sind laut der befragten Eltern gleiche Bildungschancen für alle Kinder (98 Prozent), die Förderung benachteiligter Kinder (98 Prozent) sowie eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie (95 Prozent). Die Parteien haben in ihren Wahlprogrammen bereits konkrete Maßnahmen formuliert, mit denen sie diese Ziele erreichen wollen. Davon bewerten Eltern die bessere Anerkennung von Erziehungszeiten und -leistungen in der Rente (93 Prozent) als sinnvollstes Vorhaben. Auf Platz zwei rangieren geringere Sozialabgaben für Eltern (84 Prozent). Neben diesen finanziell unterstützenden Maßnahmen legen Eltern aber auch Wert auf Regelungen, die eine Vereinbarkeit von Beruf und Familie erleichtern sollen: einen Anspruch auf einen Vollzeit-Arbeitsplatz nach familienbedingter Teilzeit (83 Prozent), eine verlässliche Ganztagsbetreuung (80 Prozent) sowie ein flächendeckendes Angebot an Ganztagsschulen (76 Prozent). Die von der Politik im Wahlkampf betonten Vorhaben wie die Kindergrundsicherung oder die Erweiterung des Ehegattensplittings sind für Eltern weniger relevant.
„Familienpolitik ist nichts, das Eltern passiv über sich ergehen lassen“, so JAKO-O Geschäftsleiterin Bettina Peetz, selbst Mutter von drei Kindern. „Sie wollen mitbestimmen, teilhaben und auch gehört werden, wenn etwas nicht nach ihren Vorstellungen läuft. Die JAKO-O Umfrage zeigt deutlich, dass Eltern beim Krippenausbau, beim Bildungssystem und, nicht zuletzt, beim Thema Familienzeit Handlungsbedarf sehen. Mütter und Väter wollen arbeiten und gleichzeitig Zeit für ihre Familie haben. Wenn Arbeitgeber und Arbeitnehmer hier mit politischer Unterstützung künftig einen Konsens finden, profitieren letztlich alle.“