Umweltbewusstsein in der Wirtschaft: Die Vorteile von Recyclingpapier
Mehr noch als einzelne Privatpersonen haben Unternehmen durch bereits kleinere Anpassungen die Möglichkeit, ihre eigene Umweltbilanz sowie den internen CO2-Fußabdruck signifikant zu reduzieren. Das schont perspektivisch nicht nur Ressourcen, auch wirtschaftliche Vorteile können Unternehmen damit freilegen – und sich zugleich durch die offene Kommunikation ihres Umweltbewusstseins besser gegenüber der eigenen Zielgruppe präsentieren.
Recycling- statt Frischfaserpapier in Unternehmen: Vorteile auf einen Blick
Umweltfreundliches Recyclingpapier wird aus der Wiederverwertung von Altpapierstoffen wie Pappe, Karton und Altpapier gewonnen: Es werden also keine neuen Papier-Ressourcen verbraucht, sondern lediglich bereits im Kreislauf befindliche Ressourcen erneut verarbeitet – daher auch der Name und die Unterscheidung gegenüber Frischfaserpapier. Unternehmen sind damit allen voran in der Lage ihren eigenen Ressourcenverbrauch zu reduzieren: Insbesondere in papierintensiven Branchen und Industrien macht das einen erheblichen Unterschied. Da, wo Verträge und Infomaterial regelmäßig ausgedruckt und weitergereicht werden, zum Beispiel im Bankenwesen oder der Versicherungsbranche, kann ein Umstieg auf Recyclingpapier die Ressourcennutzung im Unternehmen nachhaltig optimieren.
Der unternehmenseigene CO2-Fußabdruck und die Energiebilanz profitieren ebenfalls von dem Umstieg: Recyclingpapier verbraucht, bei der identischen Papiermenge, bis zu 60 % weniger Energie in der Herstellung als Frischfaserpapier. Zudem wird es, nachdem es benutzt und entsorgt wurde, leichter und weniger umweltschädlich abgebaut. Die CO2-Emissionen nachdem Altpapier deponiert wurde, fallen um bis zu 20 % geringer als bei Frischfaseraltpapier aus – was also in direkter Art und Weise den Methangasausstoß reduziert. Hochwertiges Recyclingpapier lässt sich bis zu fünfmal recyclen, was in der Folge speziell bei papierintensiven Industrien einer erheblichen Reduzierung des Müllaufkommens entspricht.
Das Umweltbundesamt räumt im Zuge der eigenen Aufklärungskampagne zugleich mit einem Vorurteil auf: Recyclingpapier verfällt nicht schneller als Frischfaserpapier! Beide Papierklassen erreichen die höchste der vier Lebensdauerklassen (genannt „LDK 24-85“). Verantwortlich hierfür ist auch der in Europa bereits seit Jahrzehnten etablierte Standard, die einzelnen für Kopier- und Druckzwecke bestimmten Papiersorten mit Alkalipuffern zu versehen, was deren Lebensdauer gegenüber Säurefraß erheblich steigert.
Wirtschaftliche und Markenvorteile gehören ebenfalls berücksichtigt
Hinsichtlich des ökologischen Fußabdrucks liegen die Vorteile also auf der Hand: Recyclingpapier verbraucht weniger Energie, weniger Ressourcen und weniger Wasser bei gleich hoher Qualität gegenüber Frischfaserpapier. Unternehmen profitieren parallel dazu durch die ökonomischen Vorteile, die der Umstieg mit sich bringt. Allen voran können diese das vorgelebte Umweltbewusstsein öffentlich kommunizieren und damit ihre eigenen Markenwerte steigern. Privatverbraucher achten heutzutage immer stärker darauf, wie sich privatwirtschaftliche Unternehmen im Kampf gegen die Klimakrise beteiligen und ihren eigenen Beitrag zum Erreichen des Pariser Klimaabkommens leisten.
Den Umstieg von Frischfaser- auf Recyclingpapier sollten Unternehmen markenwirksam kommunizieren. Durch die korrekte Außendarstellung als umweltbewusstes Unternehmen, das für Werte wie Ressourceneffizienz und eine Reduzierung des CO2-Fußabdrucks eintritt, lassen sich neue Zielgruppen erschließen und Bestandskunden noch stärker binden. Obgleich im Einkauf nicht einmal zwangsläufig mit höheren Beschaffungskosten zu rechnen ist, ergeben sich auf der Ertragsseite also signifikante Chancen. Insbesondere im Kontext einer ganzheitlich umweltbewusst geführten Marke, kann das die Kaufentscheidung von Privatverbrauchern zu Gunsten des jeweiligen Unternehmens und seiner Produkte lenken.
Die kommunizierten, umweltverträglichen Werte des Unternehmens avancieren zudem beim Recruiting und mit Hinblick auf die Mitarbeiterbindung junger, umweltbewusster Fachkräfte zum Vorteil.
Recyclingpapier als ökologische und ökonomische Alternative, wenn sich Papier nicht ersetzen lässt
In einigen Industrien, allen voran solchen mit hohem Digitalisierungsgrad, lässt sich mitunter gänzlich oder weitgehend auf Papier verzichten. Da, wo es aber weiterhin benötigt und vorläufig nicht ersetzbar ist, stellt Recyclingpapier gegenüber Frischfaserpapier eine weitaus umweltbewusstere Alternative dar.