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8,8 Prozent der Unternehmen in Deutschland mit Zahlungsschwierigkeiten

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Hamburg – Immer mehr Firmen in Deutschland haben finanzielle Probleme. Dies belegt eine aktuelle Studie der Wirtschaftsauskunftei Bürgel, in der circa 3,3 Millionen Unternehmen hinsichtlich ihrer Finanzlage analysiert worden sind. Die Anzahl insolvenzgefährdeter Unternehmen stieg demnach im November 2015, im Vergleich zum Februar dieses Jahres, um 2,3 Prozent. Insgesamt haben 292.750 (8,8 Prozent) der Unternehmen erhebliche Zahlungsschwierigkeiten und bergen das Risiko, eventuell eine Insolvenz anmelden zu müssen. „Trotz der guten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für die Unternehmen stieg die Zahl der Firmen mit einem hohen Zahlungsausfallrisiko“, sagt Bürgel Geschäftsführer Dr. Norbert Sellin zu der aktuellen Entwicklung.

Quellenangabe: "obs/BÜRGEL Wirtschaftsinformationen GmbH & Co. KG"
Quellenangabe: „obs/BÜRGEL Wirtschaftsinformationen GmbH & Co. KG“

Die Gefahr einer Pleite ist regional unterschiedlich ausgeprägt. Die höchste Insolvenzgefahr geht von Unternehmen in Sachsen-Anhalt aus. Aktuell sind 12,8 Prozent der Unternehmen dort in einer finanziellen Schieflage und somit von einer drohenden Zahlungsunfähigkeit betroffen. Aber auch in Sachsen (12,1 Prozent), Berlin (11,0 Prozent), Mecklenburg-Vorpommern (10,6 Prozent), Nordrhein-Westfalen (9,8 Prozent), Thüringen (9,6 Prozent), Brandenburg (9,5 Prozent), Bremen (9,2 Prozent) und Hamburg (9,0 Prozent) ist die Wahrscheinlichkeit eines Zahlungsausfalls seitens der Unternehmen höher als im Bundesdurchschnitt. Ein geringeres Risiko geht von Unternehmen in Bayern aus. Hier drohen 6,6 Prozent der Unternehmen mit ihren Zahlungen auszufallen.

In 14 Bundesländern hat sich die Zahl insolvenzgefährdeter Unternehmen erhöht. Den stärksten Anstieg gab es im November im Vergleich zum Februar im Saarland. Hier stieg die Anzahl der Firmen, die von einem Zahlungsausfall bedroht sind, um 6,7 Prozent. Es folgen Bremen (plus 4,4 Prozent), Sachsen (plus 4,0 Prozent) und Rheinland-Pfalz (plus 3,5 Prozent). In Mecklenburg-Vorpommern (minus 2,6 Pro-zent) und Thüringen (minus 0,9 Prozent) nimmt die Zahl der Unternehmen mit einer erhöhten Insolvenzwahrscheinlichkeit ab.

Auch eine Analyse der 30 größten Städte zeigt regionale Unterschiede hinsichtlich des Zahlungsausfallrisikos von Unternehmen. Demnach haben Firmen in Chemnitz das höchste Insolvenzrisiko. 13,9 Prozent der Firmen sind von einer Zahlungsunfähigkeit bedroht. Es folgen mit Duisburg (13,0) und Gelsenkirchen (12,9 Prozent) zwei Städte aus Nordrhein-Westfalen. Weniger Risiko bergen die Unternehmen in München (6,3 Prozent) und Stuttgart (6,7 Prozent).

Am stärksten betroffen von möglichen Zahlungsausfällen sind Unternehmen aus dem Gastgewerbe (Insolvenzrisiko liegt bei 14,4 Prozent) und aus der Logistik (12,7 Prozent). Das geringste Risiko von Zahlungsausfällen haben Unternehmen aus dem Energiesektor. Lediglich 2,5 Prozent der Firmen sind von einem höheren Zahlungsausfallrisiko betroffen.

13,5 Prozent der Unternehmergesellschaften (haftungsbeschränkt) droht eine Insolvenz. Damit nimmt die UG den schlechtesten Wert aller Rechtsformen an. Aber auch bei den Gewerbebetrieben (12,7 Prozent) und der Gesellschaft bürgerlichen Rechts (10,9 Prozent) ist der Anteil insolvenzgefährdeter Unternehmen über dem Durchschnitt. Ein geringes Insolvenzrisiko bergen Aktiengesellschaften. Nur 3,9 Prozent aller AGs sind von einer Pleite bedroht.

Der zentrale Indikator der Studie ist der Bonitätsindex der Unternehmen, der zur Beurteilung der Zahlungsfähigkeit und der Ausfallwahrscheinlichkeit von Unternehmen binnen der nächsten zwölf Monate dient. In der Studie hat Bürgel eine Vielzahl von Informationen zur Finanzlage der Unternehmen, die Aufschluss über die Zahlungsfähigkeit eines Unternehmens geben, ausgewertet. Dazu gehören u.a. Angaben in den Bilanzen, Gewinn- und Verlustrechnungen, Mitarbeiter- und Umsatzzahlen, Zahlungserfahrungen sowie gerichtliche Negativmerkmale.

Quelle: ots

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