Bilanz der DEKRA Verkehrssicherheitsaktion SafetyCheck 2015
Stuttgart – Junge Autofahrerinnen und Autofahrer sind oft mit alten Fahrzeugen unterwegs – und diese Fahrzeuge haben teilweise gravierende Sicherheitsmängel. Das hat auch in diesem Jahr die Aktion SafetyCheck gezeigt, die die Sachverständigenorganisation DEKRA in Kooperation mit der Deutschen Verkehrswacht und dem Deutschen Verkehrssicherheitsrat zum neunten Mal veranstaltet hat. Mehr als 16.000 junge Fahrerinnen und Fahrer nahmen an der Aktion teil – bei fast drei Vierteln der Autos stellten die DEKRA Experten Mängel fest. Beim SafetyCheck konnten junge Autobesitzer ihre Fahrzeuge bundesweit in einer der 75 DEKRA Niederlassungen kostenlos untersuchen lassen. Der Abschlussbericht der Aktion 2015 ist jetzt an den Schirmherrn, Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt, übergeben worden.
„Der Einsatz für die Verkehrssicherheit ist für DEKRA seit dem Jahr 1925 satzungsgemäßer Auftrag. In diesem Geist veranstalten wir jährlich den SafeyCheck“, so Dr. Gerd Neumann, Vorsitzender der Geschäftsführung der DEKRA Automobil GmbH. „Die Mängelquote, die wir im Rahmen der Aktion auswerten, ist seit Jahren fast unverändert und sehr deutlich höher als bei den Hauptuntersuchungen. Auch in diesem Jahr mussten unsere Sachverständigen fast drei Viertel aller untersuchten Fahrzeuge wegen technischer Mängel beanstanden. Das zeigt, wie wichtig es ist, bei jungen Fahrern und ihren alten Fahrzeugen anzusetzen – mit der Überprüfung auf Mängel und der Aufklärung über Gefahren und Risiken im Straßenverkehr. Hier bleibt nach wie vor eine Menge zu tun.“
Junge Fahrerinnen und Fahrer fahren, vor allem aus Kostengründen, oft ältere Autos. Die Fahrzeuge, die im Rahmen der Aktion untersucht wurden, waren im Durchschnitt 11,9 Jahre alt. Das sind fast drei Jahre mehr als der Pkw-Gesamtbestand in Deutschland, der laut Statistik des Kraftfahrtbundesamts im Schnitt 9,0 Jahre alt ist. Wie schon in den vergangenen Jahren zeigte sich auch 2015, dass mit zunehmendem Fahrzeugalter die Mängelquote deutlich ansteigt: Fahrzeuge unter drei Jahren wurden zu knapp 29 % bemängelt. Bei den 7- bis 9-jährigen Fahrzeugen liegt der Anteil schon bei 70 %. Bei den 13- bis 15-jährigen Autos steigt der Wert auf fast 90 %.
Rund 46 % aller untersuchten Fahrzeuge hatten Mängel in den Bereichen Fahrwerk, Räder/Reifen und Karosserie, 42 % an Beleuchtung, Elektrik und Elektronik, 32 % an der Bremsanlage.
Die Aktionsbilanz zeigt auch, dass inzwischen elektronische Sicherheitssysteme auch in der älteren Fahrzeugflotte weit verbreitet sind: Neun von zehn Fahrzeugen beim SafetyCheck 2015 waren mit ABS (90,9 %) und Airbag (92,7 %) ausgestattet. Deutlich mehr als die Hälfte (58,3 %) hatte ESP/ASR an Bord. Über keines der drei Systeme verfügten nur noch 6,8 % der untersuchten Fahrzeuge. Wie wichtig es ist, diese Systeme auf ihre Funktionsfähigkeit zu prüfen, beweisen die Ergebnisse auch 2015: 6,6 % der ESP/ASR-Systeme, 2,5 % der Airbags und 2,2 % der ABS mussten bemängelt werden.
Die Initiatoren des SafetyCheck wollen junge Fahrerinnen und Fahrer für die Bedeutung der technischen Fahrzeugsicherheit sensibilisieren, ebenso wie für die Risiken des Straßenverkehrs insgesamt. Denn nach wie vor ist in Deutschland das Risiko der 18- bis 24-Jährigen, bei einem Verkehrsunfall getötet zu werden, fast doppelt so hoch wie für die Bevölkerung im Durchschnitt.
„Unser Ansporn muss es sein, deutsche Straßen noch sicherer zu machen. Hierbei liegt es in der Verantwortung erfahrenerer und älterer Fahrer mit gutem Beispiel voranzugehen und die Verkehrsregeln zu beachten. Darüber hinaus sollten wir insbesondere jungen Menschen die Möglichkeit geben, unfall- und pannenfrei unterwegs zu sein. Das Engagement von Verbänden, Unternehmen und Initiativen sowie unser aller persönlicher Beitrag sind dabei von entscheidender Bedeutung“, so der Schirmherr des DEKRA SafetyCheck, Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt. „Der kostenlose Fahrzeug-Check und die Beratung von Experten leisten einen wichtigen Beitrag für mehr Sicherheit im Straßenverkehr. Die Aktion schafft Aufmerksamkeit für das Thema und sensibilisiert junge Menschen dafür.“
Quelle: ots