Dieses Jahr ist für Immobilien-Investments eher zum Vergessen. Doch die Aussichten bessern sich – auch und gerade für Objekte im Ausland. Immobilienexperte Florian Bauer hat sein Marktwissen jetzt in ein neues Buch gepackt – eine spannende Mischung aus Roman und Sachbuch. Zentrale Botschaft: „In Immobilien investieren ist kein Privileg von extrem wohlhabenden Menschen.“
Wie würden Sie „IMMOBILIEN-INVESTMENTS NEU DENKEN“ in einem Satz zusammenfassen?
Das Buch schafft das Bewusstsein dafür, dass sich Investitionen in Immobilien weiterhin lohnen – ohne dabei auf Luftschlösser zurückzugreifen, die den scheinbar einfachen Weg zu schnellem Reichtum suggerieren.
Wie kommt das Werk in den ersten Tagen nach der Veröffentlichung an?
Anhand der ersten Interessenten können wir ablesen, wie groß die Nachfrage nach Wissenstransfer im Investmentbereich weiterhin ist. Denn Zugang ist das eine. Die Frage nach der richtigen Strategie in Richtung einer Kapitalanlage beweist sich aber als deutlich komplexer.
Nicht nur Anfänger, sondern auch Profis verlassen sich in diesem Bereich auf belastbare Einblicke aus dem Tagesgeschäft. Dass ich mit „IMMOBILIEN-INVESTMENTS NEU DENKEN“ gute Impulse geben kann, freut mich sehr.
Insbesondere die Mischung aus Sachbuch und Reisegeschichte stößt auf breites, positives Feedback. Damit verlässt das Buch zwischenzeitlich zwar die reine Fachebene und taucht in einen sehr greifbaren Spanien-Trip zweier deutscher Paare ein.
Ich bin mir jedoch sicher: Die große Mehrheit der Leserinnen und Leser findet sich darin wieder. An keiner Stelle verlieren wir den Fokus auf die wichtigsten To-Do‘s rund um Immobilie als Kapitalanlage und bleiben so ein innovativer Ratgeber.
Führen die steigenden Zinsen und hohen Energiepreise nicht dazu, dass Immobilien als Assetklasse unattraktiver werden?
Meiner Meinung nach nicht, solange die Spielregeln eingehalten werden. Fakt ist doch, dass die Kaufpreise im Eigennutzerbereich temporär und an ausgewählten Standorten leicht sinken, aber sich dadurch auch niedrigere Einstiegsniveaus bieten. Im Kapitalanlagebereich wiederum erweisen sich die Immobilienpreise in sowohl A- als auch B-Lagen als weitestgehend robust.
So gesehen zeigt sich: Die Assetklasse Immobilien war und ist mehr oder weniger über alle Lagen hinweg in der großen Mehrheit der Fälle sehr krisenresilient – und wird das mit höchster Wahrscheinlichkeit auch bleiben.
Auf lange Sicht betrachtet kann bei stockendem Neubau und stetigem Bevölkerungszuwachs ohnehin mit flächendeckend anziehenden Preisen gerechnet werden. Stimmen Lage und Zustand des Objekts, sehe ich daher wenig Gründe, die dafür sprechen, ein Objekt nicht zu halten oder nicht zu kaufen.
Große Teile des Buches spiegeln eine spanische Reisegeschichte. Wie sinnvoll sind derzeit Investitionen in ausländische Immobilienstandorte?
Ganz abraten würde ich davon nicht. Trotzdem ist es mehr oder weniger Konsens, dass Eigentümer und Investoren zumindest in der erweiterten Nachbarschaft ihrer Objekte ansässig sein sollten. Der Weg zum Objekt sollte also nicht mehrere Stunden Fahrtzeit in Anspruch nehmen. Es sei denn es gibt Mitarbeiter, die sich vor Ort kümmern.
Daher machen Auslandsinvestitionen in internationale Immobilienstandorte besonders dann Sinn, wenn auch die geographische Nähe zum Objekt gegeben ist.
Vereinfacht das Buch an der einen oder anderen Stelle nicht zu stark?
Nicht zu stark. Die Botschaft des Buches lautet: In Immobilien investieren ist kein Privileg von extrem wohlhabenden Menschen. Angestellte ab einem Monatsgehalt von 2.500 Euro und mehr können bereits partizipieren. Das wollen wir anhand der realitätsnahen Story rüberbringen.
Wichtige Fragen, die vor dem Kauf geklärt sein müssen und auch im Laufe der Erzählung eine Rolle spielen, lauten deswegen:
- Mit welcher Strategie soll die Finanzierung gegenüber der Bank gesichert werden? Welche übergeordneten Ziele verfolge ich persönlich mit dem Objekt? Gibt es bereits Vorerfahrungen im Bereich Kapitalanlage, und sind auch sämtliche Unterlagen etwa für die Bonitätsprüfung vorhanden?
Ist das erledigt, steht dem Kauf praktisch nichts mehr im Weg. Statt Vereinfachung würde ich eher sogar von Reduzierung auf das Wesentliche sprechen.
Was wünschen Sie sich für den Rest 2023? Und wie fallen Ihre ersten Prognosen für das kommende Immobilien-Jahr aus?
Persönlich setze ich viel darauf, dass die Krisenstimmung, die im Herbst 2022 ihren Anfang nahm, langsam abgeschüttelt wird. Sicher ist, dass die Zeiten der Niedrigzinsen auf lange Sicht vorbei sind.
Trotzdem ist es nicht zu einem unkontrollierbaren Marktkollaps gekommenen, der den heimischen Immobilienmarkt komplett lahmgelegt hätte.
Erste Indikatoren deuten an, dass 2024 wieder Euphorie an die Märkte bringt. Auch das stimmt mich positiv in der Annahme, dass die besten Zeiten für Immobilieninvestoren erst noch vor uns liegen.