Fossile Brennstoffe, also Öl, Kohle und Gas bildeten bei der weltweiten Energieversorgung bisher das Rückgrat und sowohl die Wirtschaft als auch private haushalte erhielten ihre Energie durch die Verbrennung dieser Rohstoffe. Allerdings schrumpfen die Vorkommen und auch geopolitische Gegebenheiten, Wirtschaftsinteressen und auch Kriegshandlungen machen die Versorgung schwieriger. Genau in dieser Situation zeigt sich eine Alternative in Form von leicht herstellbarem, also im Grunde unendlich vorhandenem Wasserstoff.
Energiewende, LNG-Terminals und neuer Energieträger
Die Energiewende, also die Abkehr von der fossilen bzw. atomaren Energieversorgung und der Hinwendung zu erneuerbaren und sauberen Energiequellen ist in vollem Gange. Der Krieg zwischen Russland und der Ukraine hat der Weltgemeinschaft vor Augen geführt, was es bedeuten kann, wenn man sich bei der Energieversorgung in hohem Maße von einem Staat abhängig macht, in diesem Fall von Russland und seinem Gas.
Um die Engpässe zu kompensieren, die durch reduzierte Gaslieferungen aus Russland verursacht sind, treibt die Bundesregierung den Bau sogenannter LNG-Terminals (LNG = Liquified Natural Gas) voran. Dies mag eine Zwischenlösung zum Zweck der Vermeidung von Versorgungsengpässen sein. Zukunftsfähig ist LNG allerdings wohl nicht, denn es handelt sich um einen endlichen Rohstoff.
Zudem passt Gas eben nicht in die Pläne der Energiewende, in deren Rahmen vor allem Sonnen- und Windenergie, Wasserkraft und neuerdings auch Wasserstoff eine immer gewichtigere Rolle spielen.
Grüner Wasserstoff als Energieträger der Zukunft
Vor allem sogenannter grüner Wasserstoff gilt als zukunftsfähig. Neben der Bezeichnung grün existieren weitere Farben, allerdings entsteht bei der Herstellung des blauen, grauen oder türkisen Wasserstoffs CO2-Emissionen. Nur grüner Wasserstoff entsteht durch Elektrolyse, deren einziges Nebenprodukt Sauerstoff ist. Nutzt man für die Elektrolyse Strom aus sogenannten regenerativen Energiequellen, handelt es sich um vollkommen CO2-freien Wasserstoff.
Der wohl wesentlichste Vorteil von Wasserstoff als Energieträger besteht darin, dass Wasserstoffgas die in ihm enthaltene Energie über lange Zeiträume speichern kann. Diese Eigenschaft ist vor allem bei der Stromerzeugung durch erneuerbare Energien, etwa durch Windräder oder Solarzellen, von großer Bedeutung, weil der durch erneuerbare Energien erzeugte Strom mengenmäßig schwanken kann. Wird zu viel Strom produziert, kann man diesen einfach in Form von Wasserstoffgas in speziellen Gaskavernen bzw. Druckbehältern zwischenlagern. Er lässt sich dann in Strom umwandeln, wenn man diesen benötigt.
Sauberer Wasserstoff lässt sich übrigens mit relativ wenig Aufwand unmittelbar an der größten Quelle produzieren, nämlich direkt an den Offshore-Windparks im Meer. Dazu braucht es spezielle, wie Bohrinseln aussehende Plattformen, auf denen Transformatoren sowie Elektrolyseure stehen, mit deren Hilfe entsalztes Meerwasser in Wasserstoff verwandelt wird. Über Pipelines oder Tankschiffe wird der Wasserstoff dann an Land befördert, wo er für mehr saubere Energie sorgt. Bisher noch Theorie, gibt es bereits Planungen zum Bau solcher Wasserstoffplattformen.
An Land ist man bereits weiter, denn um die Erforschung und Nutzung von Wasserstofftechnologien voranzutreiben, sollen in den nächsten Jahren in der Bundesrepublik an vier verschiedenen Standorten Wasserstoffzentren, sogenannte ITZs (Innovations- und Technologiezentren für Wasserstoff) errichtet werden. Neben Bremen, Chemnitz und Duisburg wird in Pfeffenhausen bei Landshut ein solches Zentrum entstehen. In diesen Wasserstoffzentren soll zu Wasserstofftechnologien geforscht werden und sie sollen als Basis für Unternehmen dienen, die im Bereich der Wasserstofftechnik beheimatet sind.
Entwicklung von Wasserstoffzentren braucht Know-how und Planungskompetenz
Es wurde entschieden, den Bau der Wasserstoffzentren in die Verantwortung der jeweiligen Bundesländer zu legen. Wer mit dieser Aufgabe im Bayerischen Pfeffenhausen betraut wird, lag also in den Händen der bayerischen Landesregierung. Mit den Planungen für das bei Landshut zu errichtende Forschungszentrum ITZ Süd ein Konsortium aus acht Parteien beauftragt.
Zu diesen gehört auch das Generalplanungsunternehmen MR PLAN. Dieses Unternehmen hat sich auf die Planung und Projektierung komplexer Projekte ausgerichtet und wird bei der Realisierung des ITZ Süd für den Bereich „Architektur & Einrichtungsplanung“ verantwortlich sein. Die Beteiligung von MR PLAN an diesem Großprojekt macht deutlich, welch wichtige Säule der Mittelstand für die deutsche Gesamtwirtschaft bildet. Als Teil der Planungsgruppe für das ITZ Süd kann MR PLAN einen wichtigen Beitrag für eine zukunftsfähige Energieversorgung leisten.