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Pimco-Vorstandschef Mohamed El-Erian: Griechenland sollte eine Auszeit vom Euro nehmen

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Hamburg (ots) – Euro immer noch eines der stärksten Assets Europas / Sorgen wegen Entwicklung in den USA / Sympathie für Finanztransaktionssteuer

Hamburg, 16. November 2011 – Der Vorstandschef des weltgrößten Bond-Investors Pimco hält eine Auszeit der Griechen vom Euro langfristig für die beste Lösung. In einem Interview mit dem Wirtschaftsmagazin ‚Capital‘ (Ausgabe 12/2011, EVT 17. November) erklärte Mohamed El-Erian: „Meiner Ansicht nach wäre es im langfristigen Interesse Griechenlands und der Euro-Zone, wenn die Hellenen eine Auszeit vom Euro nehmen, eine Art Sabbatical.“ Dies gelte insbesondere dann, wenn der Ausstieg auf Zeit „in geordneter Weise“ geschieht. Bereits Anfang 2012 könnte es seiner Meinung nach dazu kommen.

Einen Schuldenschnitt hält der Pimco-Chef nicht für den richtigen Weg, denn er bewahre die Griechen nicht vor dem größten Problem: „Sie können ihre Währung nicht abwerten, um auf dem Weltmarkt wieder wettbewerbsfähig zu sein. Bei einer Rückkehr zur Drachme dagegen würde das Land die Kontrolle über Geldpolitik und Wechselkurs wiedergewinnen.“ Nach einem Zeitraum von drei bis fünf Jahren sei dann vielleicht ein Wiedereintritt auf gesunder Basis möglich.

Die Euro-Länder stehen Pimco zufolge vor einer schwerwiegenden Entscheidung: Entweder sie bilden eine Fiskal-Union, in der jeder für jeden einsteht. Oder Länder wie Deutschland und Frankreich schließen sich zu einer kleineren, aber stärkeren Euro-Zone zusammen. „Diese Entscheidung macht Angst“, sagte El-Erian, „aber Nichtstun ist keine Alternative. Deutschland und Europa brauchen einen Moment der Wahrheit.“ Allerdings ließ El-Erian in ‚Capital‘ keinen Zweifel am Wert des Euros: „Der Euro ist trotz der vielen Probleme immer noch eines der stärksten Assets, über die Europa verfügt.“

Den USA könnten seiner Einschätzung nach eine ähnliche Entwicklung wie in Griechenland drohen: „Das, was wir in Griechenland im Schnelldurchlauf erleben, könnte eines Tages auch die USA erfassen, wenn sich die dortige Politik nicht ändert.“ Er befürchte, dass die Amerikaner eines Tages wie die Griechen aufwachen und feststellen, dass sie zu sorglos waren und die Bilanz ihrer Notenbank zu sehr überdehnt haben.

Für die in Europa immer wieder diskutierte Finanztransaktionssteuer hegt der Pimco-Chef Sympathie: „In einer verschuldeten Welt müssen die Regierungen ihre Steuereinnahmen erhöhen. Und dazu muss dann auch die Finanzbranche ihren Teil beitragen.“ Allerdings müsse diese Steuer weltweit umgesetzt werden, sonst verfehle sie ihren Zweck: „Ohne die beiden wichtigsten Finanzzentren, die USA und Großbritannien, geht es nicht.“

Orginal-Meldung: http://www.presseportal.de/pm/8185/2148806/pimco-vorstandschef-mohamed-el-erian-griechenland-sollte-eine-auszeit-vom-euro-nehmen/api

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