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Aktives Management von Augenerkrankungen kann Blindheit vermeiden

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Berlin – Das European Forum Against Blindness (EFAB) stellte kürzlich die Ergebnisse einer neuen gesundheitsökonomischen Studie vor. Analysiert wurden die wirtschaftlichen Auswirkungen von Blindheit und der vier häufigsten Augenerkrankungen auf das deutsche Gesundheitssystem und die Volkswirtschaft. Die Studie, durchgeführt von der unabhängigen gesundheitsökonomischen Unternehmensgruppe Deloitte Access Economics, zeigt: Die volkswirtschaftlichen Kosten für Blindheit betragen in Deutschland jährlich über 2,5 Milliarden Euro. Etwa 44% dieser Kosten fallen für die informelle tägliche Pflege der blinden Menschen durch pflegende Angehörige an.

Quellenangabe: "obs/European Forum Against Blindness (E-FAB)"
Quellenangabe: „obs/European Forum Against Blindness (E-FAB)“

Laut der Studie sind in Deutschland schätzungsweise 175.131 Menschen blind (gemäß der Definition einer bestkorrigierten Sehschärfe (BCVA) von 6/300 auf dem besseren Auge). Viele weitere Menschen leiden an Katarakt, auch Grauer Star genannt, (4.865.502), Glaukom (776.433), diabetischer Retinopathie (1.329.648) oder feuchter altersbedingter Makuladegeneration (380.095). Insbesondere die beiden letzteren werden durch die steigende Inzidenzrate von Diabetes sowie den demographischen Wandel zunehmend an Bedeutung gewinnen. Die Auswirkungen des Sehkraftverlustes werden in Zukunft größer werden. Vor allem die Betroffenen und ihr privates Umfeld müssen physische, soziale und finanzielle Einschränkungen in Kauf nehmen – mit erheblichen Folgen für ihre Lebensqualität.

„EFAB ist der Überzeugung, dass die durch Blindheit verursachte Gesundheitslast reduziert werden könnte: Durch eine stärkere Sensibilisierung der Patienten und medizinischen Fachkreise für das Thema vermeidbare Blindheit und durch geeignete Maßnahmen zum Erhalt der Augengesundheit“, so Professor Ian Banks, EMHF (European Men`s Health Forum) und Vorsitzender von EFAB. „Durch den Ausbau von Screenings, Früherkennung sowie angemessener Pflege und Behandlung können wir das Fortschreiten bestimmter Augenerkrankungen und eine steigende Anzahl von Menschen, die von Blindheit betroffen sind, verhindern.“

Blindheit und Augenerkrankungen haben nicht nur erhebliche Auswirkungen auf die Betroffenen. Auch die volkswirtschaftliche Belastung aufgrund verlorener Arbeitszeit und die damit verbundenen Auswirkungen auf die Produktivität sind enorm. Die Studie fand heraus, dass durch den Einsatz angemessener Früherkennungs- und Präventionsmaßnahmen sowie Behandlungsmöglichkeiten die Belastungen für die Gesellschaft durch diese Augenerkrankungen und Blindheit stark reduziert werden können. Interventionen wie Routine-Screenings und die entsprechende Behandlung von diabetischer Retinopathie und Glaukom sowie der Einsatz einer Anti-VEGF-Behandlung bei feuchter altersbedingter Makuladegeneration (AMD) können Kosten von bis zu 960 Millionen Euro für die deutsche Wirtschaft einsparen.

Zusammenfassend kommt die Studie zu dem Ergebnis, dass die Vermeidung von Blindheit nicht nur das Wohlbefinden der Betroffenen verbessert, sondern auch in wirtschaftlichen Einsparungen für die Gesellschaft resultiert. Investitionen in frühere und gezieltere Interventionen führen zu einer gesünderen Bevölkerung, weniger Produktivitätsverlusten, einem längeren Arbeitsleben sowie zu abnehmenden Kosten und Belastungen für pflegende Angehörige. Die Prävention und angemessene Behandlung von Sehbehinderungen und Sehkraftverlust sollten daher – und auch in Hinblick auf einen nachhaltigen Einsatz der Mittel für das Gesundheitswesen – auf die gesundheitspolitische Agenda gesetzt werden.

Studie zur volkswirtschaftlichen Belastung durch Augenerkrankungen und vermeidbare Blindheit

EFAB hat Deloitte Access Economics beauftragt, die wirtschaftlichen Auswirkungen und die Belastungen – verursacht durch die vier häufigsten Augenkrankheiten (Katarakt, diabetische Retinopathie, Glaukom und feuchte altersbedingte Makuladegeneration) und Blindheit in sieben Ländern (Deutschland, Frankreich, Italien, Polen, Slowakei, Spanien und das Vereinigte Königreich) – zu untersuchen. Gleichzeitig wurde die Kosteneffizienz von Interventionen eruiert, die diesen Augenerkrankungen vorbeugen könnten. Für jedes Land wurde eine gezielte Literaturrecherche durchgeführt, um Studien zur Prävalenz der genannten Augenerkrankungen und Blindheit zu identifizieren. Die Analyse zur Krankheitslast umfasste sowohl direkte Kosten, die alle Gesundheitskosten als Folge der Behandlung umfassen (einschließlich Kosten für Krankenhausaufenthalt, allgemeine Praxisleistungen und Medikamente), als auch indirekte Kosten, die alle Kosten durch Produktivitätsverlust und informelle Pflege abdecken. Für die Analyse der Kosteneffizienz wurde eine Methode der WHO verwendet (‚Choosing Interventions that are Cost-Effective‘; CHOICE), um zu überprüfen, ob Investitionen in Interventionsmaßnahmen gerechtfertigt sind.

Quelle: ots

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