Klicken, Scrollen und Online-Shopping scheinen den stationären Handel oft in den Hintergrund zu drängen. Doch aktuelle Zahlen zeigen, dass der traditionelle Ladenbesuch in Deutschland nach wie vor fest im Konsumverhalten verankert ist. Wie kann der stationäre Handel die Balance zwischen Tradition und modernen Anforderungen halten? Die Lösung könnte auf der Straße liegen, direkt zwischen uns und unseren Nachbarn – und sich als revolutionäres Konzept für Handel und Verbraucher erweisen.
Vom Verkaufsregal zur Crowdshipping-Plattform
34 Prozent der Deutschen besuchen laut einer jährlichen Umfrage von PwC mindestens einmal pro Woche ein Ladengeschäft. Viele nutzen zwar ihr Smartphone, um Verfügbarkeiten und Preise zu prüfen, kaufen aber überwiegend im stationären Handel ein. Damit der stationäre Handel seine starke Position vor allem bei jüngeren Zielgruppen halten kann, muss er sich ständig weiterentwickeln und offen für Innovationen sein.
Um wettbewerbsfähig zu bleiben, muss der stationäre Handel einige Stärken des Online-Handels adaptieren. Dazu gehört eine effektive Kommunikation mit potenziellen Kunden über Social Media oder durch kompetenten Support. Ein übersichtlicher und nutzerfreundlicher Online-Auftritt ist ebenso wichtig wie ein zuverlässiger Lieferservice bis an die Haustür. Gerade für die Generationen Y und Z ist ein eigenes Auto nicht mehr selbstverständlich.
Kleinere Händler stehen oft vor einem Dilemma: Sie können in den meisten Fällen keinen eigenen Lieferservice anbieten. Die Auslagerung an externe Lieferdienste ist nicht nur teuer, sondern aufgrund von Personalmangel und Überlastung auch nicht immer zuverlässig. Hier sind innovative Lösungen gefragt. In dieser Situation kommt die Crowdshipping-Plattform Shopopop ins Spiel: Sie stellt nicht nur eine innovative Lösung dar, sondern erfreut sich derzeit auch großer Beliebtheit.
Nachbarn werden zu Lieferanten
Um Lieferungen direkt nach Hause zu bringen, ohne eine eigene Lieferinfrastruktur aufzubauen, kann auf die Gemeinschaft und die Mobilität der Mitmenschen zurückgegriffen werden. Viele, die über ein Auto oder andere Mobilitätsmittel verfügen, machen täglich Routinefahrten, sei es zur Arbeit, zum Fitnessstudio oder zum Arzt. Sie könnten problemlos Einkäufe für beispielweise Nachbarn in nahe gelegenen Geschäften mitnehmen. Da sie diesen Weg ohnehin zurücklegen, sind keine zusätzlichen Fahrten oder größere Umwege nötig. Für seine Mühe erhält der „Lieferant“ vom Empfänger der Ware eine kleine Entschädigung.
In der heutigen Zeit ist ein unkomplizierter Lieferservice oft ein entscheidender Servicekatalysator, um Kunden zu gewinnen und zu halten. Aus dem bekannten Prinzip Click & Collect wird so Click & Deliver. Über die Shopopop App finden sich Besteller und Lieferanten zusammen – Lieferanten erhalten einen transparenten Überblick über mögliche Lieferungen in ihrem Gebiet. Auch die Zahlung wird über die App benutzerfreundlich abgewickelt.
Des weiteren verfolgen die Gründer des in Frankreich gestarteten Start-ups noch einen weiteren Aspekt: die Förderung von sozialen Kontakten. Besonders ältere Menschen, Personen mit gesundheitlichen Einschränkungen oder ohne eigenes Fahrzeug profitieren nicht nur von der bequemen Lieferung, sondern auch von der Gelegenheit, sich kurz mit den Lieferpersonen auszutauschen. Dieses System trägt dazu bei, das Gefühl der Isolation, das viele dieser Menschen empfinden, zumindest vorübergehend zu mindern. Wenn Kunden ihre Waren problemlos erhalten, der stationäre Handel exzellenten Service bietet und private Lieferdienste gleichzeitig eine Verdienstmöglichkeit haben, kann dieses Modell zweifellos als eine „Win-Win-Win“-Situation betrachtet werden.