Afrikanische Nationen in Richtung Luftreinheit unterwegs
Washington – In der letzten Woche haben die Bürgermeister von vier Städten – Paris, Madrid, Mexiko-Stadt und Athen – zugesichert , bis zum Jahre 2025 alle Dieselfahrzeuge aus ihren Städten zu verbannen. Gleichzeitig gaben in der vergangenen Woche fünf afrikanische Länder – Ghana, Elfenbeinküste, Togo, Nigeria und Benin – bekannt , dass sie die Lieferung von hochschwefelhaltigem Diesel aus Europa ablehnen und Zugang zu dem in vielen anderen Regionen der Welt erhältlichen sauberen Dieselkraftstoff fordern.
Allen Schaeffer, Executive Director des Diesel Technology Forum (USA), gab heute folgende Erklärung zu diesen Entwicklungen ab:
„Das von den vier Bürgermeistern gemachte Versprechen, die Diesel bzw. jede Dieseltechnologie zu verbieten, mag gut für eine Schlagzeile sein, ist aber keine gute Politik. Es widerspricht der gängigen Verbraucherpräferenz, kann die Luftqualität verschlimmern, und wird die Erreichung der Klimaschutzziele wahrscheinlich weniger umsetzbar machen.
„Im Gegensatz dazu werden die fünf afrikanischen Nationen, die die Chance für eine reinere Technologie und die Notwendigkeit von Dieselkraftstoff mit extrem geringem Schwefelanteil erkennen, weitere Fortschritte machen. In den Vereinigten Staaten werden mit reinerem Dieselkraftstoff und neuen Dieselmotoren inzwischen nahezu Nullemissionen erzielt, und sie bilden einen wichtigen Bestandteil der Strategie für die Reinheit der Luft und Reduzierung der Treibhausgasemissionen. Die neue Dieseltechnologie kommt außerdem dem hohen Kraftstoffbedarf der Verbraucher entgegen, ohne die Leistungsfähigkeit oder Mobilität des Fahrzeugs zu beeinträchtigen.
Reinerer Dieselkraftstoff und moderne Motoren wirken sich positiv auf Luftreinheit aus
„Das International Council on Clean Transportation und die Climate and Clean Air Coalition, eine Initiative des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP), haben Richtlinien festgelegt, um den Zugang zu reinerem Dieselkraftstoff und die Einführung moderner Dieselmotoren zu fördern, die sich als wichtiges Element positiv auf die Luftreinheit auswirken und gleichzeitig Treibhausgasemissionen wesentlich reduzieren.
„Alle Emissionsquellen, einschließlich Fahrzeuge, stationäre und industrielle Quellen, tragen zu den Emissionsproblemen bei, denen sich alle Ballungsgebiete und Nationen ausgesetzt sehen. Die Stadtoberhäupter sollten, statt einen einzigen Kraftstoff mit dazugehöriger Technologie herauszugreifen, einen ganzheitlichen Ansatz verfolgen, der beschleunigt ältere Fahrzeuge mit hohem Schadstoffaustausch, unabhängig vom Kraftstofftyp, aus dem Verkehr zieht.
„Dieselautos machen in Frankreich, Spanien und Griechenland mehr als 50 Prozent aller Kfz-Zulassungen aus, was die Präferenz der französischen, spanischen und griechischen Autofahrer aufzeigt. Ihnen die Möglichkeit zu nehmen, sich für das Fahrzeug ihrer Wahl einschließlich der saubersten zur Verfügung stehenden Dieseltechnologien zu entscheiden, ist eine kurzsichtige und schlecht konzipierte Politik.
Dieselfahrzeuge sind zur Erreichung der europäischen CO2-Ziele notwendig
„In Zusammenarbeit mit den Herstellern entwickelt die Europäische Union wichtige Schritte zur Verabschiedung strengerer Emissionsnormen für Fahrzeuge und einer verbesserten Abgasuntersuchung von Fahrzeugen. Um eine Verringerung der Treibhausgasemissionen zu erreichen, die die Erfüllung der Ziele des Pariser Klimaabkommens ermöglicht, müssen die Fortschritte auf dem Weg zu niedrigen CO2-Emissionen fortgesetzt werden. Die Hersteller haben bereits festgestellt, dass der geringere CO2-Ausstoß der neueren Dieselautos eine Schlüsselstrategie für die Erfüllung des Übereinkommens von Paris sein wird. Dies macht das Versprechen der vier Bürgermeister nur noch verwirrender.
„Technologien wie das Elektroauto oder Fahrzeuge mit Wasserstoffantrieb können irgendwann als neue Optionen für die Verbraucher gelten, werden aber wahrscheinlich weder rechtzeitig noch im benötigten Umfang für eine kontinuierliche Reduzierung der CO2-Emissionen in den Städten zur Verfügung stehen.
In älteren, dicht besiedelten Städten verursacht stockender Verkehr die Emissionsprobleme
„Es besteht kein Zweifel, dass die meisten Großstädte der Welt durch mehr Fahrzeuge auf der Straße, zunehmend verstopfte Verkehrswege und Probleme mit Emissionen ständig wachsendem Druck ausgesetzt sind. Paris gehört zu den weltweit am dichtest besiedelten Städten, Athen ist eine der ältesten Städte der Welt, Madrid ist die drittgrößte Stadt in Europa, und Mexiko-Stadt zählt zu den weltweit größten Städten überhaupt. Das Fehlen von Investitionen in Verkehr und Infrastruktur hat die Mobilität eingeschränkt, und Verkehrsstaus und die damit verbundenen Emissionen einer alternden Fahrzeugflotte haben politischen Druck ausgelöst und zur Ergreifung von Maßnahmen geführt. Vier Bürgermeister haben sich in diesem Fall irrigerweise gegen die Dieselautos entschieden.
Rückstand bei den Richtlinien für reineren Dieselkraftstoff hemmt den Fortschritt
„Es ist von besonderer Ironie, dass gerade Mexiko-Stadt sich dieser Zusicherung anschließt. Die mexikanische Regierung verspricht seit Jahren, reineren Dieselkraftstoff für ganz Mexiko verfügbar zu machen, muss dieses Versprechen allerdings noch umsetzen. Anders als in den USA. wo Dieselkraftstoff mit extrem geringem Schwefelanteil (ULSD) seit 2006 zur Verfügung steht, dient dieser Kraftstoff mexikoweit noch nicht als Ausgangsbasis. Dieses ernsthafte politische Versagen schränkt die Fähigkeit der Region, äußert saubere Dieselmotoren und Fahrzeuge auf breiter Basis einzuführen, die den Fortschritt in Richtung unbelastete Luft sicherstellen würden, erheblich ein.
Afrikanische Länder sind mit ihrer Forderung nach reinerem Dieselkraftstoff auf dem richtigen Weg
„Während also vier Stadtoberhäupter die neue Technologie ablehnen, sind andere Länder mehr als offen dafür. Die afrikanischen Länder Ghana, Elfenbeinküster, Togo, Nigeria und Benin lehnen geschlossen den aus Europa an sie verschifften Dieselkraftstoff minderwertiger Qualität ab und fordern nun, dass ihre Länder den saubersten verfügbaren Dieselkraftstoff erhalten können. Sie richten den Blick nach vorn, können so die Luftqualität und die Gesundheit ihrer Bürger drastisch verbessern, und öffnen sich sauberem Dieselkraftstoff und der Dieseltechnologie, statt sie zu verbannen“.
Quelle: ots/PRNewswire