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Balanceakt zwischen Verschwiegenheit und Transparenz

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Frankfurt/Berlin (ots) – Konstante Gewinne, hohe Innovationskraft, gute Produktqualität und treibende Kraft der deutschen Wirtschaft – das sind die Gründe dafür, dass Familienunternehmen ein sehr hohes Maß an Vertrauen entgegengebracht wird. Sieben von zehn Befragten halten diese Art von Unternehmen für am glaubwürdigsten. Das zeigen die Ergebnisse einer Sonderausgabe des Edelman Trust Barometers 2014, für die in zwölf Ländern 12.000 Personen zum Thema Vertrauen in und Glaubwürdigkeit von Familienunternehmen befragt wurden. „Familiengeführte Unternehmen, die den Großteil des deutschen Mittelstandes bilden, stehen für den guten Geschäftssinn der Gründer und Unternehmer“, sagt Susanne Marell, CEO von Edelman Deutschland. „Ihnen wird vertraut, dass sie langfristig erfolgreich sind, als zuverlässige Partner agieren und ihre Mitarbeiter wertschätzen.“

Sicherung der Privatsphäre vs. Transparenz

Quelle: obs/Edelman Deutschland
Quelle: obs/Edelman Deutschland

Doch Familienunternehmen wird oft nachgesagt, zu verschwiegen gegenüber der Öffentlichkeit zu sein. Dabei erwartet die Mehrheit der Befragten in Deutschland (71 Prozent) und auch weltweit (76 Prozent) genau das Gegenteil von Unternehmern und Gründern. Sie sehen Familienunternehmen in der Verantwortung, ihre Geschäftstätigkeit transparent zu kommunizieren. „Um ihre Privatsphäre zu schützen, sind familiengeführte Unternehmen mit ihrer Kommunikation nach außen oft sehr zurückhaltend“, sagt Bernd Buschhausen, Head of Family Business bei Edelman Deutschland. „Dieses Stillschweigen kann langfristig jedoch zu Misstrauen führen. Offenheit und Transparenz dagegen fördern Vertrauen. Familienunternehmen stehen vor der Herausforderung, die richtige Balance in ihrer Kommunikation zu finden.“

In diesem Zusammenhang ist auch die sorgfältige Auswahl der Inhalte für eine erfolgreiche Kommunikation unerlässlich. Zu den Themen, die Familienunternehmen weltweit in ihren Botschaften aufgreifen sollten, gehören Informationen zu neuen Produkten und Innovationen sowie Details über das Unternehmen als Arbeitgeber und dessen Umgang mit Arbeitnehmern.

Staffelübergabe in Familienunternehmen oft unterschätzt

Nachfolgeregelungen in Familienunternehmen werden in Deutschland als eher kritisch angesehen. Zwar sind 58 Prozent der Befragten (67 Prozent weltweit) der Auffassung, dass der Gründer den richtigen Kandidaten für die Unternehmensnachfolge auswählt. Jedoch nur 44 Prozent sind dafür, dass ein Familienmitglied die Nachfolge antreten sollte. Dabei kann sich die Geschäftsübergabe innerhalb der Familie durchaus auch positiv auf das Vertrauen auswirken, das sagen in Deutschland immerhin drei von zehn Befragten.

„Die Staffelübergabe in Familienunternehmen ist ein Prozess, der schrittweise geschehen muss. Alle Beteiligten, von Mitarbeiter bis Marktpartner, müssen ins Boot geholt werden“, sagt Marell. „Der gute Ruf geht nicht automatisch auf die Nachfolger über. Die nächste Management-Generation muss sich das Vertrauen genau wie ihre Vorgänger erst erarbeiten. Sie müssen beweisen, dass sie ebenfalls einen guten Geschäftssinn haben und ein zuverlässiger sowie verantwortungsvoller CEO sind.“ Dazu ist es wichtig aufzuzeigen, dass der neue Geschäftsführer nicht einfach nur so in die Chefetage aufsteigt, sondern eigene Leistungen vorweisen kann und sich zudem nachweislich in dem Geschäftsbereich auskennt. Auch eine klare, offene und transparente Kommunikation ist entscheidend. Sieben von zehn Befragten sind der Meinung, der zukünftige CEO sollte sich für die Zukunft des Unternehmens einsetzen. Das vermittelt Sicherheit und Kontinuität – zwei entscheidende Faktoren, die sich positiv auf das Vertrauen in den neuen CEO und in das Unternehmen auswirken.

