Warum sich Bewerber für Zeitarbeitsunternehmen interessieren
Die Wunschvorstellung von Absolventen und Schulabgängern ist, problemlos vom Klassenzimmer oder Hörsaal in die Berufswelt einzutauchen. Viele werden schnell von der Realität eingeholt: Viele Überstunden und die schlechte Bezahlung warten genauso auf die Arbeitssuchenden wie unflexible Schichtarbeit und verbesserungswürdige Arbeitsbedingungen. Umso verständlicher ist daher das Streben, sich genauestens über die Möglichkeiten und Alternativen zu informieren. Eine der Methoden, die sich wachsender Beliebtheit erfreut, ist der Berufseinstieg über die Zeitarbeitsbranche.
Zeitarbeit – zwischen Ruf und Realität
Die Zeitarbeit ist ein perfektes Beispiel dafür, wie Vorstellung und Realität auseinanderklaffen können. Szenarien vom Auftragsgehalt halten dem Realitätscheck nicht stand. „Die Mitarbeiter erhalten einen geregelten Arbeitsvertrag nach Tarifrecht, der im Normalfall unbefristet ist, mit allen üblichen Sozialleistungen wie z.B. Renten-, Kranken-, Arbeitslosen- und Pflegeversicherung sowie einer Lohnfortzahlung im Krankheitsfall und gesetzlichem Kündigungsschutz“, äußert sich Thomas Rehder, Geschäftsführer der iperdi Holding Nord GmbH, einem Zeitarbeitsunternehmen. Zudem wurde unlängst der Mindestlohn eingeführt und die Lohnuntergrenze angehoben. Schon vor der branchenübergreifenden Einführung war der Mindestlohn im Bereich der Zeitarbeit obligatorisch. Auch die Angst, kein geregeltes Einkommen zu bekommen, ist unbegründet. „Unsere Mitarbeiter erhalten natürlich ein festes Gehalt – auch dann, wenn sie gerade keinen unserer Kunden unterstützen. Wir bieten unseren Mitarbeitern außerdem Branchenzuschläge für die Arbeit in Bereichen, in denen Branchentarifverträge gelten. Das sind beispielsweise die Metall-, Chemie- oder Textilindustrie. Außerdem haben wir ein einzigartiges Bonus-Programm entwickelt: Für Mehrarbeit und Arbeit an Sonn- und Feiertagen erhalten Angestellte zu den normalen Zuschlägen Bonuspunkte, die sie dann gegen Prämien eintauschen können“, erklärt Rehder.
Sprungbrett Zeitarbeitsbranche für Berufseinsteiger
Warum entscheiden sich also Berufseinsteiger vermehrt für die Zeitarbeit? Die Gründe sind schnell offengelegt: Zeitarbeitsfirmen helfen nicht nur Unternehmen, flexibel zu bleiben, auch der Zeitarbeiter hat häufig die Möglichkeit, sein Leben flexibel zu gestalten. Eine Fachkraft, die beispielsweise im Klinikbereich tätig ist, ist beinahe zwangsläufig der Schicht- und Wochenendarbeit unterworfen. Eine Fachkraft, die bei einer Zeitarbeitsfirma angestellt und im Klinikbereich tätig ist, arbeitet dagegen zu regulären Arbeitszeiten. Wochenendarbeit ist bei Zeitarbeitsunternehmen nicht gefordert. Sie kann selbst bestimmen, ob Wochenend- und Nachtschichten für sie infrage kommen. In einem Arbeitsvertrag mit dem Zeitarbeitsunternehmen werden Bedingungen dieser Art festgehalten.
Darüber hinaus können neue Mitarbeiter ihre Berufserfahrung über die Arbeit für die Kunden-Unternehmen erwerben. Als Zeitarbeiter erhalten die Berufseinsteiger einen umfassenden Einblick in verschiedene Firmen und Arbeitsfelder und sammeln Erfahrungen. Aber das Wissen und die Erfahrung werden nicht nur per „learning by doing“ erworben: „Wir unterstützen aktiv Fortbildungsmaßnahmen. Daher übernehmen wir die Kosten für beispielsweise Staplerscheine und Schweißerbriefe“, so Rehder. Auch die Angst, die Zeitarbeit mache sich schlecht im Lebenslauf, ist unbegründet. Vielmehr zeigt er Unternehmen, dass der Bewerber erprobt darin und in der Lage dazu ist, sich zu integrieren und sich flexibel auf verschiedene Arbeitsbedingungen einzustellen.
Nicht nur für Berufseinsteiger interessant
Die Argumente der Bundesagentur für Arbeit, beispielsweise in „Beschäftigungsperspektive Zeitarbeit“, belegen es: Zeitarbeitsunternehmen sind nicht nur für Berufseinsteiger lohnenswert. Vielmehr seien knapp 63 Prozent der Zeitarbeitnehmer vorher ohne Beschäftigung gewesen.
Arbeitssuchenden Wiedereinsteigern bieten sich ähnliche Vorteile wie den Absolventen: ein geregeltes Arbeitsumfeld mit der Möglichkeit, sich nicht nur Zusatzqualifikationen anzueignen, sondern auch von Firmen übernommen zu werden. So sehen auch Wiedereinsteiger die Zeitarbeit als lohnenswerte Perspektive.
Quelle: Borgmeier Public Relations