Rekordwert im Neugeschäft mit Förderkrediten
Frankfurt am Main – Eine äußerst lebhafte Nachfrage nach Förderkrediten aus der Agrarwirtschaft prägte die Geschäftsentwicklung der Landwirtschaftlichen Rentenbank, Frankfurt am Main, im ersten Halbjahr 2015. Mit ihren zinsgünstigen Programmkrediten erreichte die Förderbank ein neues Rekordhoch trotz der schwächeren Entwicklung auf den Agrarmärkten. Auch mit ihrem internationalen Emissionsgeschäft war die Rentenbank in den ersten sechs Monaten des Jahres sehr erfolgreich. „Zur Refinanzierung des Fördergeschäfts nahmen wir im ersten Halbjahr 8,4 Mrd. Euro mittel- und langfristige Kapitalmarktmittel auf. Dieses Volumen deckt bereits 80 % des für 2015 geplanten Emissionsbedarfs von insgesamt 10,5 Mrd. Euro“, so Horst Reinhardt, Sprecher des Vorstands der Rentenbank.
Förderkredite der Rentenbank stark nachgefragt
Das Neugeschäft mit zinsgünstigen Programmkrediten erreichte in den ersten sechs Monaten des Jahres 3,6 Mrd. Euro und übertraf damit den Vorjahreswert um 15,2 %. Dazu trugen insbesondere die beiden Fördersparten „Landwirtschaft“ und „Ländliche Entwicklung“ bei (Einzelheiten dazu siehe Presseinformation der Rentenbank vom 23.07.2015). Das Neugeschäft mit allgemeinen Förderkrediten verdoppelte sich auf 2,6 Mrd. Euro, die Neuabschlüsse im verbrieften Fördergeschäft stiegen um 3,8 % auf 2,1 Mrd. Euro.
US-Dollar wichtigste Emissionswährung
Zur Refinanzierung ihres Fördergeschäfts nahm die Rentenbank im ersten Halbjahr 8,4 Mrd. Euro (30.06.2014: 7,3 Mrd. Euro) mittel- und langfristige Kapitalmarktmittel auf. Damit erreichte sie ebenfalls einen Rekordwert. Wichtigstes Refinanzierungsinstrument blieb das EMTN-Programm, das mit 3,3 Mrd. Euro (5,4 Mrd. Euro) fast 40 % zum gesamten Emissionsvolumen beitrug. Daneben platzierte die Rentenbank zwei zehnjährige USD-Globalanleihen im Gegenwert von insgesamt 3,0 Mrd. Euro (0,7 Mrd. Euro).
Die wichtigste Emissionswährung im ersten Halbjahr war der US-Dollar mit einem Anteil von 60 % (33 %) an der Mittelaufnahme, gefolgt vom australischen Dollar mit 24 % (13 %) und dem Euro mit 7 % (38 %).
Ertragsentwicklung weiterhin zufriedenstellend
Die Ertragslage (HGB) entwickelte sich in der ersten Hälfte des Jahres 2015 zufriedenstellend. Operativ verbesserte sich das Zinsergebnis leicht. Dies ermöglichte der Rentenbank eine höher als geplante Förderleistung zulasten des eigenen Ergebnisses. Aufgrund der deutlich gestiegenen Nachfrage nach Programmkrediten erhöhten sich die Aufwendungen für deren Zinsbezuschussung im Vergleich zum Vorjahr um 28,1 % auf 44,2 Mio. Euro (34,5 Mio. Euro) und reduzierten den Zinsüberschuss auf 148,7 Mio. Euro (154,5 Mio. Euro). Die Verwaltungsaufwendungen erhöhten sich ebenfalls deutlich um 26,9 % von 26,8 Mio. Euro auf 34,0 Mio. Euro, insbesondere durch gestiegene Aufwendungen für aufsichtsrechtliche Erfordernisse und die Weiterentwicklung der IT-Systeme.
Das Betriebsergebnis vor Risikovorsorge und Bewertung erreichte 110,5 Mio. Euro (30.06.2014: 125,2 Mio. Euro).
Bilanzsumme weiter gestiegen
Mit 85,9 Mrd. Euro lag die Bilanzsumme (HGB) Ende Juni 2015 höher als am Jahresende 2014 (80,1 Mrd. Euro). Der Anstieg ist im Wesentlichen auf das gestiegene Fördervolumen zurückzuführen. Die Forderungen an Kreditinstitute stiegen auf 55,8 Mrd. Euro (51,5 Mrd. Euro) und erreichten 65 % (64 %) an der Bilanzsumme. Die verbrieften Verbindlichkeiten bildeten mit 69,6 Mrd. Euro (65,8 Mrd. Euro) den größten Einzelposten auf der Passivseite der Bilanz. Ihr Anteil betrug 81 % (82 %). Die bilanziellen Eigenmittel (einschließlich nachrangiger Verbindlichkeiten) veränderten sich gegenüber dem Jahresultimo 2014 nur unwesentlich und beliefen sich am 30.06.2015 auf 4,3 Mrd. Euro.
IFRS-Abschluss: operatives Ergebnis im Rahmen der Erwartungen
Das operative Ergebnis nach IFRS entwickelte sich im laufenden Geschäftsjahr bisher wie erwartet. Insbesondere die analog zu HGB gestiegenen Verwaltungsaufwendungen führten zu einem Rückgang des operativen Ergebnisses auf 118,8 Mio. Euro (30.06.2014: 126,0 Mio. Euro). Das Konzerngesamtergebnis lag zum 30.06.2015 mit 66,9 Mio. Euro (130,5 Mio. Euro) unter dem Vorjahreszeitraum. Wesentliche Ursache für den Rückgang sind die durch Ausweitung der Credit-Spreads entstandenen Bewertungsverluste der Wertpapiere in der Neubewertungsrücklage.
Kapitalquoten deutlich verbessert
Auf Basis der EU-Bankenverordnung (CRR) betragen die Kernkapitalquote 19,6 % (16,4 %) und die Gesamtkapitalquote 22,6 % (19,3 %), verglichen mit dem Jahresultimo 2014. Die Kennziffern liegen deutlich über den aufsichtsrechtlichen Anforderungen.
Quelle: ots