Unfall: Das muss man über die Hochstufung wissen
In Deutschland sind Fahrzeughalter dazu verpflichtet, eine Kfz-Haftpflichtversicherung abzuschließen. Mit dieser Versicherung sollen Schäden einer dritten Person bei einem Unfall im Straßenverkehr abgedeckt werden. Wenn auch Schäden am eigenen Fahrzeug abgedeckt werden sollen, muss dafür eine freiwillige Voll- oder Teilkasko-Versicherung abgeschlossen werden.
Wenn es allerdings zu einem Verkehrsunfall kommt, steigt in der Regel der Versicherungsbeitrag und es erfolgt eine Hochstufung. In diesem Ratgeber gibt es alle nützlichen Infos zu diesem Thema.
Hochstufung aufgrund eines Unfalls
Wenn bei einem Unfall ein Schaden entsteht, wird der Versicherungsnehmer meist im nächsten Beitragsjahr in seiner Versicherung „hochgestuft“. Infolgedessen müssen höhere Beiträge gezahlt werden.
Wie viel höher dann der Versicherungsbeitrag ausfällt, hängt vom jeweiligen Anbieter und Tarif der Kfz-Versicherung ab. Hier lässt sich aus den Versicherungsunterlagen anhand einer Tabelle entnehmen, wie hoch der Versicherungsbeitrag ansteigt. Auch wird man ein entsprechendes Schreiben von seiner Versicherung erhalten, welches den höheren Beitrag ausweist.
Eine Hochstufung lässt sich vermeiden, indem man den Schaden selbst reguliert und die Kosten zu dem Schaden selbst trägt. Mehr Details hierzu in den folgenden Abschnitten.
Der Unterschied zwischen Hochstufung und Rückstufung erklärt
Die Beitragshöhe einer Kfz-Versicherung richtet sich maßgeblich an die persönliche Schadenfreiheitsklasse (SF-Klasse). Je höher die SF-Klasse, desto geringer fallen normalerweise die Versicherungsbeiträge aus. Fahranfänger starten meist in der SF-Klasse 0, während man bei Schadenfreiheit über die Jahre bis in die SF-Klasse 35 klettern kann.
Dabei steigt ein Versicherungsnehmer in der Regel jedes Jahr eine SF-Klasse nach oben, sofern dieser keinen Unfall verursacht hat. Wenn er allerdings einen selbstverursachten Unfall bei seiner Versicherung melden muss, kommt es zu einer Rückstufung in eine niedrigere SF-Klasse, was eine Erhöhung der zu zahlenden Versicherungsbeiträge zur Folge hat. Umgangssprachlich hat sich der Begriff „Hochstufung“ etabliert, korrekt ist aber eigentlich „Rückstufung“. Im weiteren Verlauf dieses Artikels wird dennoch der gewohnte Begriff Hochstufung verwendet.
Zeitpunkt der Hochstufung nach einem Unfall
Veranlasst die Versicherung eine Hochstufung nach einem Unfall, wird diese meist nicht sofort bei den zu zahlenden Beiträgen wirksam. In der Regel erfolgt die Erhöhung der Versicherungsprämie erst im nächsten Versicherungsjahr.
Wichtig zu beachten: Werden innerhalb kurzer Zeit zu viele Unfälle bei der Versicherung gemeldet, kann diese eine Rückstufung in die schlechteste SF-Klasse veranlassen – die Schadenfreiheitsklasse M. Das passiert höchstwahrscheinlich dann, wenn drei oder mehr zu regulierende Unfälle innerhalb eines Jahres verursacht werden. Hier drohen dann Beitragssätze von bis zu 280 Prozent.
Die Möglichkeiten, um eine Hochstufung zu vermeiden
Eine Hochstufung bei einem Haftpflichtschaden kann zum Beispiel dann umgangen werden, wenn der Schaden selbst übernommen wird. Sowohl Vollkasko- als auch Kfz-Haftpflichtschäden führen zu höheren Versicherungsprämien. Eine weitere Möglichkeit ist die Nutzung eines sogenannten Rabattschutzes, den viele Versicherungsgesellschaften anbieten. Für diesen fallen zwar zusätzliche Kosten an, jedoch kann der Versicherungsnehmer mit Rabattschutz einen Schadenfall jährlich regulieren lassen, ohne eine Hochstufung befürchten zu müssen. Ob sich diese zusätzliche Absicherung tatsächlich lohnt, ist letztlich von der individuellen Situation abhängig.
Die Fahrzeugsicherheit spielt eine wichtige Rolle bei der Unfallvermeidung. Kfz-Prüfingenieure, zum Beispiel bei der Kfz-Prüfstelle in Berlin, führen hoheitliche Dienstleistungen wie unter anderem Hauptuntersuchungen und Änderungsabnahmen durch, damit Fahrzeuge die vorgeschriebenen Anforderungen erfüllen.
Die Hochstufung erfolgt unabhängig von der Schadenhöhe
Grundsätzlich lässt sich sagen, dass nicht die Kosten im Zusammenhang mit einer Schadensregulierung die Größenordnung der Hochstufung beeinflussen, sondern die Anzahl der Unfälle innerhalb eines Versicherungsjahres. So wird die Kfz-Versicherung die Hochstufung der SF-Klasse in der Regel bei einem Totalschaden gleich bemessen, wie wenn ein kleinerer Blechschaden entstanden wäre. Beide Fälle zählen hier als Schaden.
Wie die Hochstufung nach einem Schaden im konkreten Fall aussieht, lässt sich mit Blick in die Versicherungsunterlagen herausfinden. Dort sollte eine Tabelle zu finden sein, aus der die Höhe der Versicherungsprämie für jede SF-Klasse entnommen werden kann.