Gesellschaftliches Engagement muss gelebt und kommuniziert werden

Jenseits der eigentlichen wirtschaftlichen Tätigkeit wünschen sich 55 Prozent der Befragten von Familienunternehmen die Übernahme von Verantwortung für das gesellschaftliche Umfeld, in dem sie agieren. Dabei gilt auch hier: Transparenz ist essentiell. „Viele Familienunternehmen übernehmen schon längst aus eigenem Antrieb gesellschaftliche Verantwortung, meist aber im Stillen“, sagt Marell. „Das sollten sie ändern, denn mit gelebter und auch kommunizierter Verantwortung können sie zusätzliches Vertrauen schaffen und die Wahrnehmung ihres Unternehmens erhöhen.“

Die wichtigsten Bereiche, in denen sich Familienunternehmen gesellschaftlich engagieren sollten, sind Umweltschutz, soziale Belange und Bildung. Das soziale Engagement von Familienunternehmen sollte jedoch unabhängig von deren Geschäftsinteressen sein (67 Prozent). Auch sagen 67 Prozent, dass Unternehmen sich auf Aktivitäten innerhalb der Stadt des Firmenhauptsitzes konzentrieren sollten. Fast genauso viele (62 Prozent) sind der Meinung, dass Familienunternehmen sich in allen Märkten, in denen sie aktiv sind, gesellschaftlich engagieren sollten. Mitarbeiter in das soziale Engagement einer Firma einzubinden, erwarten nur 58 Prozent.

Über die Sonderausgabe Familienunternehmen des Edelman Trust Barometers 2014

Das Edelman Trust Barometer ist eine jährliche Studie der PR-Agentur Edelman zum Thema Vertrauen in und Glaubwürdigkeit von Politik, Wirtschaft, Nichtregierungsorganisationen (NGOs) und Medien. Die Sonderausgabe Familienunternehmen 2014 untersucht die Vertrauens- und Glaubwürdigkeitswerte von Familienunternehmen. Die Umfrage wurde von der Marktforschungsfirma Edelman Berland entwickelt, die Datenerhebung erfolgt mithilfe von über 20-minütigen Online-Interviews. Der Erhebungszeitraum lag zwischen dem 25. Juli und dem 5. August 2014. Für die Edelman Trust Barometer 2014 Sonderausgabe Familienunternehmen wurden in 12 Ländern jeweils 1.000 Personen aus der allgemeinen Bevölkerung sowie weitere Meinungsführer befragt. Alle Meinungsführer erfüllen folgende Kriterien: Sie besitzen einen Hochschulabschluss, das jährliche Haushaltseinkommen befindet sich im oberen Viertel ihres Landes bezogen auf ihr Alter, sie lesen oder sehen mehrmals wöchentlich Wirtschafts-/Nachrichtenmedien und verfolgen mehrmals wöchentlich Fragen der öffentlichen Politik. Weitere Informationen erhalten Sie unter www.edelman.de/familienunternehmen.

Über Edelman

Edelman – 1952 gegründet von Dan Edelman – ist die größte PR Firma weltweit: mit 65 eigenen Büros und über 5.000 Mitarbeitern sowie Partneragenturen in weiteren 35 Städten. In deutschsprachigen Raum gehört Edelman mit rund 230 Mitarbeitern an sechs Standorten – Berlin (2), Hamburg, Frankfurt, München und Zürich – zu den großen PR-Agenturen. Arbeitsschwerpunkte sind Unternehmens- und Markenkommunikation, PR im Gesundheitswesen, im Technologie-Sektor, politische Kommunikation, Krisenkommunikation sowie Social-Media- und Onlinekommunikation. Edelman Deutschland wurde 2011 vom PR Report als „PR-Agentur des Jahres“ ausgezeichnet. 2013 erhielt Edelman EMEA den SABRE Award als „Best Pan-European Consultancy to Work For“ und den European Excellence Award als „Agency of the Year“. Zu den großen Kunden zählen Astra Zeneca, Microsoft, Novartis, Shell, Starbucks und Unilever. Weitere Informationen unter www.edelman.de.

Quelle: ots

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