76. Generalversammlung: NOWEDA setzt auf Dividendenkontinuität
Essen – Auf der Generalversammlung der NOWEDA eG am 22. November 2014 in Essen erläuterte der Vorstandsvorsitzende, Wilfried Hollmann, die Ergebnisse des Geschäftsjahres 2013/2014 (30. Juni 2014), das von einem intensiven Wettbewerb und einem Verfall der Handelsspanne für verschreibungspflichtige Arzneimittel gekennzeichnet war. Das apothekereigene Unternehmen, das in diesem Jahr das 75-jährige Jubiläum feierte, steigerte seinen Umsatz um 5,56 Prozent auf rund 4,9 Mrd. Euro. 351 Apothekerinnen und Apotheker sind im vergangenen Geschäftsjahr Mitglied in der NOWEDA geworden; die Gesamtzahl der Genossenschaftsmitglieder hat sich damit auf über 8 700 erhöht.
Aufgrund der vergleichsweise positiven Entwicklung verkündeten Vorstand und Aufsichtsrat Dividendenkontinuität: Wie in den vielen Jahren zuvor wurde die Ausschüttung einer Bardividende in Höhe von 9,35 Prozent auf die Grundanteile (5.000 Euro) und 11,22 Prozent auf die freiwilligen Anteile vorgeschlagen. „Die Dividende in dieser Höhe ist eine genossenschaftliche Leistung“, kommentierte Hollmann den Beifall der Mitglieder.
Im Bericht des Vorstandes ging Hollmann nicht nur auf die Geschäftsergebnisse ein, sondern mahnte die Apothekerschaft auch vor den möglichen Folgen verschiedener unbedachter Handlungen: „Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass einige Apotheker glauben, das heutige System mit Fremdbesitzverbot und beschränktem Mehrbesitzverbot sei in unserer Gesellschaft unverrückbar. Das ist es aber beileibe nicht. Gefahren drohen vielfach. Wenn man diesen Gefahren nicht begegnet, dann darf man sich über negative Realitäten nicht wundern.“ Als Gefahren nannte Hollmann die Investorenschutzklausel der geplanten Handelsabkommen in den USA und Kanada sowie die Bemühungen von Konzernen, die im Ausland bereits Apothekenketten betreiben. „Die inhabergeführte Apotheke wird nicht von Unternehmen oder Institutionen bedroht, die andere Strukturen wollen, sondern von den Apothekern, die die Pläne dieser Unternehmen mit einer Geschäftsbeziehung bzw. Zusammenarbeit unterstützen“, so Hollmann weiter.
Das unruhige Marktumfeld zeigte Wirkung auf die Geschäftsergebnisse der NOWEDA. Im Marktvergleich entwickelte sich die Genossenschaft jedoch weiterhin positiv. Eine Eigenkapitalquote in Höhe von 37 Prozent spricht für eine solide Finanzierung des Unternehmens. Die Bilanzsumme stieg mit 7,3 Prozent auf 922,3 Mio. Euro. Der Rohertrag sank hingegen um 2,8 Prozent. Neben dem Verfall der Handelsspanne nannte Hollmann die höheren Vergütungen an die Mitglieder der NOWEDA eG als Ursache. Aus genossenschaftlicher Perspektive sagte er: „Dieser Rohertragsrückgang stellt im Gegensatz zur negativen Entwicklung der Handelsspanne für die NOWEDA keinen Verlust dar. Erträge, die im NOWEDA-Abschluss nicht mehr auftauchen, aber bei unseren Mitgliedern angekommen sind, können in der Solidargemeinschaft NOWEDA keine Verluste sein.“
Im Geschäftsjahr 2013/2014 investierte NOWEDA 23,9 Mio. Euro. Die Investitionen betrafen die Erweiterungsmaßnahmen in der NOWEDA Bielefeld/Herford und Dortmund/Schwerte sowie Verbesserungen der Fördertechnik und Kühlanlagen. Des Weiteren investierte die NOWEDA in den Aufbau der neuen PharmaFocus-Niederlassung in Romont in der Schweiz.
Vom Gedanken einer starken Solidargemeinschaft profitieren nicht nur die NOWEDA-Mitglieder. Zunehmend setzt sich die Genossenschaft auch für nachhaltiges Handeln ein; sowohl auf sozialer als auch ökologischer Ebene. Die Erarbeitung von Maßnahmen für mehr Energieeffizienz hat im vergangenen Geschäftsjahr ebenso zugenommen wie die Unterstützung sozialer Projekte über die NOWEDA-Stiftung.
Quelle: ots